Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit / Pflege
Geschrieben am 14-02-2011 |
Osnabrück (ots) - Pflegefall Pflege
Wer als Pflegebedürftiger weiterhin zu Hause leben kann, bleibt in
seiner gewohnten, ihm vertrauten Umgebung. Kostengünstiger als im
Heim ist es auch noch. Allein deswegen verdient es Unterstützung,
dass Minister Philipp Rösler endlich den Blick auf die pflegenden
Angehörigen lenkt.
Diese enorm belastete Gruppe fand bisher zu wenig Beachtung,
obwohl sie stetig wächst und die Pflege zahlreiche Familien betrifft.
Oft arbeiten Angehörige Pflegebedürftiger bis zur Erschöpfung und
sind wegen der ständigen Anforderungen und Geduldsproben ausgebrannt.
Kein Wunder, dass so mancher depressiv oder aggressiv wird.
Die Probleme lassen sich nicht allein beseitigen, indem der Staat
oder die Versicherten einfach mehr Mittel ins System der
Pflegeversicherung pumpen. Daher ist es richtig, zunächst über
Inhalte und mögliche Lösungen zu reden und dann über die leidige,
unpopuläre Geldfrage - zumal Rösler beim Pflegefall Pflege erst ganz
am Anfang steht. Soll es bis zum Sommer zu einer Reform kommen, hat
er noch viel zu tun.
Ungewöhnlich ist dabei, dass ausgerechnet ein FDP-Politiker diesen
Bereich aufwertet, zumal die Pflege nicht gerade als Lieblingsthema
der Liberalen bekannt ist. Gut möglich, dass auch persönliche
Betroffenheit eine Rolle spielt. Nötig ist nun, dass Rösler im
Kabinett nicht allein bleibt. Auch Kanzlerin Angela Merkel muss die
Pflege aufwerten.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207
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