Trierischer Volksfreund: Streit um Bahnentschädigungen, Leitartikel Trierischer Volksfreund, 11.01.2011
Geschrieben am 10-01-2011 |
Trier (ots) - Alle Jahre wieder: Wer im Winter mit der Bahn fahren
will, braucht vor allem Zeit und Nerven. Die braucht man zwar zu
anderen Jahreszeiten auch, weil man selten pünktlich irgendwo ankommt
oder mindestens einen Anschlusszug verpasst. Aber wenn es so richtig
knackig kalt draußen ist, dann kann man sicher sein, dass vor allem
in den hochmodernen Fernzügen nichts mehr geht. Und dass der Bahnchef
zugibt, dass er auch künftig solche Wetterpannen nicht ausschließt,
stimmt nicht gerade optimistisch. Es zeigt, wie hilflos der ansonsten
so redegewandte Manager mittlerweile ist.
Im Sommer waren es die ausgefallenen Klimaanlagen, im vergangenen
Winter waren es die festgefahrenen Bremsen der ICE-Züge, dieses Mal
waren es festgefrorene Weichen, vereiste Leitungen und mitten auf der
Strecke stehen gebliebene Züge. Was droht uns in diesem Sommer? Und
was ist, wenn der nächste Winter noch kälter wird, als dieser? All
das trägt nur dazu bei, das ohnehin schon arg ramponierte Image der
Bahn noch weiter zu beschädigen. Doch die Schuld trägt nicht allein
der Bahnchef. Schuld an der Misere ist der Bund als Eigentümer des in
den vergangenen Jahren vor allem international - zu schnell -
gewachsenem Unternehmen. Im Bundeshaushalt sind in den nächsten vier
Jahren jeweils 500 Millionen Euro Gewinne zur Haushaltssanierung fest
eingeplant. Geld, das der Bahn für die Wartung der Züge und die
dringend notwendige Sanierung der Schienen fehlt. Der Bund saniert
sich auf Kosten der Bahn. Auf Dauer macht er damit das eigene
Unternehmen kaputt. Daher ist die Kritik von Bundesverkehrsminister
Peter Ramsauer an dem Unternehmen scheinheilig. Der Schwarze Peter
liegt nicht alleine bei der Bahn. Natürlich sind dort auch in den
vergangenen Jahren vor allem unter Grube-Vorgänger Mehdorn Fehler
gemacht worden. Es wurde zu sehr auf das internationale Geschäft und
den prestigeträchtigen Ausbau von Schnellbahntrassen geschielt und
dabei der Nahverkehr völlig vernachlässigt.
Der Bund und der Bundestag müssen nun die Weichen neu stellen und
aus dem Winterchaos schnellst möglich die Konsequenzen ziehen. Der
Börsengang muss gestoppt werden. Statt der Bahn Jahr für Jahr
Millionen zu entziehen, muss der Bund wieder in das Unternehmen
investieren.
Autor: Bernd Wientjes
Pressekontakt:
Trierischer Volksfreund
Thomas Zeller
Telefon: 0651-7199-544
t.zeller@volksfreund.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
309676
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Dioxin-Fette im Tierfutter
In den Knast
WOLFGANG MULKE, BERLIN Bielefeld (ots) - Lebensmittelpanscher können den friedlichen
Verbraucher schon wütend machen. Denn die Gier nach einem unerlaubten
Zusatzgewinn lässt bei einigen Zeitgenossen wohl allen Anstand
fahren. Das beweist der Dioxin-Skandal einmal mehr. Es geht hier
nicht darum, gutgläubigen Kunden einen alten Gaul als junges
Rennpferd unterzujubeln. Die Täter haben die Gesundheit von Millionen
Menschen aufs Spiel gesetzt, womöglich tragen sie in einigen Fällen
auch zu einer tödlichen Erkrankung bei. Die meisten Menschen wollen
solche Kriminellen mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Arizona Halle (ots) - Weil Frust und Verunsicherung bis weit in die Mitte
der US-Gesellschaft reichen, zahlte sich das Geschäft mit der Wut für
die Republikaner und die "Tea Party"-Bewegung politisch doppelt aus.
Das ist nach dem Attentat auf Gabrielle Giffords anders. In der
politischen Mitte wird es nach dem Entsetzen über die Bluttat kaum
noch Applaus geben für aggressive Stimmungsmache und Flintenrhetorik.
Zumindest vorläufig ist der Nation jede Lust auf Pulverdampf
vergangen. Auch wenn es immer riskant ist, in der US-Politik etwas
auszuschließen: mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Beamtenbund zur Tilgung der Staatsschulden
Gute Idee
BERNHARD HÄNEL, KÖLN Bielefeld (ots) - Deutschlands Staatsdiener stehen mit dem Rücken
zur Wand. Zwar werden ihre Leistungen für das Gemeinwesen gerne
wortreich gewürdigt, doch wenn ihre Leistung auch finanziell
anerkannt werden soll, bleiben die Portemonnaies zu. Es sollte aber
endlich eine sachliche Debatte darüber beginnen, welche Leistungen
tatsächlich notwendig sind und wo die Systeme etwa der Alters- und
Krankenversorgung angeglichen werden müssen. Da gibt es tatsächlich
Ungerechtigkeit, die zu verteidigen ein Fehler ist, den der Deutsche
Beamtenbund mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Deutsche Bahn verspricht Besserung
Unbefriedigend
PETER JANSEN Bielefeld (ots) - Mit dem Ergebnis des Gesprächs der
Verkehrsminister mit Bahnchef Rüdiger Grube kann niemand zufrieden
sein. Dass die Bahn nach den unsäglichen Zuständen des bisherigen
Winters Besserung gelobt, reicht nicht aus. Die Bahnkunden, die viel
Geld für ihre Fahrkarten bezahlt haben, haben Anspruch auf
verbindliche Zusagen, dass beim nächsten Kälteeinbruch nicht wieder
reihenweise Züge ausfallen, mit stundenlangen Verspätungen verkehren
oder nur zur Hälfte benutzt werden können, weil die Waggontüren
zugefroren sind. In mehr...
- Rheinische Post: Portugals Preis Düsseldorf (ots) - Nach Irland rückt nun Portugal in den
Brennpunkt der europäischen Schuldenkrise. Die Südeuropäer stehen mit
einer Schuldenquote von 76 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gar
nicht mal so sehr in der Kreide. Deutschlands Schuldenquote etwa
erreicht ähnliche Höhen. Doch Portugal hat eine schwache
Wirtschaftskraft und keine überzeugenden Wachstumsperspektiven für
die Zukunft. Für Investoren jedenfalls ist das Bild, das Portugal
derzeit liefert, schon desolat genug, um an der langfristigen
Zahlungsfähigkeit Lissabons mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|