WAZ: Kontrolle der Medien. Kommentar von Gudrun Büscher
Geschrieben am 21-12-2010 |
Essen (ots) - Europa hat schon viele Rechtspopulisten kommen und
gehen sehen. Die in Ungarn regierenden Rechtsnationalen aber, die ab
1. Januar die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen, sind ein harter
Brocken. Sie regieren das Land mit einer Zweidrittelmehrheit und
können damit auch mal eben Grundrechte ändern. Und sie machen das
auch.
Die gestern in der Verfassung verankerte Behörde kontrolliert
künftig alle Medien - auch die Privaten. Wer "politisch nicht
ausgewogen" berichtet, soll mit hohen Geldbußen belegt werden.
Quellenschutz wird abgeschafft, wenn's um die nationale Sicherheit
geht. Der Vorstand der Medien-Behörde besteht nur aus Mitgliedern der
rechtsnationalen Regierungspartei. Sie bestimmen, was Ausgewogenheit
und was nationale Sicherheit ist. Das bedeutet: Die Partei hat immer
Recht. Die Pressefreiheit wird ausgehebelt.
Ausgerechnet Ungarn, das vor gut 21 Jahren mit großem Mut Europa
die Freiheit brachte, dreht die Zeit zurück. Es zwingt die
Europäische Union, Farbe zu bekennen. Die Einschränkung der
Pressefreiheit ist ein klarer Verstoß gegen die EU-Grundrechtecharta.
Schweigen darf Brüssel dazu nicht.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
307632
weitere Artikel:
- WAZ: Westerwelle im Tief. Kommentar von Miguel Sanches Essen (ots) - Es ist der schiere Selbstbehauptungswille, der viele
Liberale antreibt, Guido Westerwelle infrage zu stellen. Er ist kein
Garant mehr für den Erfolg. Er verkörpert vielmehr die
Vertrauenskrise seiner Partei. 2011 finden sieben Wahlen statt. Auch
im Saarland oder in NRW könnte es bald zu Wahlen kommen. Kein Wunder,
dass die Kritiker aus den Ländern kommen. Sie wollen retten, was zu
retten ist. Stützen oder stürzen? Mit Guido Westerwelle sollte man
nicht Mitleid haben. Trotzdem bleibt es objektiv undankbar. Dass die mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zur PID Halle (ots) - Es gibt ein paar höchst vernünftige Traditionslinien
in der deutschen Politik. Eine davon lautet: Bloß keine Kulturkämpfe!
Konrad Adenauer hat einige Mühe und viel List aufwenden müssen, um
die dogmatischen Superkatholiken in der CDU im Zaum zu halten. Dem
Land hat's gut getan. Zu dieser Geisteshaltung gehört es auch,
ethische Grundfragen, zumal wenn es um Leben und Tod geht, nicht in
das übliche parteipolitische Raster zu pressen. Das macht die
Debatten nicht weniger engagiert. Aber es erhöht ihre
Ernsthaftigkeit. mehr...
- Weser-Kurier: Der Weser-Kurier (Bremen) schreibt über den Zustand der FDP und ihres Vorsitzenden: Bremen (ots) - Westerwelles Ego ist nicht zu unterschätzen:
Einfach abservieren lassen wird er sich nicht. Zu sehr hat er dafür
gekämpft, seine FDP wieder in die Regierung zu führen. Den Erfolg bei
der Bundestagswahl hat er immer als seinen Erfolg betrachtet und die
Parteiführung als One-Man-Show. Geliebt wurde er dafür nie,
respektiert schon - jedenfalls, solange es mit der Partei nach oben
ging. Nun aber gibt es nichts mehr zu feiern, nur noch zu beklagen.
Die FDP steckt in der schwersten Krise seit der Affäre um Jürgen
Möllemann mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zu Westerwelle Ulm (ots) - Guido Westerwelle ist als Parteichef nicht mehr zu
halten. Offen ist nur noch, wann er es selbst einsieht und wie lange
er seiner Partei die mit der Diskussion verbundene Belastung zumutet.
Mit jedem Tag, den er wartet, wird allerdings auch sein Verbleib im
Außenministerium ungewisser. Es wird nun, falls der gescheiterte Held
vergangener Tage nicht im fernen Ägypten ein Einsehen hat, über den
Jahreswechsel ein unschönes Kesseltreiben zu besichtigen sein. Daran
beteiligt sind zum einen die FDP-Kandidaten bei den anstehenden mehr...
- HAMBURGER ABENDBLATT: Inlandpresse, Hamburger Abendblatt, Kommentar zur Einschränkung der Pressefreiheit in Ungarn Hamburg (ots) - Es gab Zeiten und Staaten in Europa, in denen galt
die Presse als Transmissionsriemen der Partei. Funktionäre wachten
über das Wohlverhalten von Redakteuren, sorgten für Disziplinierung
und straften Unbotmäßige ab. Vor allem galt es zu garantieren, dass
die Staatsmacht und die Partei stets im rechten Licht erschienen und
Kritik - wenn überhaupt - kontrolliert und fein dosiert unters Volk
kam. Vorbei schienen diese Zeiten - außer vielleicht in Weißrussland,
Moldawien und Transnistrien -, seit die Ungarn im Sommer 1989 mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|