Börsen-Zeitung: In der Zwickmühle, Kommentar von Heidi Rohde zu den angekündigten Maßnahmen der Telekom bei ihrer US-Tochter
Geschrieben am 20-01-2011 |
Frankfurt (ots) - Die Telekom geht in den USA ans Eingemachte:
Offensive im Marketing, neue Vertriebsstrukturen, aggressiver
Preiswettbewerb. Die US-Tochter soll mit geballter Kraft wieder auf
einen Wachstumspfad gebracht werden. Dies auch verbunden mit einer
mittelfristig steigenden Profitabilität, sodass T-Mobile USA die
derzeit weit klaffende Renditelücke zu den beiden größeren
Wettbewerbern AT&T und Verizon Wireless deutlich verkleinern kann.
Dafür wird der Kostengürtel noch mal enger geschnallt.
Die Investoren registrieren den detaillierten Maßnahmenkatalog zu
Recht mit Erleichterung. Denn bei aller Skepsis, ob damit angesichts
eines eher stärker als schwächer werdenden Wettbewerbs die Wende bei
T-Mobile USA gelingen kann, macht sich eine hübsche Tochter nun
einmal besser als eine hässliche, wenn sie dann doch eines Tages auf
die eine oder andere Weise losgeschlagen werden müsste. Sei es durch
ein IPO oder eine Partnerschaft mit Kapitalverflechtung.
Einen solchen Schritt wird die Telekom nicht ausschließen können.
Der Druck der Investoren ist enorm, denn die Misere von T-Mobile USA
lastet auf dem Kurs der T-Aktie. Der Telekom-Vorstand muss sich an
dem Versprechen messen lassen, das er den Anlegern im vergangenen
März gegeben hat. Im Konzern soll bis 2012 eine Rendite auf das
eingesetzte Kapital von 8% erwirtschaftet werden. Daran müssten sich
auch alle Konzerntöchter messen lassen. Wo keine Aussicht bestehe,
dass die Zielgröße absehbar erreicht werde, stehe das Asset zur
Disposition. Folgerichtig zog die Telekom in Großbritannien die
Reißleine und brachte die Tochter in ein Joint Venture ein.
In den USA, wo die Zielgröße - ebenso wie im Gesamtkonzern - nicht
in Sichtweite ist, ist ein vergleichbarer Schritt kaum denkbar. Die
Telekom sitzt dort in der Zwickmühle. Obwohl trotz aller neuen
Initiativen nicht erkennbar ist, wie T-Mobile USA ihre
Größennachteile so weit kompensieren will, dass die Rentabilität an
die der Wettbewerber heranreicht - zumal mittelfristig hohe
Investitionen drohen -, wäre jeder (Teil-)Rückzug fatal. Die Telekom
säße dann auf einem Deutschlandgeschäft im Rückzugsgefecht,
stagnierenden Töchtern in Westeuropa und einem ebenfalls leicht
problembehafteten Portfolio in Osteuropa. Da sieht es mit Impulsen
für die T-Aktie wohl kaum besser aus.
(Börsen-Zeitung, 21.1.2011)
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
311607
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Möbelbranche Bielefeld (ots) - Angeber und Prahlhänse haben die Qual der Wahl.
Womit sollen sie auftrumpfen? Dem größten Haus? Dem schnellsten Auto?
Dem breitesten Flachbildschirm? An andere Dinge denken die Angeber
zum Leidwesen der heimischen Möbelindustrie meist zuletzt: an die
neue Küche, ans Schlafzimmer, an die Sofagarnitur. Dabei sind die
Zeiten, als die Wohnung »my castle« war und wie eine Burg vor
Eindringlingen geschützt wurde, längst vorbei. Es gibt einen Trend,
häufiger Gäste zu sich nach Hause einzuladen - zum Leidwesen der
Gastronomen, mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Konjunktur / Bundestag Osnabrück (ots) - Wirtschaftswunder zurückzahlen
Wem gehört der Aufschwung? In dieser Frage sind
Wirtschaftsminister Rainer Brüderle und die Opposition naturgemäß
unterschiedlicher Meinung. Einig sind sie sich nur in einem Punkt:
Der Aufschwung geht weiter. Weniger Arbeitslose und weniger
Staatsverschuldung. Dafür mehr Wachstum und mehr Steuereinnahmen.
Nach dem schon brillanten Wirtschaftswachstum im vergangenen Jahr
erlebt Deutschland offensichtlich gerade sein kleines
Wirtschaftswunder.
Dass die kränkelnde Konjunktur mehr...
- Mohawk Industries, Inc. lädt ein zu seiner Online-Telefonkonferenz über das vierte Quartal 2010 Calhoun, Georgien (ots/PRNewswire) - Anlässlich der
Veröffentlichung der Einnahmen im 4. Quartal 2010 am Dienstag, den
22. Februar 2011, lädt Mohawk Industries, Inc. zur Liveübertragung
seiner Telefonkonferenz am Mittwoch, den 23. Februar 2011, um 11.00
Uhr (ET) ein.
Was: Telefonkonferenz Mohawk Industries, Inc., Einnahmen im 4. Quartal
2010
Wann: 23. Februar 2011
11.00 Uhr (ET)
Wo: http://www.mohawkind.com
Unter der Rubrik "Investor Information"
Wie: Live über das Internet - Loggen mehr...
- FT: Kommentar zu Grüne Woche Flensburg (ots) - Wohl kaum einmal ist eine Grüne Woche so sehr
mit der Frage nach der Bezahlbarkeit sicherer Lebensmittel ins
Zentrum des Verbraucher-Interesses gerückt worden wie dieses Mal. Der
unsägliche Dioxin-Skandal hat alle Facetten der Produktion in
Mitleidenschaft gezogen: Landwirtschaft, Lebensmittelherstellung bis
zum Verbraucherverhalten. Der Teufelskreis, der sich hier aufzeigt,
dürfte nur langsam und mit großer Geduld aufgelöst werden: Je
billiger der Verbraucher die Lebensmittel einkauft, desto billiger
und primitiver mehr...
- Grösste Reiseunternehmen des Landes fordern Fluggesellschaft zur Offenlegung von Flugpreisen und Gebühren in ihren aktuellen Systemen auf und bestehen auf freie Preisvergleiche Washington (ots/PRNewswire) - Mehr als 115 der
grössten Reiseunternehmen und Organisationen des Landes gründeten
heute Open Allies for Airfare Transparency. Im Zuge dieser
branchenweiten Initiative werden grosse Fluggesellschaften dazu
aufgefordert, vollständige Informationen über Flugpreise und sonstige
Gebühren unmittelbar in ihren aktuell eingesetzten Vertriebssystemen
offenzulegen und diese Systeme nicht durch neue, ungeprüfte und
möglicherweise kostspielige "Direktverbindungen" zu umgehen.
Zu den Gründungsmitgliedern des Open-Allies-Bündnisses mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|