Großer Empfang für "Sir Vival" im Kaisersaal des Rathauses / Hamburg ehrt Menschenrechtler Rüdiger Nehberg
Geschrieben am 04-02-2011 |
Hamburg (ots) -
Sperrfrist: 04.02.2011 15:00
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Der Hamburger Senat hat den Abenteurer und Menschenrechtler
Rüdiger Nehberg (75) mit der "Medaille für treue Arbeit im Dienste
des Volkes in Silber" geehrt. Hamburgs Erster Bürgermeister Christoph
Ahlhaus überreichte die hohe Auszeichnung am 4. Februar (14 Uhr) im
Kaisersaal des Rathauses vor rund 100 Gästen. "Sir Vival", Gründer
der Menschenrechtsorganisation TARGET e.V., wurde für sein Engagement
gegen Weibliche Genitalverstümmelung geehrt. Sein einzigartiger
Verdienst bestehe darin, dass das Verbrechen von der Elite der
Islamgelehrten geächtet und zur Sünde wider höchste Werte des Islam
erklärt wurde. Damit werden 90 Prozent der immer noch täglich (!)
achttausend Opfer erreicht.
"Rüdiger Nehberg hat mit seinem langjährigen Engagement gegen die
Weibliche Genitalverstümmelung und für die Rechte der Frauen und
Mädchen gezeigt, wie wichtig der interkulturelle und interreligiöse
Dialog bei der Beendigung dieses grausamen Brauches ist. Seinem
unermüdlichen persönlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass die
Weibliche Genitalverstümmelung in vielen islamischen Ländern von
höchster Stelle als Verbrechen und unislamisch erklärt wurde. Für
dieses außerordentliche Engagement verdient Rüdiger Nehberg unsere
größte Anerkennung. Deshalb freue ich mich, ihm die Medaille für
treue Arbeit im Dienste des Volkes in Silber zu verleihen", betonte
Bürgermeister Ahlhaus.
Die Laudatio hielt Prof. Dr. Gerd-Winand Imeyer. "Rüdiger Nehberg
ist der richtige Mann als Menschenrechtler und Kämpfer. Es ist sein
Verdienst, dass er 2006 im Al-Azhar-Konferenz-Zentrum zum richtigen
Zeitpunkt die richtigen Persönlichkeiten an einen Konferenztisch
gebracht hat. Er hat ein Umdenken eingeleitet und bringt damit die
Menschheit einen großen Schritt voran. Er ist ein großer friedlicher
Revolutionär, der gewaltlos das Leben von Millionen Mädchen und
Frauen schützt und rettet", sagte Imeyer, der in der Hansestadt auch
Honorargeneralkonsul Bulgariens ist.
Prof. Dr. Muhammad Shama, Repräsentant der Azhar (geistiges
Zentrum des sunnitischen Islam in Kairo), hob hervor: "Der Weg der
Nehbergs in Form der engen Zusammenarbeit mit der Azhar hat die
Erfolg versprechendste Voraussetzung für das Ende des
menschenverachtenden Brauchs geschaffen. Denn auf die Azhar schaut
die islamische Welt."
Rüdiger Nehberg: "Diese Ehrung gebührt eigentlich unseren hohen
islamischen Verbündeten. Ohne ihre Offenheit und die Bereitschaft,
einer Jahrtausende lang vertretenen Meinung entgegenzutreten, wären
wir nicht so weit vorangekommen."
Die Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes in Silber wird
seit 1953 an Bürger verliehen, die sich in herausragender Weise um
das Gemeinwohl verdient gemacht haben. Die Verleihung an Rüdiger
Nehberg fand in einem besonders würdigen Rahmen statt.
Rüdiger Nehberg gründete TARGET am 5. August 2000 mit seiner
heutigen Frau Annette (51). Wider den Zeitgeist haben die beiden
Norddeutschen von Anfang an auf die Kraft und die Ethik des Islam
gesetzt. Mit diesem unkonventionellen Weg hat TARGET beispiellose
Erfolge erzielt. Der Durchbruch gelang 2006 mit der internationalen
Gelehrten-Konferenz an der Azhar. Höchste muslimische Theologen
ächteten den Brauch in einer "Fatwa" (Rechtsgutachten) als ein mit
dem Islam unvereinbares Verbrechen. Die "Fatwa von Kairo" bildet
seither die Grundlage von TARGETs heutiger Aufklärungskampagne DAS
GOLDENE BUCH. TARGET lässt das kostbar gestaltete Werk in den
betroffenen Ländern gratis an die Moscheen verteilen. Es ist als
Predigtgrundlage für die Imame gedacht. Ägyptens Großmufti hat das
Buch mit einem Vorwort geehrt. Erste Lieferungen sind an Äthiopien,
Djibouti und Mauretanien gegangen. Langfristig ist eine
Vier-Millionen-Auflage geplant.
Schon vorher gab es unkonventionelle Aktionen. 2005 unternahmen
Annette und Rüdiger Nehberg im Auftrag von Mauretaniens Großmufti mit
zwölf Kamelen eine "Karawane der Hoffnung" durch den afrikanischen
Wüstenstaat, um die neue Botschaft auf Fahnen in die Oasen zu tragen.
Sie begann in Hamburg unter der Schirmherrschaft des Ersten
Bürgermeisters.
Für sein Engagement gegen Weibliche Genitalverstümmelung wurde
Rüdiger Nehberg bereits 2002 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande
und 2008 mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse ausgezeichnet.
2007 erhielt er zudem den Hamburger Bürgerpreis.
Eine Sonderausstellung "Annette und Rüdiger Nehberg - Mit dem
Islam gegen Weibliche Genitalverstümmelung" startet am 6. Februar,
dem Internationalen Tag gegen Weibliche Genitalverstümmelung, im
Völkerkundemuseum (Rothenbaumchaussee 64). Die Schau läuft bis zum
13. Februar. Filme und Vorträge runden das Programm ab. Geöffnet ist
dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr und donnerstags bis 21 Uhr.
Ausstellung, Filme und Vorträge sind nicht für Kinder und
Jugendliche unter 14 Jahren zu empfehlen.
Weitere Infos
www.target-nehberg.de www.voelkerkundemuseum.com
Honorarfreie Fotos von Rüdiger Nehbergs Ehrung können ab 15 Uhr in
der Sozialbehörde ( pressestelle@bsg.hamburg.de ) angefordert werden.
Pressekontakt:
Annette Nehberg
04154 / 99 99 40 oder 0172 / 621 56 77
info@target-nehberg.de
Cornelia Büddig
04154 / 79 48 88
buero@target-nehberg.de
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