Neue Vorwürfe in der BLB-Affäre gegen Ex-Firmenchef
Geschrieben am 20-02-2011 |
Düsseldorf (ots) - Eine Mitarbeiterin des nordrhein-westfälischen
Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) erhebt im WDR-Magazin Westpol
Vorwürfe gegen den ehemaligen Chef des Unternehmens, Tiggemann.
Die Mitarbeiterin des BLB, die unerkannt bleiben will, berichtet,
dass es im Vorfeld des umstrittenen Grundstücksgeschäfts für die
Fachhochschule Köln mehrere Treffen zwischen BLB-Chef Tiggemann und
Paul Bauwens-Adenauer von der Bauwens-Unternehmensgruppe gegeben
hätte. "Das waren inoffizielle Treffen, die fanden in dem Restaurant
eines Golfclubs statt. Über die Inhalte hat natürlich niemand etwas
erfahren, aber irgendwann hieß es dann: Wir bauen die FH auf dem
Gelände der Domhöfe."
Der BLB hatte im Jahre 2008 das Gelände der ehemaligen Dombrauerei
in der Kölner Südstadt kaufen wollen. Statt des BLB hatte zunächst
die Bauwens-Unternehmensgruppe das Grundstück für 23 Millionen Euro
erworben und wenige Wochen später für 33,4 Millionen an den BLB
weiterverkauft. Geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens
ist u. a. Paul Bauwens-Adenauer.
Wegen mehrerer dubioser Grundstücksgeschäfte ermittelt
mittlerweile die Staatsanwaltschaft Wuppertal gegen Tiggemann. "Wir
haben den Anfangsverdacht sowohl von Untreuedelikten, weil überhöhte
Kaufpreise gezahlt worden sein sollen, aber auch für
Korruptionsdelikte, namentlich Bestechlichkeit, weil wir den Verdacht
haben, dass er möglicherweise Schmiergelder kassiert hat", so
Oberstaatsanwalt Wolf-Tilmann Baumert gegenüber Westpol.
Die Ermittler hatten in dieser Woche insgesamt 56 Büro- und
Wohnräume durchsucht. Im Mittelpunkt steht das Geschäft um das
geplante Landesarchiv im Duisburger Innenhafen. Auch hier war ein
Investor dem BLB bei dem Grundstückskauf zuvorgekommen und hatte das
Areal später zu einem deutlich höheren Preis an den Landesbetrieb
weiterveräußert. Ferdinand Tiggemann hat das Projekt nach
Einschätzung der BLB-Mitarbeiterin persönlich mit aller Macht
durchgedrückt. "Kosten spielten in diesem Moment überhaupt keine
Rolle," sagt sie Westpol.
Mit Quellenangabe Westpol (Sonntag, 20.02.2011, 19:30 Uhr) ab
sofort zur Veröffentlichung frei.
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Pressekontakt:
Redaktion Landespolitik FS
Funkhaus Düsseldorf
Tel. 02 11/89 00-131
westpol@wdr.de
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