Freiwilligkeit schlägt Zwang / Wichtigste Modernisierungsmotive für Wohneigentümer: mehr Komfort, Beseitigung von Schäden sowie Heizkosten-Einsparung - Gesetzliche Vorschriften unbedeutend (mit Bild)
Geschrieben am 31-01-2011 |
Berlin (ots) -
Private Immobilienbesitzer, die ihr Haus umfassend sanieren, tun
dies in erster Linie aus Eigeninitiative und nicht aufgrund
gesetzlicher Vorgaben. Das zeigt eine aktuelle GfK-Untersuchung im
Auftrag der Landesbausparkassen (LBS), die Wohneigentümer nach ihren
Motiven für die Modernisierungsmaßnahmen der letzten drei Jahre
gefragt hat. Danach gaben in fast der Hälfte aller Fälle folgende
Gründe den Ausschlag: der Wunsch nach höherem Wohnkomfort, die
Behebung von akuten Schäden sowie die Minderung der Energiekosten
(Grafik). Mit großer Wirkung übrigens, so die Experten der LBS - denn
in Deutschland wird inzwischen dreimal soviel für die Sanierung des
Wohngebäudebestandes ausgegeben wie für den Neubau.
Die Sanierung des Gebäudebestandes hat große Bedeutung für die
Erreichung klimapolitischer Ziele. Doch nach Auskunft von LBS
Research geht es für den einzelnen Immobilienbesitzer zunächst um die
Schonung des eigenen Geldbeutels. Nur 15 Prozent gaben nämlich als
Grund für die Modernisierung den Begriff "Umweltschutz" an. Für fast
dreimal so viele war dagegen der handfeste Faktor
"Energiekosteneinsparung" maßgeblich.
Der Wunsch nach mehr Wohnkomfort steht für viele
Immobilienbesitzer im Vordergrund. Doch genauso häufig werden die
Maßnahmen durch konkreten Reparaturbedarf ausgelöst. Die Umfrage
zeigt nach Angaben der LBS-Experten aber gleichzeitig, dass dann
nicht nur der jeweils akute einzelne Schaden beseitigt wird, sondern
aus diesem Anlass zugleich meist weitere Maßnahmen zur Verbesserung
des Gebäudes angegangen werden.
Staatlicher Druck ist dagegen nach Information von LBS Research
ein weit weniger ausschlaggebendes Motiv. Nur zwei Prozent gaben an,
durch gesetzliche Vorgaben zu größeren Modernisierungs- und
Renovierungsmaßnahmen veranlasst worden zu sein. Finanzierungshilfen
sind dagegen weitaus wichtiger. Immerhin für zwölf Prozent der
Befragten waren nämlich öffentliche Zuschüsse von Bedeutung. Fast
genauso viele, nämlich acht Prozent, wurden aber schlicht dadurch zur
Modernisierungsentscheidung animiert, dass Geldmittel frei wurden,
wie etwa ein zugeteilter Bausparvertrag. Dies zeigt nach Angaben der
LBS-Experten, wie wichtig es ist, dass auch Immobilienbesitzer
gezielt Mittel vorsparen, um bei Bedarf Maßnahmen zur Verbesserung
ihres Objekts durchführen zu können.
Nach Auskunft von LBS Research wurde im Rahmen der Untersuchung
gleichzeitig abgefragt, welches die wichtigsten Investitionsmotive
für zukünftig geplante Modernisierungsmaßnahmen sind. Dabei zeigt
sich, dass sich im Blick nach vorn an der Reihenfolge der drei
wichtigsten Maßnahmen kaum etwas ändert. Interessant ist jedoch, dass
für die künftigen Modernisierer öffentliche Zuschüsse eine weniger
ausschlaggebende Rolle spielen als für diejenigen, die in den letzten
drei Jahren aktiv geworden sind. Dagegen wird das altersgerechte
Wohnen für künftige Generationen offenbar wichtiger. Denn mit neun
Prozent geben fast doppelt so viele Immobilienbesitzer dieses Motiv
als Investitionsargument für die Zukunft an, wie diejenigen, die in
den letzten drei Jahren aktiv geworden sind.
GfK hat im Auftrag der Landesbausparkassen bundesweit insgesamt
über 3.100 Hauseigentümer zu ihrem Modernisierungsverhalten in den
letzten drei Jahren bzw. zu den entsprechenden Planungen für die
nächsten drei Jahre befragt. In der Untersuchung sind alle
Modernisierungsmaßnahmen betrachtet worden, die mit einem
Kostenaufwand von mehr als 5.000 Euro verbunden waren.
Pressekontakt:
Dr. Ivonn Kappel
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
Referat Presse
Tel.: 030-20225-5398
Fax: 030-20225-5395
E-Mail: ivonn.kappel@dsgv.de
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