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CEO Survey 2011: Optimismus weltweit, Euphorie bei deutschen Managern

Geschrieben am 25-01-2011

Davos / Frankfurt am Main (ots) - 14th Annual Global CEO Survey
von PwC: Zuversicht der weltweiten Managementelite erreicht Niveau
der Boomjahre / Nur Inder sind optimistischer als deutsche CEOs /
Wachstumsrisiko Rohstoffknappheit

Die globale Managementelite beurteilt die Wachstumsperspektiven
für 2011 und die kommenden Jahre so optimistisch wie seit 2007 nicht
mehr. Dabei gründen sich die Hoffnungen auf Umsatzsteigerungen in
erster Linie auf die Konjunkturentwicklung in China und in anderen
großen Schwellenländern. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie
"14th Annual Global CEO Survey 2011" der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC, die im Rahmen des World Economic Forum in
Davos vorgestellt wird.

Beinahe euphorisch sind die befragten Vorstandsvorsitzenden aus
Deutschland. Annähernd 80 Prozent rechnen auf Sicht der kommenden
zwölf Monate fest mit Umsatzsteigerungen für ihr Unternehmen. Diesen
ausgeprägten Optimismus teilen weltweit 48 Prozent, in Westeuropa
hingegen nur 39 Prozent der Wirtschaftsführer. Noch zuversichtlicher
gestimmt als die deutschen Manager sind weltweit nur CEOs indischer
Unternehmen. Von diesen beurteilen 88 Prozent die Chancen für
Umsatzwachstum als "sehr zuversichtlich".

75 Prozent der deutschen CEOs rechnen bis 2014 mit
Umsatzsteigerung "Die überaus positive Stimmung der CEOs in
Deutschland ist vor dem Hintergrund der guten Wirtschaftsentwicklung
bereits im vergangenen Jahr besonders bemerkenswert. Die deutschen
Unternehmen haben demnach nicht nur schneller auf den Wachstumspfad
zurückgefunden als Wettbewerber aus anderen Industrieländern, sondern
sehen sich auch mittelfristig in Führung", kommentiert Prof. Dr.
Norbert Winkeljohann, Sprecher des Vorstands von PwC Deutschland. So
rechnen für die kommenden drei Jahre überdurchschnittlich viele
Befragte aus Deutschland fest mit Umsatzsteigerungen (75 Prozent
gegenüber 51 Prozent weltweit)(Abb. 1).

Größte Angst: Erneute Erschütterungen der Finanzmärkte

Ungeachtet der positiven Perspektiven auf Unternehmensebene ist
die zurückliegende Entwicklung der Weltwirtschaft noch durchaus
präsent. 71 Prozent der weltweit befragten CEOs halten die künftige
Wirtschaftsentwicklung für einen erheblichen Unsicherheitsfaktor.
Damit messen mehr Befragte diesem Risiko eine größere Bedeutung bei
als den möglichen Folgen der Staatsverschuldung (61 Prozent) und der
Entwicklung an den Kapitalmärkten (52 Prozent). Allerdings weicht die
Risikowahrnehmung der deutschen CEOs deutlich ab. Diese fürchten eher
die Auswirkungen erneuter Erschütterungen am Kapitalmarkt (67
Prozent) als Risiken der Konjunkturentwicklung (66 Prozent)(Abb. 2).

Strategie: Deutsche Unternehmen gut aufgestellt

Als Reaktion auf die Wirtschaftskrise haben gut die Hälfte der
Unternehmen (51 Prozent) ihre Strategie fundamental verändert und 33
Prozent diese entsprechend angepasst. Gravierende Anpassungen gab es
insbesondere beim Risikomanagement - hier bringt der Strategiewechsel
bei 72 Prozent der weltweit befragten Unternehmen eine stärkere
Kontrolle durch die zweite Führungsebene mit sich.

Deutsche Unternehmen hingegen sind nach Einschätzung ihrer CEOs
strategisch vergleichsweise gut aufgestellt - nur 25 Prozent haben
fundamentale Änderungen ihrer strategischen Ausrichtung und rund die
Hälfte (54 Prozent) Anpassungen vorgenommen. Mit Hinblick auf das
Risikomanagement erfolgte bei 67 Prozent der befragten deutschen
Unternehmen eine stärkere Verankerung in der zweiten Führungsebene.
"Insgesamt ist das Risikomanagement bei den meisten Unternehmen
untrennbar mit der Strategieplanung verbunden und daher absolute
Chefsache", betont Norbert Winkeljohann.

Schwellenländer sind Wachstumsmotor

Knapp 40 Prozent aller befragten CEOs sehen für ihr Unternehmen
größere Wachstumschancen auf dem Heimatmarkt als im Ausland. Bei den
Befragten aus Deutschland überwiegt jedoch die Auslandsorientierung.
Nur 13 Prozent halten das Wachstumspotenzial im Inland gemessen an
dem der Exportmärkte für hoch. Besonders große Erwartungen verbinden
die deutschen Unternehmen mit dem chinesischen Markt: 54 Prozent der
deutschen CEOs halten China für den wichtigsten ausländischen
Wachstumsmarkt, weltweit sagen dies 39 Prozent der Befragten. Für die
Beschaffung deutscher Unternehmen wird China bald sogar der
wichtigste Markt sein (49 Prozent der Nennungen), gefolgt von den USA
(21 Prozent) und Indien (18 Prozent) (Abb.3).

Westeuropa bleibt für deutsche CEOs Zentrum der Geschäftstätigkeit

Auf den europäischen Markt setzen die deutschen CEOs eher geringe
Hoffnungen im Hinblick auf Wachstum, dennoch dürfte Europa auf
absehbare Zeit die wichtigste Region bleiben: 95 Prozent der
Befragten verorten derzeit einen wesentlichen Teil ihrer
Geschäftstätigkeit in Westeuropa. Knapp die Hälfte der Manager aus
Deutschland zählt Asien (49 Prozent) zu ihren Kernregionen, es folgen
Nordamerika (44 Prozent) und Osteuropa (38 Prozent) (Abb. 4).

Wachstumsstrategien: Priorität bei Innovationen

Die Top-Manager setzen bei ihren Wachstumsstrategien jedoch nicht
nur regional, sondern auch inhaltlich unterschiedliche Akzente. Aus
Sicht der deutschen CEOs ist die Entwicklung neuer Produkte und
Dienstleistungen besonders wichtig (39 Prozent der Nennungen
gegenüber 29 Prozent weltweit). Dabei erhoffen sich
überdurchschnittlich viele Manager deutscher Unternehmen von
Innovationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette nicht nur
Erlöszuwachs (89 Prozent gegenüber 79 Prozent weltweit), sondern auch
operative Effizienzgewinne (89 Prozent gegenüber 78 Prozent
weltweit).

Unternehmen stellen wieder ein

Als Konsequenz der Wirtschaftskrise haben fast alle befragten
Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten Kostensenkungsprogramme
umgesetzt und allenfalls zögerlich in zusätzliches Personal
investiert. Nun stellen die meisten CEOs die Signale auf Expansion.
Das gilt insbesondere für die Befragten aus Deutschland. Während
derzeit noch zwei Drittel der Manager weltweit weitere
Kostensenkungsinitiativen für 2011 planen (2010: 84 Prozent), halten
dies in Deutschland nur noch 48 Prozent (2010: 89 Prozent) für
notwendig. Einschnitte im Kerngeschäft, beispielsweise durch
Unternehmensverkäufe oder den Rückzug aus wichtigen Märkten, stehen
derzeit nur bei drei Prozent der deutschen CEOs auf der Agenda
(weltweit: 14 Prozent).

Dies schlägt sich auch in der Personalplanung nieder. In den
kommenden zwölf Monaten wollen 62 Prozent der deutschen Unternehmen
ihre Belegschaften zwischen 1 und 8 Prozent vergrößern, 33 Prozent
rechnen mit Neueinstellungen zwischen 1 und 5 Prozent. Weltweit sagen
51 Prozent und in Westeuropa 45 Prozent der Befragten Einstellungen
voraus.

Fachkräftemangel beunruhigt vor allem deutsche CEOs

Die Wachstumspläne der Unternehmen könnten jedoch zumindest
mittelfristig an mangelnder Talentförderung und einem damit
verbundenen Fachkräftemangel scheitern. So fürchten weltweit zwei
Drittel der CEOs, dass in den kommenden drei Jahren ausreichend
qualifizierte Arbeitskräfte knapp werden. Besonders ausgeprägt ist
diese Sorge in Deutschland (74 Prozent der Befragten) und den
Niederlanden (77 Prozent).

Rohstoffknappheit gilt als größtes Wachstumshindernis

Überdurchschnittlich besorgt zeigen sich die deutschen Manager im
weltweiten Vergleich auch über die Entwicklung der Energiekosten (49
Prozent gegenüber 40 Prozent weltweit) sowie die Sicherheit der
Lieferkette (48 Prozent gegenüber 38 Prozent weltweit). In den
kommenden drei Jahren sind knappe Rohstoffe aus deutscher Sicht mit
61 Prozent der Nennungen sogar das potenziell größte
Wachstumshindernis (weltweit: 34 Prozent) (Abb. 5).

Weniger Aufmerksamkeit für den Klimawandel

Die Wünsche und Erwartungen der CEOs an Regierungen stehen
überwiegend in engem Zusammenhang zu den wahrgenommenen
unternehmerischen Risiken. Die deutschen Befragten sehen den Staat
vor allem bei der Sicherstellung eines ausreichend großen,
qualifizierten Arbeitskräftepotenzials in der Pflicht (59 Prozent).
Eine Stabilisierung der Finanzmärkte erwarten 56 Prozent, während 41
Prozent der CEOs aus Deutschland die Gewährleistung der
Rohstoffversorgung als derzeit wichtigste staatliche Aufgabe ansehen
(Abb. 6).

Das Thema Klimawandel steht hingegen anders als in früheren Jahren
eher im Abseits: Den Kampf gegen die Erderwärmung zählen weltweit nur
14 Prozent der CEOs zu den wichtigsten Aufgaben der Regierungen, in
Deutschland sagen dies 20 Prozent.

Für den "14th Annual Global CEO Survey" befragte PwC 1.201
Vorstandsvorsitzende, darunter 420 aus Westeuropa und 61 aus
Deutschland. Die Umfrage fand im vierten Quartal 2010 statt. Die
Studie ist als pdf Dokument auf Anfrage erhältlich.

Die Abbildungen stehen als eps-Dateien (sw & 4c) zum Download
bereit unter www.pwc.de/de/presse .



Pressekontakt:
Davos 25.01. - 28.01.2010:
Oliver Heieck
Leiter Marketing & Communications
PwC AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Mobil: +49 (171) 335 2294
E-Mail: oliver.heieck@de.pwc.com


Frankfurt am Main:
Nicole Susann Roschker
Pressesprecherin
PwC AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Tel.: +49 (69) 95 85 - 1669
Mobil: +49 (151) 14 27 16 96
E-Mail: nicole.susann.roschker@de.pwc.com


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