Eine starke Partnerschaft: Hessen und die WIBank / Neue Wirtschaftsförderung zeigt Bestergebnisse
Geschrieben am 21-01-2011 |
Frankfurt am Main (ots) - Wirtschaftsminister Dieter Posch:
"Rekordjahr 2010 für Existenzgründerdarlehen - Über 14.000
Arbeitsplätze in Hessen gesichert"
"Mit der Gründung der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen im
August 2009 wurden in Hessen erfolgreich die Weichen für eine moderne
zukunftsfähige und reaktionsschnelle Wirtschaftsförderung gestellt.
Das Konzept hat sich bewährt und die moderne Förderpolitik zeigt
Wirkung. Das erste volle Förderjahr 2010 war ein Rekordjahr mit Blick
auf die Förderprogramme für Existenzgründer und solche für Kleine und
Mittlere Unternehmen (KMU). Insgesamt wurden 1.023 Anträge mit einem
Volumen von 199,4 Millionen Euro 2010 im Förderprogramm Gründungs-
und Wachstumsfinanzierung Hessen (GuW Hessen) zugesagt. Das ist im
Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um mehr als 30 Prozent (2009: 905
Anträge, über 151,9 Millionen Euro)", sagten der Hessische
Wirtschaftsminister Dieter Posch und der Sprecher der
Geschäftsführung der WIBank, Dr. Herbert Hirschler. "Es zeigt sich,
dass die politische Entscheidung, das vorhandene Sondervermögen für
Wirtschaftsförderung einzusetzen, die richtige war, weil damit
praktisch revolvierende Fonds geschaffen wurden, die nicht nur einmal
ausgegeben werden können, sondern immer wieder zum Einsatz kommen",
sagte Posch.
Hirschler ergänzte: "Seit Mitte des letzten Jahres war zu
beobachten, dass die Investitionstätigkeit der mittelständischen
Unternehmen spürbar zunimmt und vermehrt Kredite für Neu- und
Ersatzinvestitionen nachgefragt werden. Zu Recht kann die verstärkte
Nachfrage nach Kreditmitteln als Indikator für den Aufschwung nach
der Wirtschafts- und Finanzkrise bezeichnet werden." Diese Tatsache
spiegele sich auch in der Entwicklung der Volumina auf der
Branchenebene wider. So konnten beispielsweise der Anteil des/der
Maschinenbaus/Metallindustrie und der sonstigen Industrie am
Gesamtvolumen im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. "Die
Anhebung des Darlehenshöchstbetrages auf 2 Mio. Euro hat das Programm
zusätzlich beflügelt", sagte Dr. Hirschler.
Mit den Förderdarlehen wurden im vergangenen Jahr Investitionen in
Höhe von 283,9 Mio. Euro angestoßen (Vorjahr: 236,8 Mio. Euro). Im
Durchschnitt wurden dabei pro Vorhaben 194,9 T Euro Förderdarlehen
eingesetzt (Vorjahr: 167,9 T Euro). Mit dem zugesagten Fördervolumen
konnten 14.474 Arbeits- und Ausbildungsplätze gesichert und 828 neue
Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen werden. Räumliche
Verteilung: größter Anteil in Südhessen, höchster Zuwachs in
Nordhessen
"Der größte Anteil der Förderdarlehen mit einem Volumen von
insgesamt 92,6 Mio. Euro floss nach Südhessen,in den Regierungsbezirk
Darmstadt. Danach folgten der nordhessische Regierungsbezirk Kassel
mit einem Zusagevolumen von 59,5 Mio. Euro und der mittelhessische
Regierungsbezirk Gießen mit einem Volumen von 47,3 Mio. Euro. Im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum zeichnete sich mit 53,4 Prozent der
höchste Zuwachs in Nordhessen ab (Vorjahr: 38,8 Mio. Euro). In
Mittelhessen stieg das Volumen um 42,5 Prozent (Vorjahr: 33,2 Mio.
Euro) und in Südhessen um 15,9 Prozent (Vorjahr: 79,9 Mio. Euro)",
erläuterte Posch. Auf Landkreisebene stehe der Landkreis Fulda mit
einem Zusagevolumen von 23 Mio. Euro an der Spitze, gefolgt von dem
Main-Kinzig-Kreis mit 14,2, Mio. EUR.
Die Förderdarlehen aus dem Kreditprogramm GuW Hessen dienen der
Finanzierung des langfristigen Kapitalbedarfs bestehender und neu
gegründeter kleiner und mittlerer Unternehmen der gewerblichen
Wirtschaft und Angehöriger der freien Berufe, die in Hessen
investieren.
Neue Regelungen 2011
"Wir wollen mit flexiblen Programmanpassungen Antworten auf
veränderte Anforderungen geben", so Hirschler. "Neu ist, dass seit
dem 01.01.2011 im Rahmen dieses Kreditprogramms auch Vorhaben
außerhalb Hessens gefördert werden können, sofern der Antragsteller
seit mindestens zwei Jahren seinen Sitz in Hessen hat, mit dem
Förderdarlehen die Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichert und den
Erhalt hessischer Arbeitsplätze gewährleistet".
Förderfähig sind neben Investitionen im Zusammenhang mit
Existenzgründungen, der Schaffung neuer
sozialversicherungs-pflichtiger Ausbildungs- und Arbeitsplätze sowie
Erweiterungs- und Festigungsinvestitionen seit dem 01.06.2010 nun
auch Finanzierungen von Immobilien mit anschließender Vermietung oder
Verpachtung an Dritte. Dabei muss es sich jedoch um Investitionen in
die Erhaltung oder Schaffung einer sozialen Infrastruktur handeln
(beispielsweise ärztliche Versorgungszentren,
Altenpflegeinrichtungen, Gründerzentren oder kulturelle
Einrichtungen). Die Darlehenshöchstbeträge werden dabei auf 2 Mio.
Euro erhöht".
Als neu bezeichnete Hirschler auch, dass seit dem 01.01.2011 das
im Kreditprogramm GuW Hessen geführte Sonderprogramm Betriebsmittel
nach der De minimis-Beihilferegelung weitergeführt werde. "Damit wird
es möglich, dass Unternehmen beispielsweise Warenlager oder
Liquiditätsengpässe finanzieren können."
Der Wirtschaftsminister betonte, dass die Darlehen über die
jeweilige Hausbank ausgereicht würden. Mehr als die Hälfte der
Anträge sei aus dem Sektor der Genossenschaftsbanken vorgelegt worden
und gut 40 Prozent aus dem Sparkassenbereich. Es folgen dann die
privaten Kreditinstitute. "Damit ist auch sichergestellt, dass die
Kunden aller Kreditinstitute Zugang zu den günstigen
Förderkonditionen haben", so Posch.
"Das Institut WIBank hat aktiv und sehr erfolgreich gegen die
Wirtschaftskrise gearbeitet. Knapp 200 Mio. Euro Darlehensvolumen
wurden 2010 zugesagt. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um
mehr als 30 Prozent. Seit Januar sind auch Vorhaben außerhalb Hessens
förderfähig und insgesamt wurden Investitionen von rund 284 Millionen
EUR angestoßen. Besser kann eine zukunftsfähige Wirtschaftspolitik
nicht aussehen. Hessen und die WIBank - das ist eine starke
Partnerschaft", fasste Posch das Ergebnis zusammen.
Hintergrund
Das Programm Gründungs- und Wachstumsfinanzierung fördert durch
zinsvergünstigte Kredite Existenzgründungen und Investitionen kleiner
und mittlerer Unternehmen in Hessen. Ein GuW-Kredit kann für folgende
Verwendungszwecke gewährt werden: Existenzgründungen, Investitionen,
die zusätzliche sozialversicherungspflichtige Dauerarbeitsplätze
schaffen und/oder sichern, Erweiterungs- oder Festigungsinvestitionen
Im Rahmen des GuW Hessen - Sonderprogramms Betriebsmittel können
zusätzlich folgende weitere Kosten finanziert werden:
Betriebsmittel, Warnlager, Auftragsvorfinanzierung, spezielle
Anschlussfinanzierungen, Liquiditätsengpässe.
Unter der sogenannten De-minimis-Verordnung (VO [EG] der
Kommission vom 15.12.2006 über die Anwendung der Artikel 87 und 88
EG-Vertrag auf De-minimis-Beihilfen) können von staatlichen Stellen
kleine Beträge als transparente Beihilfen an Unternehmen gewährt
werden. Die Kommission geht hierbei davon aus, dass diese Beihilfen -
angesichts ihrer geringen Höhe - keine spürbaren Auswirkungen auf den
Handel zwischen den Mitgliedstaaten haben und sich somit nicht
wettbewerbsverzerrend auswirken. Grundsätzlich darf ein Unternehmen
bis zu 200.000,00 Euro De-minimis-Beihilfen innerhalb des laufenden
und der beiden vorangegangenen Kalenderjahre erhalten.
Die WIBank bietet das Kreditprogramm GuW Hessen im Rahmen einer
Kooperation mit dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr
und Landesentwicklung (HMWVL) und der KfW Bankengruppe an. Die
Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen refinanziert sich für diese
Darlehen bei der KfW Bankengruppe. Diese aufgenommenen Mittel werden
abhängig vom Investitionsort um 0,20 bis 0,40 Prozent-Punkte für den
Endkreditnehmer zinsvergünstigt.
Die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) ist eine
rechtlich unselbständige Anstalt in der Landesbank Hessen-Thüringen
Girozentrale - Helaba. Das Institut bündelt nahezu das gesamte
öffentliche Fördergeschäft in Hessen. Der Europäische Strukturfonds
und die europäische Landwirtschaftsförderung werden hier
administriert, die Förderprogramme des Bundes und der Großteil der
Programme des Landes Hessen umgesetzt. Darüber hinaus bietet die
Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen auch eigene
Finanzierungsprogramme zu einem günstigen Zinssatz an. Dieses
Aufgabenspektrum ist in der Landschaft der Förderbanken der
Bundesrepublik Deutschland einzigartig. Die Wirtschafts- und
Infrastrukturbank Hessen arbeitet wettbewerbsneutral mit allen Banken
und Sparkassen zusammen.
Kontakt:
Ulrike Franz-Stöcker
Pressesprecherin
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung
Kaiser-Friedrich-Ring 75, 65185 Wiesbaden
Tel 0611 815 2020
Mail: ulrike.franz-stoecker@hmwvl.hessen.de
www.wirtschaft.hessen.de
WIBank:
Claudia Ungeheuer
Referentin Öffentlichkeitsarbeit
Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen
Strahlenbergerstraße 11, 63067 Offenbach
Tel.: 069 9132 3716
Mail: claudia.ungeheuer@wibank.de
www.wibank.de
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