WAZ: Selbstschutz der Opfer
- Kommentar von Petra Koruhn
Geschrieben am 17-02-2011 |
Essen (ots) - Wenn das erste Entsetzen vorbei ist, bleiben Trauer,
Mitgefühl und Fragen über Fragen. Wie kann es sein, dass dieser
schwächlich wirkende Mann eine Großfamilie in seine Gewalt brachte?
In 350 Fällen ist Detlef S. angeklagt. Wie konnte es passieren, dass
all das jahrelang unentdeckt blieb? Und nun steht diese neue Frage im
Raum, auf die es keine Antwort zu geben scheint. Wie kann es sein,
dass die Tochter dem Mann, der ihr Leben zerstört hat, nicht Rache
schwört? Sondern stattdessen vor Gericht diese irritierenden Worte
fand: "Ich liebe meinen Vater immer noch. Ich hasse ihn nicht, und
ich will ihm das auch noch einmal persönlich sagen." Es klingt
unverständlich. Doch psychologisch zeigt das Verhalten der Tochter
nahezu lehrbuchhafte Züge: Menschen, die gefangen gehalten oder
gequält werden, neigen dazu, selbst rohe Gewalt zu relativieren. Es
ist Selbstschutz. Das "Stockholm-Syndrom", diese scheinbare Sympathie
für den Täter, kann die Opfer davor bewahren, sich schmutzig und
mitschuldig zu fühlen. Wie es oft der Fall ist. Im Zuge der
Aufarbeitung wird die Mauer des Schutzes bröckeln. Psychologen werden
helfen. Es bleibt zu hoffen, dass es für die Opfer wieder ein
normales Leben geben wird. Doch auch das ist eine sehr offene Frage.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
316480
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT zu gesunder Ernährung Bielefeld (ots) - Eines haben die Skandale um Gammelfleisch,
Dioxin oder Analogkäse gemeinsam: Wenn der erste Aufschrei verklungen
ist, kehrt schnell Normalität ein. Dabei sollte es uns dauerhaft
beschäftigen, was täglich auf dem Teller landet. Es scheint, als ob
die Rückkehr zum Alltag nicht nur ein Anliegen der
Lebensmittelindustrie, sondern auch der Wunsch vieler Verbraucher
ist. Sich mit Ernährung zu beschäftigen, kann unbequem sein. Es kann
bedeuten, etwas auf den Prüfstand zu stellen, worüber man sich
bislang nie Gedanken gemacht mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Kunsthalle Bremen Osnabrück (ots) - Menschliches Maß
Kunstmuseen ergeht es derzeit wie Wirtschaftsbetrieben, wer nicht
weiter wachsen kann oder will, bleibt im Wettbewerb hoffnungslos
zurück. Auch Museen konkurrieren, und zwar um Besucher und Sponsoren.
Die Bremer Museumsleute wissen seit Jahren um den Zwang zum Erfolg.
Ihre Publikumsausstellungen haben den Ausbau des Hauses
unausweichlich gemacht. Nur mit mehr Platz für die Kunst und besseren
Funktionsräumen lassen sich gestiegene Erwartungen erfüllen, von den
Standards im Umgang mit kostbarer mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Kriminalität
Möglicherweise weiteres Opfer des Mansfeld-Mörders gefunden Halle (ots) - Zweieinhalb Jahre nach dem Doppelmord von Mansfeld
könnte sich das Schicksal einer seit 2007 vermissten Schweizerin
klären, mit deren Verschwinden der verurteilte Doppelmörder Gabor S.
ebenfalls in Verbindung gebracht wird. Die Staatsanwaltschaft Halle
bestätigte gestern der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung
(Freitag), dass in der Nähe von Mansfeld Leichenteile gefunden
wurden. Derzeit werde in der Rechtsmedizin auch überprüft, ob es sich
dabei um Maria K. handeln könnte.
Vor einem Jahr war der 39-jährige mehr...
- Godela Orff feiert am 21. Februar 2011 ihren 90. Geburtstag (mit Bild) Hamburg (ots) -
Die Münchner Schauspielerin und Musik-Dozentin Godela Orff wird am
21. Februar 2011 neunzig Jahre alt. Die einzige Tochter des
Komponisten Carl Orff wurde unter anderem durch ihre Titelrolle in
der Uraufführung des Musiktheaterstücks "Die Bernauerin" (Stuttgart
1947) von Carl Orff berühmt. "Natürlich war der menschliche Höhepunkt
"Die Bernauerin", aber es läuft ja doch immer auf den Herrn Papa
hinaus", resümiert Godela Orff anlässlich ihres Jubiläums. In ihrer
Autobiografie "Mein Vater Carl Orff und ich" (Henschel mehr...
- WDR 5-Thementag am 25. Februar 2011:
Umstrittener Visionär - Wer war Rudolf Steiner? Köln (ots) - Ein Visionär ist er für die einen, für die anderen
ein Phantast: der Anthroposoph Rudolf Steiner. Am 27. Februar jährt
sich zum 150. Mal der Geburtstag des Mannes, der 1919 in Stuttgart
die erste Waldorfschule eröffnet hat, der zu den Gründervätern einer
Reformpädagogik gehört und dessen Gedankengut bis heute in
Waldorf-Schulen und -Kindergärten fortwirkt - nicht nur in
Deutschland, sondern weltweit. Wer aber war Rudolf Steiner wirklich?
Am WDR 5-Thementag am 25. Februar vermessen verschiedene Sendungen
das geistige mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Alles rund um die Kultur
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Pinocchio erreicht Gold in Deutschland mit Top-3-Hit "Klick Klack" - "Mein Album!" erscheint am heutigen Tag - Neue Single "Pinocchio in Moskau (Kalinka)" folgt am 17. März
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|