Neue OZ: Kommentar zu Kultur / Film / Oscars
Geschrieben am 27-02-2011 |
Osnabrück (ots) - Warnhinweis: Dieser Kommentar flucht
F-f-f-fuck! Ist den Hollywood-Bossen denn gar nichts peinlich?
Ausgerechnet am Oscar-Wochenende wird bekannt, dass der Favorit für
die US-Jugend umgeschnitten wird, weil der Thronfolger in "The King's
Speech" flucht. Wohlgemerkt: aus therapeutischen Gründen. Der Mann
bekämpft damit sein Stottern.
Nun lockt es, sich über verklemmte US-Verleiher lustig zu machen.
Viel besser sind die Deutschen aber auch nicht: Die lassen Colin
Firth zwar fluchen, das aber auf Deutsch. Eine Darstellerleistung,
die so stark auf der Sprache beruht, hätte man nun wirklich im
untertitelten Original ins Kino bringen können. Aber da fehlt der
Mut: Fuck!
Wo bleibt das Positive? Der Zwang zur Selbstzensur hat uns einige
der besten Witze der Filmgeschichte beschert. Der Touch von Lubitschs
Komödien bestand gerade darin, zielstrebig die schönste Sauerei
anzusteuern, um dem Publikum dann kurz vor dem Ehebruch die
Schlafzimmertür vor der Nase zuzuklappen. Und noch im "Simpsons"-Film
fährt Bart in einer herrlichen Sequenz nackt Skateboard, mit immer
absurderen Feigenblättern vorm schamverletzenden Cartoon-Zipfel.
Siehe da: Schmutzige Bilder kann man verbieten, schmutzige Fantasien
nicht.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207
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