Südwest Presse: Kommentar: zu Guttenberg
Geschrieben am 17-02-2011 |
Ulm (ots) - Aber klar: Bert Brecht hat sich für die
Dreigroschenoper bei François Villon bedient, Goethe nahm für "Über
allen Gipfel ist Ruh" Anleihen bei Johann Daniel Falk. Befindet sich
Karl-Theodor zu Guttenberg also in guter Gesellschaft? Bedauere.
Abkupfern ist nicht gleich abkupfern. Der Minister hat vor fünf
Jahren eine wissenschaftliche Arbeit abgeliefert. Sie verlangt neue
Erkenntnisse und schreibt vor, geistige Leistungen anderer eindeutig
zu kennzeichnen. Nur so können Gutachter beurteilen, wie viel
Gehirnschmalz ein Studierender in seine Doktorarbeit eingebracht hat.
Nun sind die Verstöße Guttenbergs gegen Regeln wissenschaftlichen
Arbeitens erheblich. Aus Versehen passieren sie so wenig wie aus
stressbedingter Vergesslichkeit. Das müssen auch die Professoren der
Uni Bayreuth beachten, selbst wenn ihnen ihr Vorzeige-Absolvent
abhanden kommt. Dem Verteidigungsminister zu Guttenberg fällt seine
Selbstdarstellung als anständige, integere, geradlinige und moralisch
überzeugende Persönlichkeit vor die Füße. Dabei ist für einen
Politiker Glaubwürdigkeit das höchste Gut, das er verspielen kann.
Wie gewinnt der CSU-Aufsteiger sie halbwegs zurück? Er muss klar
sagen, wie es zu den Plagiaten kam, warum ausführliche Zitate so
abgeändert wurden, dass sie nicht beim ersten Durchlesen auffielen.
Zwei Wochen sollte er sich dafür nicht Zeit nehmen. Schon sein Amt
verlangt rasche Entscheidungen.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
316493
weitere Artikel:
- Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit / Sterbehilfe Osnabrück (ots) - Gefährliche Entwicklung
Die neuen Grundsätze der Bundesärztekammer zur Sterbehilfe werden
auf dem Deutschen Ärztetag Anfang Juni in Kiel noch zu heftigen
Debatten führen. Denn mit diesen Empfehlungen nimmt Ärztepräsident
Jörg-Dietrich Hoppe kurz vor Ende seiner Amtszeit einen
Richtungswechsel vor.
Bisher stand Hoppe für einen ethisch klaren Kurs. Doch in den
neuen Grundsätzen heißt es, im Einzelfall können Ärzten ihrem
Gewissen folgen, wenn sie Patienten mit Todeswunsch helfen wollen.
Fraglich bleibt, mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Affären / Guttenberg / Doktortitel Osnabrück (ots) - Der Doktor zwischen Sein und Schein
Was für eine Welle der Empörung: Sie rollt mit einer Wucht durchs
Land, als handelte es sich beim mutmaßlichen Doktor der Abkupferei
Karl-Theodor zu Guttenberg um den populärsten Wissenschaftler des
Landes. Das ist er aber nicht.
Für die Bewertung von Deutschlands beliebtestem Politiker,
Verteidigungsminister, Verwalter des drittgrößten Einzeletats des
Bundes und Hoffnungsstern der CSU hat vorrangig die politische
Leistung zu gelten - so welk Guttenbergs akademischer mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Belgien / Regierung Osnabrück (ots) - Pommes frites für alle
Wer stets im Mittelmaß dümpelt, will wenigstens einmal an der
Spitze stehen: Das haben die Belgier nun geschafft. Seit 249 Tagen
kommen unsere Nachbarn ohne Regierung aus. Den unrühmlichen Rekord
hat das Land ausgerechnet vom Irak übernommen. Wie konnte das
geschehen? Schließlich leben die hitzköpfigen Flamen und Wallonen
weder in bürgerkriegsähnlichen Verhältnissen noch in einem
Bananenstaat.
Allenfalls in einem Pommes-Land, das brachten die Studenten in
Löwen gestern mit ihrer mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Nahost / Proteste Osnabrück (ots) - Nicht zu fassen
Die Unruhen in Nordafrika und dem Nahen Osten sind buchstäblich
nicht zu fassen. Zu unterschiedlich sind die Ziele der
Protestierenden, zu verschieden die Rahmenbedingungen in den
einzelnen Ländern, zu überwältigend ist die Dimension. In Bahrain
fordert die schiitische Bevölkerungsmehrheit ein Ende der
Diskriminierung durch die sunnitische Minderheit und eine
Beschneidung der Macht der sunnitischen Königsfamilie. Die Iraner
rufen nach dem "Tod des Diktators". Im Jemen soll der Präsident
zurücktreten. mehr...
- Lausitzer Rundschau: Überfällige Regelung
Zu den verschärften Regeln für freie Finanzvermittler Cottbus (ots) - Wirtschaftsminister Rainer Brüderle und
Finanzminister Wolfgang Schäuble stopfen eine Lücke. Ihre
Vereinbarung, die Arbeit der rund 80 000 freien Finanzvermittler in
Deutschland schärfer zu regulieren, war längst überfällig. Gerade
hier, wo sich neben ehrbaren Beratern auch zwielichtige
Drückerkolonnen tummeln, ist der Anreiz, den Leuten Abschlüsse
aufzuschwatzen, die sie eigentlich nicht verkraften können, besonders
hoch. Künftig wird eine Sachkundeprüfung von den Vermittlern
verlangt und eine Berufshaftpflichtversicherung. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|