Lausitzer Rundschau: Kein Ruhmesblatt
Tauziehen um Hartz-Reform
Geschrieben am 25-01-2011 |
Cottbus (ots) - Das Verhandlungsgezerre um die Hartz-IV-Reform
wird zur politischen Geduldsprobe. Wenn SPD und Grüne allerdings so
tun, als liege der Ball nur im Feld der Regierung, dann muss man
daran erinnern, dass beide Parteien die Schöpfer eben jenes
verkorksten Gesetzes waren, das vor dem Bundesverfassungsgericht
keine Gnade fand. SPD und Grüne hatten einen Regelsatz "ins Blaue"
hinein entworfen. Die Bildungsteilhabe armer Kinder kam in ihrem
Paragrafenwerk überhaupt nicht vor. Etwas mehr Demut bei den heutigen
Oppositionsparteien wäre also durchaus angebracht. Schaut man sich
den augenblicklichen Verhandlungstand genauer an, dann wird deutlich,
dass sich die Regierung durchaus bewegt hat. Träger des
Bildungspakets sollen die Kommunen werden - genauso wie von der
Opposition gefordert. Für die SPD ist es auch ein politischer
Erfolg, dass man über Mindestlöhne spricht. Ein unmittelbarer
Zusammenhang mit den verfassungsrechtlich geforderten Nachbesserungen
ist hier nämlich gar nicht vorhanden. Am Ende wird es eine
gesetzliche Lohnuntergrenze für die Zeitarbeit geben, mit der die SPD
gut leben kann. Unverständlich bleibt, warum sich die Genossen beim
Regelsatz so schwer tun. Einfach zu sagen, die regierungsoffiziellen
Berechnungen seien windig, ohne genau mitzuteilen, was man
stattdessen will, ist alles andere als überzeugend. Sollen Alkohol
und Tabak wieder bei den Transfers berücksichtigt werden? Und wer
soll als Vergleichsgruppe zur Ermittlung des Regelsatzes dienen? Man
weiß es nicht. Sicher ist aber, dass die Verhandlungen dadurch nur
erschwert werden. Alle Beteiligten sollten ein Interesse daran haben,
die Reform noch vor den anstehenden Landtagswahlen über die Bühne zu
bringen. Viel zu gewinnen gibt es damit nämlich nicht.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
312330
weitere Artikel:
- Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel "Mittelbayerische Zeitung" (Regensburg) zu Regierungserklärung Seehofer Regensburg (ots) - Aufbruch zu verkaufen
Als Anfang Januar die Umfragewerte für die CSU bei 46 Prozent
gemessen wurden, war für viele Christsoziale die Welt wieder in
Ordnung: Das Wahldebakel von 2008 war nur ein Unfall, die
Zwangsliaison mit der ungeliebten FDP eine Episode auf dem Weg zurück
zur absoluten Mehrheit. Da wurden Fäuste geballt, und das nicht nur
unterm Tisch: Mir san wieder mir. Seitdem ist es wie verhext:
Schulminister Ludwig Spaenle kommt in Erklärungsnot, weil er
erläutern muss, dass auch Einser-Absolventen mehr...
- Ostsee-Zeitung: Katze aus dem Sack - Kommentar zum Atomlager Lubmin Rostock (ots) - Stück für Stück bewahrheitet sich das, was
Kernkraftgegner schon vor Jahren als Gespenst an die Wand malten. Das
atomare Zwischenlager Lubmin wird zum unbefristeten Depot für
radioaktiven Abfall. Als das Lager gebaut wurde, hieß es, dass nur
Atommüll aus Ex-DDR-Kernkraftwerken eingelagert wird. Wer als
gutgläubiger Wähler darauf vertraute, hat mit Zitronen gehandelt.
Längst wird radioaktiver Schrott aus anderen Bundesländern
angenommen. Erst kurzzeitig, inzwischen für zehn Jahre, bald
vielleicht zeitlich unbegrenzt. mehr...
- RNZ: Guter Ratgeber Heidelberg (ots) - Von Klaus Welzel
Ein Schiff ist ein Schiff. Und die drangvolle Enge an Bord, der
militärische Drill - das wirft besondere Probleme auf. Wenn diese
allerdings in Alkohol ertränkt und Offiziersanwärter systematisch
schikaniert werden, dann stellt sich die Frage: Wie ist es um die
Führungskultur innerhalb der Bundeswehr bestellt? Und wie wird sich
diese Führungskultur weiterentwickeln, wenn aus der Freiwilligenarmee
eine Berufsarmee geworden ist? Fragen, die alles zusammenführen: Den
Tod zweier junger Kadettinnen, mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Verteidigung / Bundeswehr / Wehrbeauftragter Osnabrück (ots) - Im Prinzip gut
Nein, es geht nicht darum, die Truppe unter Generalverdacht zu
stellen oder die Verdienste der Soldatinnen und Soldaten zu
schmälern, die etwa in Afghanistan ihren Einsatzbefehl eindrucksvoll
umsetzen. Es wäre auch fatal, wenn die jüngsten Skandale dazu
führten, den guten Ruf der Bundeswehr zu beschädigen.
Die Kernaussage des Wehrbeauftragten Königshaus lautet vielmehr,
dass die Bundeswehr mit mehr als 200 000 Männern und Frauen im
Prinzip gut funktioniert. Es gab 2010 zwar fast 5000 Eingaben, mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Soziales / Hartz IV Osnabrück (ots) - Nur ein erster Schritt
Der Weg ist noch lang, doch ein erster wichtiger Schritt getan:
Koalition und Opposition haben sich im Streit um die
Hartz-IV-Neuregelung geeinigt, dass die Kommunen die Verantwortung
für das Bildungspaket übernehmen sollen. Das kann man nur begrüßen,
denn Städte und Gemeinden wissen am besten über Angebote für Schüler
und Familien Bescheid. Die Jobcenter, die zunächst mit der Aufgabe
betraut werden sollten, hätten sich die notwendigen Kompetenzen
dagegen erst mühsam aneignen und noch mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|