Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Winnenden-Urteil
Geschrieben am 10-02-2011 |
Bielefeld (ots) - Eines stand schon vor dem Urteil gegen den Vater
des Amokläufers von Winnenden fest: Es würde nicht für Gerechtigkeit
sorgen. Denn es kann niemals im Verhältnis zu den Wunden stehen, die
die Ereignisse des 11. März 2009 bei vielen Familien hinterlassen
haben. Und somit ist das Urteil vorrangig als ein klares Zeichen in
Richtung aller Waffenbesitzer zu werten. Denn der Angeklagte ist
keineswegs nur wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz zur Bewährung
verurteilt worden, sondern auch wegen fahrlässiger Tötung. Man muss
also nicht selbst die Waffe in die Hand genommen oder den Täter
angestiftet haben, um schuldig gesprochen zu werden. Ganz von den
Schuldgefühlen abgesehen, die diesen Mann lebenslänglich strafen. Wer
auf eine Gefängnisstrafe gehofft hatte, sollte nicht vergessen, dass
die Strafe, mit dieser Schuld leben zu müssen und gesellschaftlich
isoliert zu sein, weit schlimmer sein kann als Gefängnismauern. Das
Urteil erhöht die Chancen der Hinterbliebenen auf Schmerzensgeld und
Schadenersatz. Ein Schlag ins Gesicht ist es allerdings, dass der
Vater von Tim K. das Urteil anfechten will. Darauf sollte er schon
aus Respekt vor den Opfern verzichten.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
315219
weitere Artikel:
- WAZ: Wer schützt die Retter? Kommentar von Wilfried Goebels Essen (ots) - Das Gewaltmonopol liegt in den Händen des Staates.
So weit die Theorie. In der Praxis machen Polizisten zunehmend die
Erfahrung, dass die Durchsetzung des staatlichen Ordnungsanspruchs an
brutale Grenzen stößt. Dass selbst Rettungssanitäter Opfer von Gewalt
werden, wirft die Frage auf, wie es um unsere Zivilgesellschaft
bestellt ist.
Allein mit den Mitteln des Strafrechts ist das Problem nicht zu
lösen. Polizei und Rettungskräfte werden Opfer eines allgemeinen
Werteverfalls in der Gesellschaft. Soziale Konflikte mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Amoklauf-Prozess Stuttgart (ots) - Dieser Strafprozess hatte einzig und allein die
Aufgabe, die Schuld oder Unschuld des Vaters und eben nicht die des
Sohnes zu klären. Dieser einzige Grund geriet über weite Strecken in
den Hintergrund. Wie soll ein Gericht klären, ob der Vater die
monströse Tat des Sohnes hätte vorhersehen können? Zumal völlig im
Dunkeln geblieben ist, warum der Junge 15 Leben und sein eigenes
ausgelöscht hat. Das ist nicht möglich. Am Ende bleibt nur die
Erkenntnis, dass wir nicht in einer idealen Welt leben. Wir können
uns nur mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Ägypten / Mubarak Osnabrück (ots) - Das Wesentliche sehen
Der Präsident ist gekippt, das System nicht. Und wenn es die
Regierungen in Europa, Amerika, Israel auch nicht zugeben: Dies ist
die halbe Lösung in Ägypten, auf die sie bauen. Schließlich haben
diese Demokratien Husni Mubarak 30 Jahre hofiert und bezahlt, weil er
genau dieses System garantiert hat: eine autoritäre Herrschaft, aber
eine berechenbare, nach außen eine Friedensmacht.
Verständlich daher, dass die Ägypter, die für einen Wandel
eintreten, inzwischen so allergisch auf all mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Prozesse / Amoklauf / Winnenden / Urteil Osnabrück (ots) - Richtige Botschaft
Das Urteil des Landgerichts Stuttgart dürfte Deutschland ein Stück
sicherer machen. Wer als Sportschütze oder Jäger eine Waffe im Haus
hat, wird sich künftig zweimal überlegen, ob er sie offen herumliegen
lässt. Die klare Botschaft der Richter lautet: Nachlässigkeit im
Umgang mit Waffen kann den Besitzer sehr teuer zu stehen kommen.
Dieses generalpräventive Signal wird mehr bewirken als die
halbherzigen Verschärfungen des Waffenrechts der vergangenen Jahre.
Das Stuttgarter Urteil erinnert mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit / Arzneimittel Osnabrück (ots) - Im Prinzip bewährt
Jeder gesetzlich versicherte Patient muss bei den Zuzahlungen für
Arzneien ständig mehr ausgeben. Doch auch wenn er diese bittere Pille
zu schlucken hat: Im Prinzip haben sich Zuzahlungen bewährt. Sie
sorgen dafür, dass die Kosten im Gesundheitssystem und die
Krankenkassen-Beiträge nicht aus dem Ruder laufen. Denn die
Konstruktion bringt die Pharmaindustrie dazu, ihre Medikamente
möglichst preisgünstig auf dem Markt anzubieten. Ärzte werden
angehalten, beim Ausstellen eines Rezepts stärker mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|