Meer Integration: Studie zum Ostseeraum beleuchtet Zukunftsfähigkeit der EU-Makroregion
Geschrieben am 03-03-2011 |
Berlin (ots) - Regionale Kooperation macht die Ostsee-Anrainer bei
Herausforderungen wie Wettbewerbsfähigkeit in der Wissensgesellschaft
oder dem demografischem Wandel zukunftsfähig. Das ist zentrales
Ergebnis der Studie "Zukunft Ostseeraum: Potenziale und
Herausforderungen" des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI),
die Ausgangslage als auch Entwicklungspotenziale der insgesamt neun
Ostsee-Staaten (Deutschland, Dänemark, Finnland, Schweden, Estland,
Lettland, Litauen, Polen und Russland) analysiert.
Die Forscher untersuchten mit den Themen Handel, demografische
Trends, Innnovation und ökonomische Bedeutung der Ostseestädte vier
Kernbereiche sozioökonomischer Entwicklung in der EU-Makroregion. Und
stellten fest: Kurze Wege übers Wasser und die traditionellen
Wirtschaftsverflechtungen der alten Hanse-Städte sorgen rings um das
Binnenmeer in allen Bereichen für intensive grenzüberschreitende
Beziehungen - 40 Jahre Teilung durch den "Eisernen Vorhang" zum
Trotz.
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit hat in der Region Tradition
Beispiel Handel: Waren im Wert von 725 Mrd. EUR haben die neun
Ostseeanrainer 2009 in EU-Länder exportiert - genau ein Drittel der
EU-Binnenexporte. Die EU-Mittelmeerstaaten, darunter mit Frankreich
und Italien immerhin zwei G7-Nationen, sorgten im selben Zeitraum für
nur 25% der Binnenexporte.
Beispiel Innovation: Indikatoren wie die Anzahl der
Patentanmeldungen, Aufwendungen für Forschung und Entwicklung und der
Anteil der Erwerbstätigen in Wissenschaft und Technologie weisen
Potenziale für Innovationen auch im Bereich der erneuerbaren Energien
auf. Mehr als 300 Universitäten, Krankenhäuser und Firmen aus den
Life Science-Bereichen formen das "Medicon-Valley" auf beiden Seiten
des Öresunds zwischen Dänemark und Südschweden. Das
Gesundheits-Cluster sorgt für einen Boom in der Öresund-Region - und
ist mitverantwortlich dafür, dass Dänemark und Schweden im
"Innovationsindex" der EU die Spitzenplätze belegen. Auf Platz 3 und
4 folgen mit Finnland und Deutschland übrigens zwei weitere
Ostsee-Staaten.
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Ostseeanrainer wird auch
nötig sein, um die gemeinsamen Herausforderungen, allen voran die
Bevölkerungsentwicklung, zu meistern: Beispielsweise wird für
Skandinavien bis 2030 ein Einwohnerzuwachs prognostiziert; Staaten
wie Lettland werden dagegen bis zu einem Zehntel ihrer Einwohner
verlieren, insbesondere junge Fachkräfte. Auch hier können, so das
Credo der Studie, grenzüberschreitende Lösungen helfen, etwa der
Ausbau der Verkehrsinfrastruktur für Grenzpendler oder eine bessere
Anerkennung von Berufs- und Hochschulabschlüssen rund um das Mare
Balticum.
Den Risiken, aber vor allem auch Chancen des Ostseeraums in den
Bereichen Handel, Demografie, Innnovation und Metropolen widmet die
Studie je ein Kapitel. Karten und Statistiken, Infoboxen zu
Querschnittsthemen wie der Fehmarnbelt-Querung sowie persönliche
Perspektiven von Vertretern der organisierten Zivilgesellschaft aus
Deutschland, Finnland und Lettland ergänzen die Fakten.
Über das Ostsee-Partnerschaftsnetzwerk
Die Studie "Zukunft Ostseeraum: Potenziale und Herausforderungen"
legt den wissenschaftlichen Grundstein für ein dichtes Netzwerk aus
Institutionen, Verbänden und Unternehmen, die Potenzial und
Herausforderungen des Ostseeraums frühzeitig erkannt haben und
nachhaltig beeinflussen möchten. Anlass dafür ist die im Juli
beginnende deutsche Präsidentschaft im Ostseerat.
Initiiert vom Auswärtigen Amt, der Handelskammer Hamburg und dem
Netzwerk Europäische Bewegung Deutschland bietet das Ostsee-Netzwerk
zurzeit 23 nationalen und internationalen Partnern eine breite
Plattform, um Informationen und Interessen optimal auszutauschen.
Die Kapitel der Studie werden in den nächsten Monaten in vier
Fachveranstaltungen mit internationalen Gästen aus Politik und
Zivilgesellschaft diskutiert.
Silvia Stiller, Jan Wedemeier: Zukunft Ostseeraum: Potenziale und
Herausforderungen, HWWI Policy Report Nr. 16, Februar 2011. ISSN:
1862-4944
Die Studie steht Ihnen online unter
http://www.presseportal.de/go2/studie03032011 zur Verfügung.
Ausführliches Bild- und Statistikmaterial haben wir Ihnen unter
http://www.presseportal.de/go2/bildmaterial03032011
zusammengestellt. © HWWI.
Weitere Informationen zum Ostsee-Netzwerk finden Sie unter:
http://www.presseportal.de/go2/ostsee-netzwerk
Pressekontakt:
Netzwerk Europäische Bewegung Deutschland
Bernd Hüttemann, Generalsekretär
Tel.: +49-30-3036201-10
Mail: bernd.huettemann@europaeische-bewegung.de
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