WAZ: Es geht auch um unser Trinkwasser
- Kommentar von Dietmar Seher
Geschrieben am 07-02-2011 |
Essen (ots) - Datenschutz gleich Täterschutz? Der Vergleich klingt
vernichtend. Nicht immer trifft er zu. Aber in diesem Fall ist es so.
Leider. Weil die Revierzentralen am Ufer des Rheins die telefonischen
Meldungen der Schiffe nur sehr kurzzeitig speichern dürfen, scheitert
jede Verfolgung von Umweltsündern. Schiffsführer, die mal eben ihre
Restchemikalien in den Strom kippen, hinterlassen bei den
Meldestellen an Land keine Spuren. Wir reden hier nicht über eine
unschöne Verfärbung des Flusses, die das romantische Bild stört. Der
Rhein und seine Nebenflüsse dienen ihren Uferregionen als großes
Trinkwasserreservoir. Wer also diese Lebensadern bewusst oder
unbewusst vergiftet, muss zur Verantwortung gezogen werden können.
Wer Gesetze formuliert, die die Verfolgung der Umweltsünder unmöglich
macht, hat sie zu korrigieren. Insofern: Es ist gut, dass das
Bundesverkehrsministerium auf Druck der Rheinanlieger-Länder die
Absicht hat, einengende Vorschriften zu lockern. Ob es sich damit
durchsetzt, ist derzeit eine noch offene Frage. Die Berliner
Koalition ist uneins, wie sie die künftige Vorratsdatenspeicherung
generell handhaben wird. Sollte die politisch wie rechtlich brisante
Debatte dazu führen, dass der Datenschutz am Rheinufer auf lange
Sicht und kurioserweise ein Täterschutz bleibt, wäre dies ein
Armutszeugnis für den Rechtsstaat.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
314474
weitere Artikel:
- Mittelbayerische Zeitung: Kommentar Mittelbayerische Zeitung (Regensburg) zum Gezerre um Hartz IV Regensburg (ots) - Das Gezerre um die Hartz-IV-Reform nimmt
peinliche Formen an. Weil eigensüchtige Motive mitspielen, bekommen
Regierung und Opposition die von den Verfassungsrichtern vor einem
Jahr angeordnete Neuregelung nicht hin. Die SPD mit ihrer smarten
Verhandlungsführerin Manuela Schwesig versucht eifrig, Projekte
durchzusetzen, die mit einer Hartz-Reform nur schwer in Verbindung zu
bringen sind. "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit", das ist ein
sozialdemokratisches Ziel, für das sich zu kämpfen lohnt. Aber in
einer Arena, mehr...
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zum Weimarer Dreieck Frankfurt/Oder (ots) - Erst der neue polnische Präsident Bronislaw
Komorowski sieht das Dreieck wieder als wichtiges Betätigungsfeld -
zum einen für sich persönlich, aber auch weil sein politisches Lager
durchaus europäische Ambitionen hegt. Im Sommer übernimmt Polen
erstmals die Präsidentschaft in der EU und braucht dafür Deutschland
und Frankreich als Partner. Freilich auch für die Durchsetzung
eigener Interessen, denn bei der Neuverhandlung etwa der
Agrarsubventionen will Warschau nicht zu kurz kommen. Aber weil sich
Polen gerade mehr...
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur Diskussion um Exil Mubaraks Frankfurt/Oder (ots) - Der Grüne Jürgen Trittin empört sich gegen
jede "Fluchthilfe" für einen gestürzten Despoten. Was er bei seinem
Furor übersehen hat: Der Despot ist zwar am Ende. Nicht entschieden
ist allerdings, ob er seinem Volk nicht doch noch ein Blutbad
beschert. Wäre es da nicht ein Dienst an den Ägyptern, der zentralen
Figur des alten Regimes einen raschen Abgang ins Ausland zu
ermöglichen? Etwaige Rechnungen könnten auch später aufgemacht
werden. Und zu erinnern wäre schließlich daran, dass Mubarak in
Deutschland - mehr...
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur Ski-WM Frankfurt/Oder (ots) - Klar, dass rechtzeitig zu Beginn der
Titelkämpfe der weltbesten alpinen Skifahrer in Deutschland wieder
die Diskussionen über Sinn und Unsinn solcher sportlichen
Großereignisse aufgeflammt sind. Ja, Berglandschaften sind sensibel.
In den Alpenwald geschlagene Schneisen für Pisten, Lifte, Bahnen gibt
es zur Genüge. Muss jetzt auch noch der Staat Geld zuschießen? Und
die oft bemühten touristischen Effekte einer solchen WM sind durchaus
strittig. Es lockt nicht unbedingt Winter-Urlauber an, wenn der
Glühwein plötzlich mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Leiharbeit =
Von Lothar Leuschen Düsseldorf (ots) - Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Das klingt
schlicht wie eine Selbstverständlichkeit. Ist es aber nicht. Vielmehr
entwickelt sich die Forderung in diesen Tagen zu einem Zankapfel, der
den Parteien im Streit um die Neuregelung der Hartz-IV-Sätze schwer
im Magen liegt. Denn auch wer Arbeit hat, ist von Sozialhilfe
abhängig, wenn sein Tagwerk die Familie nicht ernährt. So geht es
laut Statistik fast 100 000 der insgesamt etwa 800 000 Leiharbeiter
in deutschen Unternehmen. Sie leisten am Fließband, auf der Baustelle mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|