Kölner Stadt-Anzeiger: Durchsuchungen bei Bauunternehmen
wegen Einsturz des Kölner Stadt-Archivs
Suche nach Unterlagen wegen Abpumpen des Grundwassers und gestohlener Eisenbügel
Geschrieben am 16-02-2011 |
Köln (ots) - Köln. Im Zusammenhang mit den Ermittlungen zum
Einsturz des Kölner Stadtarchivs sind am Mittwochmorgen Büroräume der
Unternehmen "Brunnen Conrad" und "Bilfinger Berger" durchsucht
worden. Dies berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" in seiner
Donnerstagausgabe. Die betroffenen Unternehmen waren maßgeblich
beteiligt am Bau der Kölner U-Bahn-Grube Waidmarkt, die als Auslöser
der Katastrophe vom 3. März 2009 gilt. Bei der Firma "Brunnenbau
Conrad" suchten die Ermittler der Kölner Staatsanwaltschaft nach
Hinweisen auf Messungen von Sandmengen, die vor dem Einsturz aus der
U-Bahn-Grube abgepumpt wurden. Es bestehe der Verdacht, dass die
wöchentlich vorgeschriebenen Protokolle erst nach dem Unglück
angefertigt wurden, bestätigte ein Sprecher der Behörde. Aus der
Baustelle waren ohne Genehmigung riesige Mengen Wasser abgepumpt
worden. Mit dem Wasser könnten auch Sand und Erde entnommen worden
sein, was letztlich dazu beigetragen haben könnte, dass unter dem
benachbarten Archiv ein Hohlraum entstand. Im Kölner Rheinauhafen
jedenfalls, in den unter anderem das Wasser aus der Waidmarkt-Grube
abgeleitet wurde, haben die Ermittler der Staatsanwaltschaft nach dem
Einsturz eine Sandbank entdeckt. Illegal abgepumpter Sand könnte
kein Grund für den Einsturz sein, hat ein Sprecher der am Bau
beteiligten Unternehmen vor Monaten behauptet. Dies würden die
Protokolle beweisen, die aus der heutigen Sicht der Ermittler jedoch
nachträglich gefälscht sein könnten. Die umstrittenen Messunterlagen
standen nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeiger" schon mehrfach
im Mittelpunkt der Ermittlungen. So haben Experten deutliche
Schleifspuren an den Wasserpumpen in der Baugrube entdeckt, was
darauf hindeutet, dass auch Sand und Erde gefördert wurden. Zudem hat
die staatliche Überwachungsbehörde beim Regierungspräsidium
Düsseldorf bereits vergangenes Jahr intern moniert, dass die
Aufzeichnungen zu den abgepumpten "Festteilmengen" am Waidmarkt
"inhaltlich unbefriedigend" seien. Und einige Mitarbeiter der
Brunnenbaufirma Conrad, die für die Sand-Messungen zuständig waren,
haben nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeiger" bei ihrer
polizeilichen Vernehmung angegeben, dass sie in den Monaten vor dem
Unglück kein einziges Mal von der Bauüberwachung überprüft wurden.
Durchsucht wurde auch beim Baukonzern "Bilfinger Berger". Die
Ermittler suchten nach Aufzeichnungen aus Gesprächen mit einem
ehemaligen Polier des Unternehmens. Der Mann soll mit Kollegen
zahlreiche Sicherungsbügel aus Eisen gestohlen haben, die unter
anderem für den Bau der Außenwand der U-Bahn-Grube Waidmarkt
vorgesehen waren. Bei der Staatsanwaltschaft hat der momentan vom
Dienst suspendierte Polier bisher nicht ausgesagt, gegenüber seinem
Arbeitgeber soll er sich aber zu dem Thema geäußert haben. Die
fehlenden Eisenbügel indes gelten unter Experten nicht als mögliche
Ursache für den Einsturz.
Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
316207
weitere Artikel:
- Saarbrücker Zeitung: Neue Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg aufgetaucht Saarbrücken (ots) - Die Plagiatsvorwürfe gegen
Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) ziehen
immer weitere Kreise. Wie die "Saarbrücker Zeitung"
(Donnerstagausgabe) berichtet, wird Guttenberg nun auch vorgeworfen,
in seiner Doktorarbeit Passagen des Tübinger Juristen Martin
Nettesheim verwendet und nicht korrekt gekennzeichnet zu haben.
Nettesheim hatte sich 2002 in einem Aufsatz "Die konsoziative
Föderation von EU und Mitgliedstaaten", erschienen in der
"Zeitschrift für Europarechtliche Studien", mit einem mehr...
- Dorothée Menzner: Castor-Transporte einstellen, Endlagersuche vorantreiben Berlin (ots) - "Der Aufwand, den die Bundesregierung betreibt, um
Atommüll kreuz und quer durch die Republik zu karren, ist durch
nichts gerechtfertigt. Die immensen Gelder, die diese Transporte
verschlingen, wären an anderer Stelle besser untergebracht", erklärt
Dorothée Menzner, energiepolitische Sprecherin der Fraktion DIE
LINKE, anlässlich des Castor-Transports von Karlsruhe in das
Zwischenlager Lubmin. Menzner weiter:
"Das Zwischenlager Nord bei Greifswald war nie für Atommüll aus
den alten Bundesländern vorgesehen. Trotzdem mehr...
- Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung Frankfurt (Oder) zum Beschluss über Kinderlärm Frankfurt/Oder (ots) - Endlich! Es konnte nicht weiter angehen,
dass in einer Gesellschaft, in der zu wenig Kinder auf die Welt
kommen, Eltern mit Klagen überzogen werden und sich ständig
rechtfertigen müssen. Dass überhaupt Sätze fallen wie: "Kinder haben
keinen Aus-Knopf" oder "Kinder haben keine Lautlos-Funktion" zeigt
schon, wie verquer die Diskussion über Kinderlärm ist. An sich ist es
traurig, dass mehr Toleranz gegenüber Kindern von der Regierung
verordnet werden muss. Aber besser so, als gar nicht. Es ist höchste
Zeit für mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: Vorabmeldung Kölner Stadtanzeiger
Karin Beier von Köln nach Hamburg Köln (ots) - KÖLN. Kölns Schauspiel-Intendantin Karin Beier
wechselt als Intendantin ans Deutsche Schauspielhaus in Hamburg. Der
Aufsichtsrat des Hamburger Schauspielhauses hat am Mittwoch
beschlossen, sie ab Beginn der Spielzeit 2013/2014 mit der
künstlerischen Leitung des Hauses zu beauftragen. In einem Schreiben
an Ihre Mitarbeiter teilte Beier nach Angaben des "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe) mit: "Ich werde diesen Auftrag
annehmen." Beiers Vertrag in Köln läuft noch bis 2014; auch hatte sie
eine Option, diesen um mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Kabinett schränkt Klagerecht gegen Kinderlärm ein
Wortgetöse
MATTHIAS BUNGEROTH Bielefeld (ots) - Ja, Kinder müssen das Recht haben zu spielen, zu
toben und dabei Lärm zu machen. Wir alle haben das gemacht, als wir
noch klein waren. Dass Kindergeschrei bislang rechtlich gesehen dem
Lärm von Industrieanlagen gleichgestellt war, gehört zu den traurigen
Versäumnissen der Politik, die in Fensterreden nicht müde wird zu
versichern, dass Kinder die Zukunft unserer Gesellschaft sind. Dass
das Bundeskabinett nun dem Klagerecht gegen Kinderlärm nach dem
Emissionsschutzgesetz einen Riegel vorgeschoben hat, ist deshalb eine mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|