Neue OZ: Kommentar zu Russland / Anschlag
Geschrieben am 24-01-2011 |
Osnabrück (ots) - Hilflos in Moskau
Schon wieder ein großer Terroranschlag in Russland. Eilig spricht
Präsident Medwedew von Sicherheitslücken bei der Flughafenkontrolle.
Doch damit lenkt er ab vom eigentlichen Problem. Die politische
Führung agiert weitgehend hilflos im Anti-Terror-Kampf.
Dabei wäre gerade hier viel zu tun: Überfall auf ein Moskauer
Musicaltheater 2002, Schulmassaker in Beslan 2004, Doppelanschlag auf
die Moskauer U-Bahn 2010 - um nur einige der blutigen Angriffe zu
nennen. Immer wieder spielten dabei Terroristen aus dem Nordkaukasus
eine Rolle. Moskau setzt vor allem auf knallharte militärische Gewalt
in dieser Region, um die Probleme zu lösen. Dass diese aber wenig
hilft, könnte gerade der jüngste Anschlag auf den Flughafen
Domodedowo zeigen. Noch ist zwar unklar, wer die Täter sind. Eine
Überraschung wäre es aber nicht, wenn die Spuren wieder in den
Nordkaukasus führten.
So folgt auf Gewalt immer neue Gegengewalt. Russische Truppen
mögen den einen oder anderen Erfolg gegen Terroristen erkämpfen. Die
Gewaltspirale stoppt das aber nicht. Dazu müsste sich die Moskauer
Führung wesentlich mehr einfallen lassen. So fordert der Kreml gerne
mehr Unterstützung des Westens im Anti-Terror-Kampf, lässt sich dabei
aber selbst kaum in die Karten gucken. Mehr Zusammenarbeit auf allen
Ebenen könnte helfen, weitere schreckliche Anschläge zu verhindern.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207
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