Gesetzliche Sozialversicherung: Defizit im ersten bis dritten Quartal 2010 um 12,8 Milliarden Euro gesunken
Geschrieben am 18-01-2011 |
Wiesbaden (ots) - Die gesetzliche Sozialversicherung - in
Abgrenzung der Finanzstatistik - verzeichnete im ersten bis dritten
Quartal 2010 ein kassenmäßiges Finanzierungsdefizit von 3,9
Milliarden Euro. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt,
lag damit das Finanzierungsdefizit um 12,8 Milliarden Euro unter dem
Defizit des ersten bis dritten Quartals 2009. Im Wesentlichen ist
dieser Rückgang auf das gesunkene Defizit der Bundesagentur für
Arbeit zurückzuführen.
Die Einnahmen der gesetzlichen Sozialversicherung stiegen in den
ersten drei Quartalen 2010 um 5,0% auf 376,6 Milliarden Euro. Die
Ausgaben erhöhten sich ebenfalls, und zwar um 1,4% auf 380,4
Milliarden Euro. Die Abweichung zum ausgewiesenen
Finanzierungsdefizit (3,9 Milliarden Euro) ergibt sich aus
haushaltstechnischen Verrechnungen. Die gesetzliche
Sozialversicherung umfasst die gesetzliche Kranken-, Pflege-, Unfall-
und Rentenversicherung, die Alterssicherung für Landwirte sowie die
Bundesagentur für Arbeit (einschließlich Versorgungsrücklage).
In den ersten drei Quartalen 2010 erhöhten sich die Einnahmen der
gesetzlichen Rentenversicherung auf 183,0 Milliarden Euro. Diesem
Einnahmenzuwachs um 2,2% stand ein Zuwachs der Ausgaben um 2,1% auf
185,7 Milliarden Euro gegenüber. Daraus ergab sich ein
Finanzierungsdefizit der gesetzlichen Rentenversicherung von 2,7
Milliarden Euro. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum
verringerte sich das Defizit um 0,2 Milliarden Euro.
Die Einnahmen der gesetzlichen Krankenversicherung, die
überwiegend aus Zuweisungen des Gesundheitsfonds bestehen, summierten
sich in den ersten drei Quartalen 2010 auf 132,6 Milliarden Euro. Sie
lagen damit um 3,4% über denen des vergleichbaren Vorjahreszeitraums.
Zu dem Einnahmenanstieg trug insbesondere der höhere Bundeszuschuss
an den Gesundheitsfonds von insgesamt 11,8 Milliarden Euro bei. Die
Ausgaben erhöhten sich um 3,6% auf 131,5 Milliarden Euro. Die
gesetzliche Krankenversicherung wies damit in den ersten drei
Quartalen 2010 einen Finanzierungsüberschuss von 1,1 Milliarden Euro
auf. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum lag der
Finanzierungsüberschuss noch bei 1,4 Milliarden Euro.
In den ersten drei Quartalen 2010 stiegen die Einnahmen der
Bundesagentur für Arbeit (einschließlich Versorgungsfonds) um 9,2
Milliarden auf 28,8 Milliarden Euro. Im Wesentlichen ist dieser
Anstieg um 46,6% darauf zurückzuführen, dass die Bundesagentur für
Arbeit vorzeitig Mittel im Rahmen der Beteiligung des Bundes an den
Kosten der Arbeitsförderung in Höhe von 7,9 Milliarden Euro abgerufen
hat. Darüber hinaus erhöhten sich die Beitragseinnahmen um 11,6% auf
18,6 Milliarden Euro. Die Ausgaben lagen in den ersten drei Quartalen
2010 mit 31,3 Milliarden Euro um 11,7% unter denen der ersten drei
Quartale 2009. Zum Tragen kamen hierbei insbesondere die zum Zwecke
der Liquiditätsverbesserung der Bundesagentur für Arbeit bis zum
Jahresende aufgeschobenen Abschlagszahlungen für den an den Bund
unterjährig zu zahlenden Eingliederungsbetrag. Aufgrund des kräftigen
Anstiegs der Einnahmen bei gleichzeitig gesunkenen Ausgaben
reduzierte sich das Finanzierungsdefizit der Bundesagentur für Arbeit
in den ersten drei Quartalen 2010 um 13,3 Milliarden auf 2,5
Milliarden Euro.
Sowohl die Einnahmen als auch die Ausgaben der gesetzlichen
Pflegeversicherung beliefen sich in den ersten drei Quartalen 2010
auf 16,0 Milliarden Euro und glichen sich somit aus. Im
Vorjahresvergleich stiegen die Einnahmen um 2,3%, die Ausgaben um
6,0%. In den ersten drei Quartalen 2009 wies die gesetzliche
Pflegeversicherung noch einen geringen Finanzierungsüberschuss von
0,6 Milliarden Euro auf.
Wegen der starken unterjährigen Schwankungen der Einnahmen und
Ausgaben können anhand der Daten der ersten drei Quartale noch keine
Rückschlüsse auf das Jahresergebnis gezogen werden.
Weitere Auskünfte gibt:
Peter Hatzmann, Telefon: (0611) 75-2731, www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
310924
weitere Artikel:
- Sichere, von Tempest und EAL4+ geprüfte KVM-Schalter kommen auf den Markt Cambridge, England (ots/PRNewswire) - Adder, der
Spezialist für Verbindungslösungen, startet eine neue Ära sicher
KVM-Schalter. Mit einem nach Tempest-Stufe I (A-Niveau)
qualifizierten Design und dem Sicherheitszertifikat EAL4+ Common
Criteria bieten die neuen Sicherheitsschalter von Adder ein
zugesichertermassen höchst sicheres Mittel, um von einer einzelnen
Tastatur, einer Maus und einer Anzeigetafel auf rote und schwarze
Systeme zuzugreifen.
Diese KVM-Schalter war schon beim Entwurf von Grund auf der
Sicherheit verschrieben; bei mehr...
- Neuhaus Partners investiert in SEO-Spezialisten TESTROOM GmbH Hamburg (ots) - Die Venture Capital-Gesellschaft Neuhaus Partners
investiert einen einstelligen Millionenbetrag in die Hamburger
TESTROOM GmbH. Das Unternehmen ist einer der führenden Spezialisten
für Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Online-Marketing. Die
Beteiligung sichert TESTROOM die Finanzierung für weiteres Wachstum
und die anstehende Internationalisierung.
Matthias Grychta, Geschäftsführer von Neuhaus Partners: "TESTROOM
bietet die optimale Verbindung von technischer Kompetenz und
hochwertigen journalistischen Inhalten. mehr...
- Tag der offenen Tür an der IBS International Business School in Lippstadt, NRW am 22.01.2011 Lippstadt (ots) - Besuchen Sie uns am Samstag 22. Januar von 10 -
15 Uhr und erfahren Sie mehr über das Internationale
Managementstudium mit Bachelor, Fremdsprachen, Praktika, integriertem
Auslandssemester und sechs Studienrichtungen an der IBS Lippstadt
http://www.ibs-lippstadt.de .
Lernen Sie Studenten und Dozenten auf unserem malerischen Campus
näher kennen. Sie werden sich bei uns wohl fühlen, wie schon über
1200 Ehemalige in mehr als 26 Jahren seit Gründung der IBS.
Individuelle Bewerbungsgespräche mit der Studienleitung mehr...
- Immobilienverkauf 2010: Durchschnittliche Vermarktungszeit lag bei 2 Monaten Nürnberg (ots) - Laut einer monatlichen Befragung von immowelt.de
benötigten private Haus- und Wohnungsverkäufer 2010 im Schnitt 9,6
Wochen für die Vermarktung.
Die Nachfrage nach Immobilien ist seit Monaten so hoch wie selten
- beste Bedingungen also auch für private Anbieter, die ihre
Immobilie selbst verkaufen möchten: Die Vermarktungsdauer betrug 2010
laut einer monatlichen Befragung von immowelt.de, eines der führenden
Immobilienportale, im Jahresmittel bei Verkäufen nur 9,6 Wochen. Zur
Vermarktung nutzten die Befragten verschiedene mehr...
- Vertellus Specialties gibt Joint Venture in Indien mit Vapi Products Industries bekannt Indianapolis (ots/PRNewswire) - Vertellus Specialties
("Vertellus" oder "das Unternehmen") und Vapi Products Industries
Pvt. Ltd. haben ein Joint Venture in Indien gegründet, das
Spezialchemikalien herstellen und auf globaler Ebene vertreiben wird.
Bei dem Joint-Venture-Unternehmen handelt es sich um "Vapi Products
Pvt. Ltd.". Geplant ist die Umbenennung in Vertellus Specialty
Materials (India) Pvt. Ltd. Die finanziellen Bedingungen des
Abkommens wurden nicht veröffentlicht.
Vertellus Specialties verfügt über die Mehrheitsbeteiligung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|