(Registrieren)

Wachstum der Emerging Markets nimmt im vierten Quartal 2010 wieder Fahrt auf

Geschrieben am 10-01-2011

Düsseldorf (ots) -

HSBC Emerging Markets Index verzeichnet nach kurzfristiger
Schwäche im Vorquartal wieder Zuwächse, doch der steigende Preisdruck
trübt das Bild

Das Wachstum in den Emerging Markets hat sich nach der Flaute im
dritten Quartal zum Jahresende hin wieder beschleunigt. Dies zeigt
der aktuelle HSBC Emerging Markets Index (EMI) als umfassender
Frühindikator für die Konjunkturentwicklung der Schwellenländer. Die
Höchststände des Schlussquartals 2009 und des ersten Halbjahrs 2010
wurden letztlich zwar nicht erreicht, doch der Index-Anstieg von 54,2
im dritten Quartal auf 55,7 verdeutlicht erneut, dass die
Schwellenländer nach wie vor erheblich schneller expandieren als die
Industrienationen.

Der Index, der auf Daten von über 5 800 Einkaufsmanagern von
Unternehmen in 16 Ländern basiert, hatte im ersten Quartal 2010 mit
57,5 Punkten ein Allzeithoch, im Schlussquartal 2008 mit 43,4 ein
Umfragetief markiert.

Basierend auf der langfristigen Korrelation zwischen EMI und BIP
lassen die EMI-Daten für das Schlussquartal 2010 auf ein
BIP-Jahreswachstum der Emerging Markets von 8 Prozent schließen. Für
das erste Quartal wurde noch ein Hoch von 9,6 Prozent verzeichnet.

Inflation sorgt für Wermutstropfen

Das größte Risiko für das weitere Wachstum stellt der Anstieg der
Einkaufspreise dar. Er beschleunigte sich und fiel so stark aus wie
zuletzt im zweiten Quartal 2008. Damals haussierten die globalen
Rohstoffpreise, bevor sie im Zuge der weltweiten Finanzkrise auf
breiter Front einbrachen. Der Teilindex Einkaufspreise legte
gegenüber dem Vorquartal um nahezu sechs Punkte zu und verdeutlicht
damit den rapide zunehmenden Preisdruck in den Emerging Markets. Die
Industriefirmen bekamen den Preissprung im vierten Quartal deutlich
zu spüren: Hier stieg der Kostenindex auf den höchsten Wert seit zehn
Quartalen. Deutlich schwächer fiel der Preisauftrieb bei den
Dienstleistern aus, wobei der Teilindex Einkaufspreise auch hier den
höchsten Wert seit dem dritten Quartal 2008 erreichte.

Industrie als Wachstumstreiber, Servicesektor stabil

Die Wachstumsbeschleunigung der Emerging Markets resultierte in
erster Linie aus der wieder in Schwung gekommenen Industrie, während
der Servicesektor konstantes Wachstum verzeichnete. Beide
Steigerungsraten lagen eng beieinander.

Die Industriesektoren Osteuropas legten allesamt zu. So
verzeichneten die Tschechische Republik, Polen und die Türkei im
vierten Quartal substanzielle Wachstumsraten. In China und Indien
beschleunigte sich das Wachstum und fiel stärker aus als in den zwei
Vorquartalen. Die Industrie Taiwans hingegen expandierte nur äußerst
schwach, und in Südkorea stagnierte das Wachstum.

Zurückzuführen war der Industrieaufschwung auf die verstärkten
Zuwächse bei den Exportorders. Von den vier Schwergewichtsländern
wies Indien mit Abstand das höchste Exportorderplus aus. Der moderate
Zuwachs in China fiel immerhin wieder stärker aus als in den beiden
Vorquartalen. Brasilien und Russland hingegen mussten Exportverluste
verbuchen.

Im Servicesektor verzeichnete Indien zwar erneut substanzielles
Wachstum, doch sank die Rate hier auf ein Ein-Jahrestief. In China
schwächte sich die Wachstumsrate auf ein Zwei-Jahrestief ab. In
Russland hingegen beschleunigte sich das Geschäftswachstum. Der
brasilianische Servicesektor verbuchte im vierten Quartal trotz der
höchsten Rate seit drei Quartalen insgesamt nur moderates Wachstum.

Goldenes Zeitalter in den Schwellenländern - eine realistische
Vision?

Stephen King, Chefvolkswirt der HSBC, kommentiert: "Dass das
Wachstumstempo in den Emerging Markets nach dem kurzen Zwischentief
im Vorquartal zum Jahresende wieder stark angezogen hat, spricht für
die Nachhaltigkeit dieses Trends. Dass die Schwellenländer zunehmend
auch untereinander Handel treiben, deutet auf die Möglichkeit eines
neuen 'goldenen Zeitalters' hin - einer Neuauflage der anhaltenden
Periode wirtschaftlicher Prosperität der 1950er und 1960er in der
industrialisierten Welt, als die Zölle fielen und der internationale
Handel boomte. Sollte es den Emerging Markets gelingen, die zwischen
ihnen noch bestehenden hohen Zollschranken abzubauen, käme es
vermutlich zu einer Explosion des Welthandels von ungeahntem Ausmaß."

"Getrübt wird dieses Bild durch die Preisentwicklung", erläutert
King. "So verzeichnete der EMI im Schlussquartal 2010 einen
besorgniserregenden Anstieg der Ein- und Verkaufspreise, wie dies
zuletzt im Frühjahr 2008 im Zuge der Lebensmittel- und
Energieverteuerung der Fall war. Ob es den Entscheidungsträgern
gelingt, dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten, ist für Investoren
eine wichtige Frage für 2011. Da sich die meisten Schwellenländer
bislang weigern, ihre Zinssätze signifikant zu erhöhen und ihre
Währungen aufzuwerten, gilt es nun, die Auswirkungen der
'quantitativen Straffung' zu beobachten, mit der Hongkong und China
aktuell eine Kreditverknappung zu erreichen suchen."

Wichtige Erkenntnisse über die Quartalstrends hinaus ergeben sich
aus einer Gesamtschau der EMI-Daten für 2010. So liefert gerade die
Entwicklung der Binnen- und Exportnachfrage eine Erklärung für die
auseinanderlaufenden Trends zwischen Schwellenländern und
Industrienationen. Denn während die Binnennachfrage im Jahr 2010 in
den Emerging Markets für Wachstum sorgte, war sie in vielen
Industrieländern wegen der hohen Arbeitslosigkeit, der öffentlichen
Sparmaßnahmen und des Schuldenabbaus überschuldeter Haushalte stark
gedrosselt.

Die EMI-Daten zur Beschäftigung veranschaulichen zudem, dass die
Binnennachfrage in den Emerging Markets das gesamte Jahr 2010
hindurch deutlich stärker vom Arbeitsmarkt profitierte als in den
westlichen Industrieländern. Allerdings gibt es Anzeichen dafür, dass
die Binnennachfrage in den westlichen Industrieländern im Zuge der
höheren Beschäftigungsquoten demnächst ebenfalls wieder anzieht.

Wie der EMI zum Schlussquartal 2009 erstmals gezeigt hatte,
verschieben sich die Wachstumstreiber für die globale Wirtschaft
graduell gen Osten. Der Handel zwischen den Emerging Markets -
speziell der Süd-Süd-Handel - intensiviert sich, und die alte
Seidenstraße lebt wieder auf. Damit könnte die Vision vom neuen
goldenen Zeitalter bereits im nächsten Jahrzehnt Realität werden.

Der HSBC EMI wird anhand der etablierten und zuverlässigen Daten
der Purchasing Managers' Indexes (PMI) errechnet, die vom globalen
Finanzinformations-Dienstleister Markit erstellt werden. HSBC gab im
Herbst 2009 die Partnerschaft mit Markit bekannt, um zahlreiche PMIs
für die Schwellenmärkte zu erstellen.

Der HSBC EMI wird vierteljährlich veröffentlicht und ist
erhältlich unter: www.hsbc.com/emergingmarketsindex .

Der nächste HSBC Emerging Markets Index wird am 7. April 2011
veröffentlicht.



Pressekontakt:
Dr. Christine Helbig
Telefon +49 211 910-1741
christine.helbig@hsbctrinkaus.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

309569

weitere Artikel:
  • EANS-Adhoc: Bijou Brigitte modische Accessoires AG /Bijou Brigitte - Konzernumsatz bei 378 Mio. EUR -------------------------------------------------------------------------------- Ad-hoc-Meldung nach § 15 WpHG übermittelt durch euro adhoc mit dem Ziel einer europaweiten Verbreitung. Für den Inhalt ist der Emittent verantwortlich. -------------------------------------------------------------------------------- 10.01.2011 Hamburg, 10. Januar 2011 - Der Hamburger Modeschmuckkonzern Bijou Brigitte erzielte im Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von 378 Mio. EUR. Der Konzernumsatz lag damit 3,1 % unter dem Vorjahresumsatz von 390 mehr...

  • Investmentfondsbranche sammelt im November 8,7 Mrd. Euro neue Mittel ein Frankfurt am Main (ots) - Im November 2010 hat die deutsche Investmentfondsbranche per Saldo 8,7 Mrd. Euro neue Mittel eingesammelt. Dazu haben Spezialfonds mit 10,1 Mrd. Euro und Publikumsfonds mit 0,9 Mrd. Euro beigetragen. Aus Vermögen außerhalb von Investmentfonds sind 2,3 Mrd. Euro abgeflossen. Dies ist der Investmentstatistik des BVI Bundesverband Investment und Asset Management per 30. November 2010 zu entnehmen. Von Anfang Januar bis Ende November vergangenen Jahres summiert sich der Netto-Mittelzufluss der Branche auf mehr...

  • Wachstumskurs gehalten / Maritz Research schließt 2010 mit 23,6 Mio. EUR Umsatz ab Hamburg (ots) - Das zurückliegende Geschäftsjahr 2010 schließt Maritz Research Europa mit einem Umsatz von 23,6 Mio. EUR ab (18,5 Mio. EUR in 2009). Das entspricht einem Wachstum in 2010 von gut 28% gegenüber dem Vorjahr. Starker Zuwachs beim Neugeschäft lässt den Umsatz des Instituts weit über Branchendurchschnitt zulegen. Das Institut mit Europa-Zentrale in Hamburg sieht für 2011 weiterhin großes Wachstumspotential und plant die Ausweitung der Geschäftstätigkeit in Deutschland. "Die Einführung unserer neuen Plattform für Kundenzufriedenheitsmanagement, mehr...

  • EANS-News: Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsges. AG / DEWB veräußert Beteiligung an der µ-Sen -------------------------------------------------------------------------------- Corporate News übermittelt durch euro adhoc. Für den Inhalt ist der Emittent/Meldungsgeber verantwortlich. -------------------------------------------------------------------------------- Unternehmen Jena, 10. Januar 2011 - (euro adhoc) - Die Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG (DEWB) hat heute den Verkauf ihres 40,2 Prozent Anteils an der µ-Sen GmbH, Rudolstadt, bekannt gegeben. Erwerber ist Bachmann electronic GmbH, Feldkirch/Österreich. mehr...

  • EANS-News: ifa systems AG mit deutlichem Umsatz- und Ergebniszuwachs -------------------------------------------------------------------------------- Corporate News übermittelt durch euro adhoc. Für den Inhalt ist der Emittent/Meldungsgeber verantwortlich. -------------------------------------------------------------------------------- Quartalsbericht Frechen, 10.1.2011 (euro adhoc) - Betriebs- und Finanzergebnis Das 4. Quartal ist für das Unternehmen erwartungsgemäß sehr positiv verlaufen. Die Gesamtleistung stieg konsolidiert auf 3.050 TEUR (IFRS) und damit um ca. 30,9% gegenüber dem Vorjahr mehr...

Mehr zu dem Thema Finanzen

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Century Casinos wurde in Russell 2000 Index aufgenommen

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht