(Registrieren)

Pflanzengenomforschung: 'Molekulare Schere' an der KAUST entwickelt

Geschrieben am 23-02-2011

Thuwal, Saudi- Arabien (ots/PRNewswire) - Forscher an
der "König Abdullah Universität für Wissenschaft und Technologie"
(King Abdullah University of Science and Technology, KAUST) haben
eine neuartige Technologie entwickelt, welche die Qualität, Ernte und
Krankheitsresistenz derzeit genutzter Getreidesorten verbessern
könnte. Die Auswirkungen auf die Agrarwissenschaft sind beträchtlich.

In einer Studie, die in der US-amerikanischen Fachzeitschrift
"Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) vom 24.
Januar 2011 veröffentlicht wurde, behandeln Dr. Magdy Mahfouz und das
Forscherteam eine neue Methode zur gentechnischen Manipulation von
Pflanzen zur Resistenz gegenüber aggressiver Umgebungen. Regionen wie
Saudi-Arabien und der Mittlere Osten, in denen die Wasserquantität
und -qualität begrenzt sind, könnten vom Anpflanzen von
Getreidesorten mit gentechnisch erzeugter Stresstoleranz profitieren
und somit nicht nur den Ernährungsbedürfnissen einer wachsenden
Bevölkerung gerecht werden, sondern auch den Weg zum Export von
überschüssigem Getreide in Länder mit restriktiven Märkten wie Japan
ebnen.

Dr. Mahfouz ist am "Plant Stress Genomics Research Center" der
KAUST unter der Leitung von Professor Jian-Kang Zhu tätig. Diese
neuesten Forschungen stimmen exakt mit dem Wunsch des Gründers
überein, dass durch die Universität die Vorteile neuartiger
Forschungen und die daraus resultierende wirtschaftliche Entwicklung
in die Region gebracht werden sollen und somit viel versprechende
internationale Vorteile entstehen.

Dr. Mahfouz hat aus einem Protein ein "Reparaturwerkzeug"
(molekulare Schere) entwickelt, das zweierlei Dinge bewirkt: es
findet unter Verwendung einer genetischen "Postleitzahl" den exakten
Ort auf dem Genom, an dem es geschnitten werden soll, und löscht
anschliessend das Gen mit herausragender Exaktheit und Präzision,
bearbeitet es oder fügt ein neues hinzu.

Die Arbeit von Dr. Mahfouz birgt das Potential viel stärker
breitgefächerter Anwendungen wie zum Beispiel in der Humanmedizin.
Diese neue Technologie könnte die Methode verbessern, die dazu
verwendet werden könnte, "schlechte" Gene durch gute zu ersetzen oder
jene defekten Gene auszuschneiden oder auszuschalten, die Ursache für
Krankheiten sind.

In einem Kommentar zu den Forschungen bezeichnete KAUST-Provost
Stefan Catsicas die Technologie als wissenschaftlichen Durchbruch mit
viel versprechendem Potential, sollte das Patent letzten Endes
erfolgreich sein.

Dr. Nina Fedoroff, Professorin für Biowissenschaften an der Penn
State University, sagte über die Publikation Mahfouz', sie "zeigt die
Durchführbarkeit der Entwicklung eines Enzyms zum Schneiden von DNA,
das darauf ausgerichtet ist, eine gewünschte Zielsequenz mit sehr
hoher Genauigkeit zu schneiden. Dies ist ein hervorragender Schritt
hin zur Entwicklung hochspezifischer genetischer Verbesserungen von
Getreidepflanzen, bei dem gleichzeitig potentielle Risiken vermieden
werden, die viele in konventionellen Strategien zur gentechnischen
Manipulation sehen. Darüber hinaus liefert die Studie den ersten
Beweis, dass diese spezifische Strategie bei Pflanzen eingesetzt
werden kann." Professorin Federoff sagte zudem, sie freue sich über
derart bahnbrechende Beiträge von einer so jungen Universität wie der
KAUST.

Dr. Bengt Norden, Professor für physikalische Chemie an der
Technischen Universität Chalmers in Schweden und ehemaliger
Vorsitzender des Nobelpreiskommittees für Chemie, kommentierte, er
sei sehr erfreut über den bahnbrechenden Beitrag der KAUST im Bereich
Biowissenschaften. "Mahfouz' Arbeit hat einen grossen Einfluss und
steht mit früheren Entdeckungen des Nobelpreisträgers Sir Aaron Klug
in Verbindung, die belegt haben, dass DNA-erkennende
Zinkfingerproteine in Verbindung mit einer Nukleasefunktion genutzt
werden könnten, um auf hochselektive Weise Doppelstrangbrüche von DNA
zu erzeugen, die das rekombinationskatalysierte Einsetzen einer
Oligonukleotid-Sequenz von überraschend hoher Effizienz initiiert.
Die Möglichkeit, diese DNA-Manipulation für den klinischen Zweck der
Gentherapie einzusetzen, ist daher nicht mehr nur Science Fiction."

Über die KAUST

Die "King Abdullah University of Science and Technology" (KAUST)
ist eine internationale Forschungsuniversität auf Master-Niveau mit
Standort am Roten Meer, die sich der Anregung zu einem neuen
Zeitalter wissenschaftlicher Leistungen zum Vorteil Saudi Arabiens
und darüber hinaus widmet. Die Universität engagiert sich für die
Förderung von Wissenschaft und Technologie über transdisziplinäre
Forschung in den weltweit bedeutenden Bereichen Energie, Wasser,
Lebensmittel und Umwelt. Die KAUST ist die Umsetzung einer
jahrzehntelangen Vision des Wächters der Zwei Heiligen Moscheen,
König Abdullah Bin Abdulaziz Al Saud, wird von einem unabhängigen,
sich selbst tragenden Kuratorium geleitet und von einer großzügigen
Schenkung unterstützt. Der erste Kursus mit 300 Master-Studenten hat
im Dezember 2010 graduiert.



Pressekontakt:
Für weitere Informationen: Christopher Sands, Head of
UniversityCommunications, christopher.sands@kaust.edu.sa,
+966-54-470-1201, (Dr.MagdyMahfouz steht für Interviews zur
Verfügung)


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

317303

weitere Artikel:
  • Elektroindustrie - Treibende Kraft des Wirtschaftswachstums Köln (ots) - Der technische Fortschritt war in den vergangenen Jahrzehnten der maßgebliche Wachstumstreiber. Rund 1,1 Prozentpunkte oder mehr als zwei Drittel des zwischen 1985 und 2007 im Jahresschnitt erzielten Wirtschaftswachstums von 1,5 Prozent waren neuen Technologien zu verdanken. Weitere 0,6 Prozentpunkte resultierten aus dem zunehmenden Kapitaleinsatz. Dagegen hat das über den gesamten Zeitraum hinweg rückläufige Arbeitsvolumen das jährliche Wirtschaftswachstum um 0,2 Prozentpunkte gebremst. Maßgebliche Impulse mehr...

  • i-MiEV im ADAC-Crashtest / Kein Schlag vom Stromauto / Elektromobil mit Rettungskarte problemlos aufgeschnitten München (ots) - Die vom ADAC entwickelte Rettungskarte, mit deren Informationen die Feuerwehr nach einem Unfall ein Auto schnell und fachgerecht aufschneiden kann, hilft den Rettungskräften auch nach dem Crash eines Elektrofahrzeugs. Beim ADAC-Crashtest des ersten Elektroautos aus einer Großserienproduktion, das es in Deutschland zu kaufen gibt, erzielte der Mitsubishi i-MiEV eine gute Sicherheitsbilanz. Die Sicherheitsabschaltung des Hochvoltkreises nach dem Crash funktionierte einwandfrei. Also kann das Elektromobil trotz mehr...

  • PSIPENTA präsentiert Fertigungsleittechnik auf der Digital Factory 2011 / Referenzszenario zeigt Automatisierungspotenziale in der Produktion Berlin (ots) - Der Fertigungsspezialist PSIPENTA Software Systems GmbH präsentiert im Rahmen der Hannover Messe vom 4. bis 8. April 2011 auf der Leitmesse Digital Factory (Halle 17, Stand B55) eine durchgängige Prozesskette auf einer Produktionsleitwarte. Das PSI-Tochterunternehmen stellt erstmalig ihr Leistungsangebot Planning, Execution & Control (PEC) zur Optimierung der Fertigung in bestehenden Systemlandschaften vor. Die Basis des neuen Angebots bilden die ERP- und MES-Standardmodule. PSIPENTA visualisiert in ihrem Messeszenario mehr...

  • Lutz Goebel soll neuer Präsident des Familienunternehmerverbands ASU werden Hamburg (ots) - Nachfolgeregelung für Patrick Adenauer soll bei der Wahl am 12. Mai bestätigt werden / Miele-Chef Reinhard Zinkann und IWG-Chefin Karoline Beck als Stellvertreter im Gespräch Lutz Goebel, geschäftsführender Gesellschafter des Krefelder Unternehmens Henkelhausen, soll nach Informationen des Wirtschaftsmagazins 'impulse' (Ausgabe 3/2011, EVT 24. Februar) neuer Präsident des Verbands Die Familienunternehmer - ASU werden. Damit würde der bisherige Vizepräsident die Nachfolge von Patrick Adenauer antreten, der seit mehr...

  • Ingenuity Systems und Covance arbeiten zusammen, um die Recherche zum Next-Generation-Sequentialisieren zu Unterstützung Redwood City, Kalifornien (ots/PRNewswire) - Ingenuity(R) Systems, ein führender Anbieter von Informations- und Analytiklösungen für Biowissenschaftsforscher, hat heute eine Forschungskooperation mit Covance Genomics Laboratory (www.covance.com/cgl) angekündigt zur Datenanalyse des Next-Generation-Sequentialisierens (NGS). Covance Genomics Laboratory, ein führender Anbieter von Genomiklösungen für die Entdeckungs- und Entwicklungsindustrie von Arzneimitteln, und Ingenuity werden zusammenarbeiten, um neue und originelle Ansteuerungen, mit mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht