Demo "Wir haben es satt": 22.000 fordern eine ökologisch bäuerliche Landwirtschaft / Breites Bündnis fordert Wende in der Landwirtschaftspolitik
Geschrieben am 22-01-2011 |
Berlin (ots) - Unter dem Motto "Wir haben es satt - Nein zu
Gentechnik, Tierfabriken und Dumpingexporten" haben heute in Berlin
22.000 Teilnehmer für eine grundlegende Reform der Agrarpolitik, die
Abkehr von der industrialisierten Landwirtschaft und besseren
Verbraucherschutz demonstriert. Bei der bislang größten Demonstration
dieser Art zogen Bauern, Umweltschützer, Imker und Verbraucher
gemeinsam vom Berliner Hauptbahnhof zur Abschlusskundgebung am
Brandenburger Tor. Mit 60 Bussen, Zügen und über 50 Traktoren waren
Tausende Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet zu der Demonstration
angereist. Getragen wurde die Veranstaltung von 120 Bauern- und
Umweltverbänden, Bürgerinitiativen gegen Massentierhaltung und
Gentechnik sowie von Eine-Welt-Gruppen. Anlass der Demonstration ist
die von der Bundesregierung ausgerichtete Agrarwirtschaftskonferenz,
die heute auf der "Grünen Woche" in Berlin beginnt.
Auf der Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor wurde als
Konsequenz aus dem Dioxin- und anderen Lebensmittelskandalen
gefordert, Bundesregierung und EU sollten statt Agrarfabriken die
bäuerliche Landwirtschaft fördern. "Der aktuelle Dioxin-Skandal macht
den Reformstau in der Landwirtschaftspolitik schlagartig deutlich",
sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger in seiner Rede. "Die
Bundesregierung muss endlich begreifen, dass sie bei Fortsetzung
ihrer Blockadepolitik gegen eine nachhaltige und gerechte Agrarreform
in Europa schon beim nächsten Lebensmittelskandal wieder ins
Schlingern gerät. Die Gesellschaft fordert die Durchsetzung einer
artgerechten Tierhaltung, die Abkehr vom Irrweg der Gentechnik und
die Umlenkung der Subventionen weg von der Agrarindustrie hin zur
bäuerlichen und ökologischen Landwirtschaft", sagte Weiger.
Maria Heubuch, Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft
bäuerliche Landwirtschaft (AbL) sagte: "Massentierhaltung und
Gentechnik sind eine gefährliche Sackgasse für die Bauern und ein
erhöhtes Risiko für die Verbraucher. Agrarfabriken gehören verboten
und nicht weiter mit Steuergeldern subventioniert. Tiergerechte
Haltung und Fütterung mit einheimischem Getreide und Eiweißfutter
ohne Gentechnik - das ist unsere Zukunft!"
Für die Veranstalter erklärte Campact-Geschäftsführer Felix Kolb:
"Der heutige Protest zeigt: Die Bevölkerung will ein Ende der
industriehörigen Landwirtschafts- und Lebensmittelpolitik. Strengere
Lebensmittelkontrollen alleine reichen nicht aus. Wir brauchen eine
grundlegende Wende in der Agrarpolitik. Bundesagrarministerin Ilse
Aigner muss eine echte EU-Agrarreform und den Ausstieg aus der
Massentierhaltung voranbringen anstatt beides zu bremsen."
Besonderen Beifall erhielt die Rede des alternativen
Nobelpreisträgers Nnimmo Bassey aus Nigeria, Vorsitzender der
internationalen Umweltorganisation Friends of the Earth (Freunde der
Erde). Die Auswirkungen der europäischen Agrarpolitik seien für die
Entwicklungsländer verheerend, sagte er, der weltweite Protest der
Zivilbevölkerung gegen Gentechnik, Agrarfabriken und Dumping-Exporte
für die Ernährungssicherheit der Welt dringend notwendig.
Pressekontakt:
Reinhild Benning, Leiterin Agrarpolitik des BUND,
reinhild.benning (at)bund.net, Mobil: 0175-7263779;
Felix Kolb, Campact-Geschäftsführer,
kolb(at)campact.de, Mobil: 0178-7717551;
Jochen Fritz, AbL, info(at)wir-haben-es-satt.de,
Weitere Informationen: http://www.wir-haben-es-satt.de
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