Neue OZ: Kommentar zu Kabinett / Kinder / Lärm
Geschrieben am 16-02-2011 |
Osnabrück (ots) - Überfällige Anerkennung
Jetzt ist es offiziell: Kinder dürfen laut sein. Die angestrebte
Änderung im Bundes-Immissionsschutzgesetz ist die Anerkennung einer
Tatsache, die überfällig war. Denn: Kindergeschrei mit Industrielärm
gleichzusetzen, wie zuvor geschehen, ist nichts anderes als eine
Diskriminierung der Kleinen. Dass eine Neuregelung von allen Seiten
derart gelobt wird, ist eine Ausnahme. Sogar die Senioren-Union,
deren Vize noch heftige Kritik an der Initiative geäußert hatte,
stimmt jetzt ein in das Lied für eine kinderfreundliche Gesellschaft.
Und nicht nur das. Der Appell des Bundesvorsitzenden für Solidarität
zwischen den Generationen, die "nötigenfalls erlernt werden muss",
soll, so scheint es, weitere Vorbehalte gar nicht erst aufkommen
lassen. Gut so. Der richtige Weg ist eingeschlagen.
Leider musste es erst vermehrt zu Klagen gegen
Kindertageseinrichtungen in Wohngebieten kommen, bis Politiker etwas
unternommen haben. Immerhin in dieser Hinsicht gibt es jetzt mehr
Rechtssicherheit. Nicht nur die Familien, auch die Städte und
Gemeinden wird dies freuen. Schließlich müssen sie bis 2013 das
Betreuungsangebot für Kleinkinder deutlich ausbauen. Klagen gegen
neue Kindertagesstätten hätten hier sehr hinderlich sein können.
Bedauerlich ist jedoch, dass die neue Lärmregelung nicht das private
Spielen von Kindern einschließt. Hier sind Konflikte weiter
programmiert.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207
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