Rheinische Post: Ägypten in München
Geschrieben am 04-02-2011 |
Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Gregor Mayntz:
Nun sitzen sie wieder in München zusammen, die Staats- und
Regierungschefs, die Verteidigungs- und Außenminister und all die
hochkarätigen Sicherheitsexperten, die es gewohnt sind, im Kopf die
größten Strategien und Visionen zu bewegen. Doch was in Kairo die
Menschen auf der Straße bewegt, das macht sie ratlos. Bestenfalls.
Denn eigentlich werden sie geplagt von einem denkbar schlechten
Gewissen. Jeder Ruf nach einer Ablösung des korrupten Regimes mischt
sich in den Ohren der Mächtigen der Welt mit ihrer Erinnerung an die
eigene Vorliebe, über Jahrzehnte eben diese prowestlichen Potentaten
unterstützt zu haben. Andernfalls, so die bequeme Annahme, hätten
Mullah-Staaten nach iranischem Vorbild gedroht. Nun haben die
Strategen und Visionäre von München genauer hingeschaut und
Erstaunliches entdeckt: Da schreien Millionen Menschen nicht etwa
nach der Scharia und der Herrschaft des Islam, sondern sie wollen
Arbeit, Freiheit, Bildung und Wohlstand. Also genau das, wofür auch
die Nato als westliches Wertebündnis eintritt. Das macht die Akteure
sprachlos. Sehr zaghaft wächst die Neigung, sich auf die Seite des
Protestes zu stellen. Das Zögern hat auch mit kolonialer
Vergangenheit einiger Akteure zu tun. Um so dringlicher ist es, in
München wenigstens eine gemeinsame Sprache zu finden.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
314196
weitere Artikel:
- Mittelbayerische Zeitung: Neue Ära in Europa
Kommentar der Mittelbayerischen Zeitung zum EU-Gipfel Regensburg (ots) - Das was Bundeskanzlerin Angela Merkel beim
Mittagessen ihren EU-Partnern auftischte, war sicherlich keine
leichte Kost. Ein "Pakt für Wettbewerbsfähigkeit" soll dafür sorgen,
dass die Eurostaaten ihre Wirtschaftspolitik untereinander besser
abstimmen. Damit käme es nach der Währungs- auch tatsächlich zur
Wirtschaftsunion. Es ist schon erstaunlich, wie radikal die Kanzlerin
ihre Meinung geändert hat. Noch vor wenigen Monaten, hätte ein
solcher Vorschlag bei ihr wohl nur Kopfschütteln ausgelöst. Jetzt hat
sie ihn mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zur Kirche Ulm (ots) - Das hatten sich die katholischen Bischöfe vermutlich
anders gedacht: Nach 2010, dem Jahr der größten Kirchenkrise der
jüngeren Geschichte, sollte 2011 zum Jahr des Aufbruchs werden. Die
Kirchenoberen luden ein zu einem von ihnen gesteuerten Dialog und
hofften auf Impulse durch den Papstbesuch in Deutschland im Herbst.
Nun kommt es anders. Nach konservativen CDU-Politikern meldet sich
jetzt eine große Theologen-Schar aus dem deutschsprachigen Raum zu
Wort. Es sind Konservative und Liberale, Ruheständler und junge
Wissenschaftler. mehr...
- Rheinische Post: Disput in der Kirche Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar vo Reinhold Michels:
Jesuitenpater Hans Langendörfer von der Deutschen
Bischofskonferenz schlägt in der plötzlich wieder anschwellenden
Debatte über Sinn und Widersinn priesterlicher Ehelosigkeit den
richtigen, maßvollen Ton an. Geboten sind Gespräche über Zukunft von
Glauben und Kirche in Deutschland, anregende Dispute zwischen
katholischen Laien und Bischöfen. Nicht weiterführend sind schäumende
Debattierer, die sich Einmischung in die inneren Angelegenheiten der
Kirche verbitten. Es wirkt vermessen, mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Gefährlicher Rückzug
Leitartikel der Mittelbayerischen Zeitung zur Bundeswehrreform Regensburg (ots) - Die politischen Weichen sind unumkehrbar
gestellt. Schon zum 1. März werden keine Wehrpflichtigen mehr zur
Bundeswehr einberufen, drei Monate später wird der Pflichtdienst beim
Bund ganz ausgesetzt. Das kann man nun als Reaktion auf die
veränderte Sicherheitslage in der Welt betrachten, man kann aber auch
argumentieren, Verteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg muss
angesichts fehlender Milliarden im Staatshaushalt den Sparkommissar
geben - ob es nun Sinn macht oder nicht. Fakt ist, die Bundeswehr
wird von mehr...
- Rheinische Post: "Nowabo" im Fokus Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Gerhard Voogt:
Diese Steilvorlage kann sich die Union nicht entgehen lassen.
Einen Tag nach der hitzigen Debatte im Landtag um die Transparenz der
Finanzpolitik von Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) meldet
der Bund eine Neuverschuldung von NRW, die noch mal deutlich geringer
ist als bislang angenommen. Hat "Nowabo", wie man den Minister im
Landtag kurz nennt, etwa schon wieder überraschend Geld entdeckt? Das
wäre keine Posse mehr. Wie es aussieht, ist dem vielgescholtenen
Finanzminister mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|