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TÜV SÜD: 50 Jahre TÜV-Plakette im Dienst der Fahrzeugsicherheit / Bei Hauptuntersuchung der Zukunft steht Elektronik im Mittelpunkt

Geschrieben am 19-01-2011

München (ots) - Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der
TÜV-Plakette hat TÜV SÜD in die Statistiken geschaut, wie sich in den
vergangenen knapp 20 Jahren die Mängel bei der Hauptuntersuchung (HU)
entwickelt haben. Resultat: Stellte 1992 noch der Rostfraß die
höchste Hürde zur Erteilung der Plakette dar, liegen heute andere
Bauteile wie Beleuchtung, Bremsen und Lenkung im Vorderfeld. Und die
nächsten Herausforderungen warten: Immer mehr elektronische Systeme
sind bereits heute Bestandteil des Prüfkatalogs und sollen ab 2012
mit einem speziellen Gerät geprüft werden. Dazu Horst Schneider,
Vorstand MOBILITÄT der TÜV SÜD AG: "Die steigende Komplexität der
Fahrzeuge und der Einsatz von elektronischen Komponenten für die
Sicherheit der Autos unterstreicht die hohe Relevanz der unabhängigen
Fahrzeuguntersuchung."

Seit 1961 zeigt eine Plakette auf dem Kennzeichen: Dieses Fahrzeug
entspricht den gesetzlichen Vorschriften. Die Anforderungen an die
Hauptuntersuchung haben sich seitdem kontinuierlich geändert. Die
Auswertungen der Mängellisten seit 1993 legen offen: Bis vor zehn
Jahren war Korrosion noch der Hauptfeind des Autos, heute steht die
Beleuchtung, gefolgt von den Bremsen und Lenkung, ganz oben auf den
Mängellisten. Das liegt am Sieg über den Rost, am Einzug von immer
mehr sicherheitsrelevanter Elektronik selbst bei Massenfahrzeugen und
an der insgesamt stark gestiegenen Qualität der Fahrzeuge. Sie werden
heute wesentlich länger genutzt als noch vor zwanzig Jahren. Das hat
besonders Auswirkungen auf Verschleißteile wie beispielsweise die
Bremsen. Die rasante Entwicklung bei den elektronischen
Sicherheitssystemen erfordert zudem die ständige Anpassung der
Hauptuntersuchung: "Die Qualität der Hauptuntersuchung in Deutschland
hat einen bedeutenden Anteil an der hohen Sicherheit auf deutschen
Straßen. Diese Qualität gilt es mit Blick auf neue Mobilitätsformen
wie bei Elektrofahrzeugen zu halten und auszubauen", betont Horst
Schneider.

Die Mängelentwicklung zeigt: Sachverständige brauchen heute mehr
den Laptop als den Schraubenzieher. Die Überprüfung
sicherheitsrelevanter Fahrzeugelektronik spielt eine zunehmend große
Rolle. Auch vor dem Hintergrund, dass Innovationen wie
Spurüberwachung oder Totwinkelsensoren immer schneller Einzug in
Massenautos halten, wie aktuell am Beispiel des neuen Ford Focus zu
sehen ist.

Wertvolle Hinweise für Fahrzeughersteller

Eine Antwort auf die rasanten Entwicklungen in der Fahrzeugtechnik
ist die erweiterte elektronische Hauptuntersuchung seit 2009. "Im
kommenden Jahr gehen wir mit der Einführung neuartiger Prüfgeräte
einen weiteren wichtigen Schritt", so Schneider. Damit prüfen die
Sachverständigen das Vorhandensein und die Funktionsfähigkeit
elektronischer Sicherheitssysteme direkt am Fahrzeug. "Damit haben
wir nicht nur eine wesentlich zuverlässigere Prüfung, sondern können
darüber hinaus auch den Fahrzeugherstellern wertvolle Hinweise für
die Fahrzeugoptimierung liefern", so Schneider.

Die Prüfgeräte sind ein wichtiger und konsequenter Schritt in
Sachen Vereinheitlichung und damit ein großer Schritt zur
Qualitätsverbesserung insgesamt: "Wenn elektronische
Sicherheitssysteme verbaut sind, müssen sie auch über die gesamte
Lebensdauer funktionieren. Mit dieser neuen Prüftechnologie tragen
wir den immer komplexer werdenden Fahrzeugsystemen Rechnung. Dies
wird direkt der Verkehrssicherheit zugutekommen", sagt Schneider.

Elektroantrieb fordert neue Standards

Energierückgewinnung beim Bremsen, Isolationswächter, elektrische
Spannungsspitzen von bis zu 1.000 Volt - alles Fakten, die belegen:
Elektroautos fordern ganz neue Lösungen bei der HU. Im Kern der
Sicherheitsfragen stehen die Batterie und der Schutz vor Stromschlag.
Dazu haben die Experten von TÜV SÜD im letzten Jahr die ersten
Hauptuntersuchungen an Elektroautos durchgeführt. Sie sind Grundlage
für die Normenentwicklung in den Gremien, in denen TÜV SÜD-Experten
an der Hauptuntersuchung für Elektrofahrzeuge mitarbeiten. "Für die
HU an Elektroautos müssen wir einheitliche Prüfkriterien erarbeiten,
mit denen wir vor allem die Sicherheit des Komplettsystems Fahrzeug
über die gesamte Lebensdauer garantieren können", so Schneider. "Der
Durchbruch der E-Mobilität hängt nicht zuletzt von der Sicherheit der
Fahrzeuge ab."

Die Welt schaut auf die HU

Ob Rost oder E-Mobilität: Moderne Fahrzeugüberwachung bedeutet im
Zeitalter uneingeschränkter Mobilität, dass für die Hauptuntersuchung
europaweit ein hoher Standard erforderlich ist. Gerade vor dem
Hintergrund einer einheitlichen europäischen Verkehrspolitik sind
hohe Standards bei der Fahrzeugüberwachung ein Baustein für mehr
Sicherheit auf Europäischen Straßen. Europa verfolgt mit dem Projekt
"Vision Zero" ein ehrgeiziges Ziel: "Gemeinsam wollen wir die Zahl
der Verkehrstoten auf null reduzieren. Ein hoher Sicherheitsstandard
aller Fahrzeuge leistet dazu einen wichtigen Beitrag", betont
Schneider. Die HU in Deutschland ist inzwischen internationales
Vorbild für die periodische Fahrzeugüberwachung. Die Plakette nach
deutschem Vorbild gibt es beispielsweise in der Türkei. In vielen
anderen Ländern arbeiten die TÜV SÜD-Spezialisten an der Entwicklung
der Hauptuntersuchung oder kooperieren mit den dort ansässigen
Prüforganisationen wie beispielsweise in Südafrika. Die HU in
Deutschland ist also auch ein guter Maßstab für Europa. "Die vor uns
liegenden Herausforderungen wie die schnelle Umsetzung der
Elektromobilität meistern wir nur gemeinsam", sagt Schneider. "Das
gilt auch für die HU."

Historisch ist 2011 nicht nur aufgrund 50 Jahre TÜV-Plakette ein
wichtiges Jahr für TÜV SÜD. Das Unternehmen feiert in diesem Jahr 100
Jahre sichere Mobilität: Am 15. Oktober 1910 gründete der
Württembergische Dampfkessel-Revisionsverein, ein TÜV SÜD-Vorgänger,
eine Spezialabteilung zur Fahrzeugprüfung. Ab dem Jahr 1911
entwickelte sich die Fahrzeugprüfung zu einem tragenden Geschäftsfeld
von TÜV SÜD.

Weitere Informationen zum Thema Mobilität und zur
Hauptuntersuchung gibt es unter www.tuev-sued.de.

Hinweis für Redaktionen: Bildmaterial zu 50 Jahre TÜV-Plakette
kann in reprofähiger Auflösung heruntergeladen werden unter
www.tuev-sued.de/pressefotos in der Rubrik "Aktuelle Pressebilder".



Pressekontakt:
Frank Volk
TÜV SÜD AG
Unternehmenskommunikation
MOBILITÄT
Westendstraße 199
80686 München
Tel.: +49 (0) 89 / 57 91 - 16 67
Fax: +49 (0) 89 / 57 91 - 22 69
E-Mail: frank.volk@tuev-sued.de
Internet: www.tuev-sued.de


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