WAZ: Raffgierige Despoten
- Kommentar von Gudrun Büscher
Geschrieben am 17-01-2011 |
Essen (ots) - Erdrutsche, Überschwemmungen, das fürchterliche
Erdbeben vor einem Jahr, der Ausbruch der Cholera - Haiti ist von
keinem Übel verschont geblieben. Und jetzt das noch: "Baby Doc"
Jean-Claude Duvalier ist zurückgekehrt. Der Diktator, der den
Karibikstaat 1971 von seinem Vater "erbte", wurde vor 25 Jahren aus
dem Land gejagt. Er lebte in Saus und Braus an der Côte d'Azur von
den Millionen, die er und sein Vater aus dem Land herausgepresst und
herausgeschleust hatten. Mehrere Millionen Dollar sollen er und seine
Familie beiseite geschafft haben. Auf Schweizer Konten liegen nach
wie vor 4,6 Millionen, die Haiti zurückfordert, aber nicht bekommt,
weil nach Schweizer Recht die von "Baby Doc" im Ausland begangenen
Straftaten bereits verjährt sind. Duvalier gehört nicht nach Haiti,
sondern längst vor Gericht. Genau wie der geflohene tunesische
Ex-Präsident Ben Ali und sein kleptomanischer Clan. Gold und Juwelen
soll der Despot aus Tunesien weggeschleppt haben und über prall
gefüllte Auslandskonten verfügen. Ben Ali hat Tunesien und die
Tunesier systematisch ausgesaugt. Es ist falsch, ihn laufen zu
lassen. Despoten wie Ben Ali und Duvalier muss der Prozess gemacht
werden - wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
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