WAZ: Europas alte Reflexe
- Kommentar von Dirk Hautkapp
Geschrieben am 15-02-2011 |
Essen (ots) - Mehr Frontex-Patrouillenboote ins Mittelmeer
schicken! Noch feiner gewebte Rückführungsabkommen mit jenen Ländern
schließen, die ihrer eigenen jungen Generation kaum Perspektiven
bieten können! Da-zu beitragen, dass sich in den Herkunftsländern der
Flüchtlinge möglichst bald Wohlstand und Gerechtigkeit ausbreiten
können! Mit den üblichen Reflexen reagiert Europa, und damit auch
Deutschland, auf die Nebenwirkungen des epochalen Umbruchs in
Tunesien, wie sie derzeit auf einer kleinen Mittelmeerinsel zu
besichtigen sind. Von einer kontrollierten, aber entschieden weiteren
Öffnung Europas für jene, die in ihrer Heimat auf absehbare Zeit kein
Auskommen finden, ist leider nicht die Rede. Dabei drängt sich die
Frage schon auf: Warum dürfen Europäer in Afrika arbeiten, aber
Afrikaner, die sich ihrer despotischen Herrscher entledigt haben,
nicht in Europa? Nicht mal befristet. Ein legales Job-Kontingent etwa
für die in der Regel solide akademisch ausgebildeten jungen Tunesier
anzubieten, wäre das Mindeste, was ein reiches EU-Land wie
Deutschland tun müsste. Die nach Fachkräften lechzende Wirtschaft
würde sich freuen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
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aber Afrikaner, die sich ihrer despotischen Herrscher entledigt
haben, nicht wenigstens befristet in Europa? Legale Jobs - sprich:
eine gesteuerte Zuwanderung - etwa für die in der Regel solide
akademisch ausgebildeten jungen Tunesier anzubieten, wäre das
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