Lausitzer Rundschau: Anreize für rückkehrwillige Arbeitskräfte schaffen
Geschrieben am 17-01-2011 |
Cottbus (ots) - unterzeile
Manchmal verschafft der Gang in die Opposition ja erstaunlichen
Erkenntnisgewinn. Die brandenburgischen Christdemokraten, vom
Ministerpräsidenten gerne als realitätsfremd verspottet, haben sich
seit ihrem Abschied vom Regierungsalltag allmählich jenen Themen der
Landespolitik angenähert, die aus unterschiedlichen Gründen
vernachlässigt wurden. Dazu gehört beispielsweise ihre neueste
Initiative, die nach dem Beispiel anderer Bundesländer Anstrengungen
für die Rückkehr abgewanderter Landeskinder verlangt. Diese
Erkenntnis kommt spät für eine Partei, die zehn Jahre den
Wirtschaftsminister des Landes stellte. Aber sie wird ja nicht allein
schon dadurch falsch, dass die Einsicht mit dem Verlust des
Dienstwagens zusammenfällt. Man kann sich darüber streiten, ob die
anderswo erfolgreich betriebenen Projekte zur Rückkehrer-Betreuung
überall greifen würden. In Sachsen wohl eher, denn sie basieren vor
allem auf der emotionalen Verbundenheit zur Heimatregion. Da aber hat
Brandenburg seine Schwächen. Denn in der offiziellen Darstellung wird
das Land gerne auf die preußischen Kerngebiete rund um Berlin-Potsdam
reduziert. Der brandenburgischen CDU immerhin scheint allmählich
aufzugeben, dass das Land nicht nur aus hauptstadtverwöhnten Regionen
besteht, in die der Aufschwung eingekehrt ist. Das Konzept vom
Stärken der Stärken hat sich für die Lausitz nicht ausgezahlt. Sie
wird damit - in Sachsen wie in Brandenburg - eher abgehängt als
mitgenommen. Sie braucht deswegen eine ganz andere Art der Förderung
als die erfolgsverwöhnte Gegend rund um den Wohnsitz des
Ministerpräsidenten. Da kann eine gezielte Ansprache all derer, die
mitsamt ihrer guten beruflichen Qualifikation gehen mussten, von
Hilfe sein. Aber wirklich greifen wie in Thüringen oder Mecklenburg
würden solche Initiativen auch nur, wenn endlich begriffen wird in
Potsdam, dass die Welt nicht nur aus den Niederungen der Havel
besteht und dass es jetzt nicht nur gemeinsamer Anstrengungen mit
Berlin, sondern auch mit Dresden bedarf. Denn alles spricht dagegen,
dass das inzwischen ökonomisch so weitgehend zerrissene Land den
abgehängten Regionen mit einer allgemeinen Imagekampagne auf die
Beine hilft. Wen man ins Havelland zurücklocken will, dem muss man
vor allem erklären, wie er mit all den vorlauten Berlinern
zurechtkommt, die dort inzwischen den Ton angeben. Wer wieder oder
auch zum ersten Mal einen Umzug in die Lausitz oder die Uckermark in
Erwägung zieht, steht vor ganz anderen Fragen. Insofern ist dem
CDU-Antrag zur Rückkehrerbetreuung, der ja ausdrücklich auf die
Heimatverbundenheit baut, eine intensive und ausführliche Beratung in
Potsdam zu wünschen.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
310902
weitere Artikel:
- Rheinische Post: NRW will Dioxin-Problem in drei Monaten lösen Düsseldorf (ots) - Vor dem heutigen Bund-Länder-Treffen zum
Dioxin-Skandal hat NRW-Verbraucherschutzminister Johannes Remmel
(Grüne) einen Drei-Monatsplan für Bund und Länder gefordert. "Ich
gehe fest davon aus, dass es uns gelingen wird, einen gemeinsamen
Plan zu verabschieden, der den Konsumenten mehr Schutz vor
Lebensmittelskandalen verspricht", sagte Remmel der "Rheinischen
Post" (Dienstagausgabe). Dazu brauche man einen verbindlichen
Zeitplan. "Wir können die Maßnahmen meines Erachtens innerhalb von
drei Monaten auf den Weg mehr...
- Rheinische Post: SPD droht Guttenberg mit Spar-Ultimatum Düsseldorf (ots) - Die SPD-Fraktion will Verteidigungsminister
Karl-Theodor zu Guttenberg eine zeitliche Frist setzen, um Klarheit
in die Erfüllbarkeit der Sparvorgaben für den Verteidigungsetat zu
bringen. "Sollte der Minister am Mittwoch im Ausschuss immer noch
keine belastbaren Zahlen vorlegen, werden wir dies bis Mitte März
einfordern", kündigte der SPD-Haushälter für den Verteidigungsetat,
Bernhard Brinkmann, gegenüber der "Rheinischen Post"
(Dienstagausgabe) an. "Die Schönwetterzeit ist vorbei, jetzt geht es
um Kärrnerarbeit", mehr...
- Rheinische Post: Union verlangt neues Konzept zur Vorratsdatenspeicherung Düsseldorf (ots) - Die Union hat Bundesjustizministerin Sabine
Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) aufgefordert, ihre Eckpunkte zur
Vorratsdatenspeicherung durch ein anderes, weitergehendes Konzept zu
ersetzen. "Das reicht so nicht, da muss ein neuer Vorschlag auf den
Tisch", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion,
Günter Krings, der "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Das
"schnelle Einfrieren" von Verbindungsdaten, das die Ministerin am
heutigen Dienstag in Berlin offiziell vorstellen will, könne durchaus
eingeführt mehr...
- Rheinische Post: Steuereinnahmen 2010 übertreffen Steuerschätzung Düsseldorf (ots) - Die Steuereinnahmen von Bund, Ländern und
Gemeinden haben im vergangenen Jahr die Erwartungen der jüngsten
Steuerschätzung noch übertroffen: Sie lagen um 3,9 Milliarden Euro
über der Prognose vom November, zitiert die in Düsseldorf
erscheinende "Rheinische Post" (Dienstagausgabe) aus einer
Aufstellung des Bundesfinanzministeriums. Demnach stiegen die
Steuereinnahmen im Jahr 2010 um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf
knapp 489 Milliarden Euro. Die Einnahmen des Bundes gingen 2010 um
ein Prozent auf knapp 226 mehr...
- Rheinische Post: Regierungs-Fraktionen meutern gegen Schäubles Euro-Pläne Düsseldorf (ots) - Im Bundestag regt sich Protest gegen Pläne der
Bundesregierung, den deutschen Haftungsanteil am Euro-Rettungsschirm
zu erhöhen. "Dagegen wird es erheblichen Widerstand im Parlament
geben", sagte der haushaltspolitische Sprecher der Unionsfraktion,
Norbert Barthle (CDU), der "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe).
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte am Wochenende die
Bereitschaft signalisiert, die Kreditvergabe-Kapazität des
Euro-Rettungsschirms durch technische Änderungen auszuweiten. Bisher
kann mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|