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Dr. Klein-Trendindikator "Baufinanzierung": Januar 2011

Geschrieben am 10-03-2011

Lübeck (ots) - Der DTB spiegelt die Entwicklung der wichtigsten
Baufinanzierungs-Parameter wider. Er wird monatlich auf Basis von
rund zehntausend tatsächlich in Deutschland abgeschlossenen
Immobilienfinanzierungen ermittelt.

DTB- Kommentar von Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher Dr. Klein
& Co. AG:

Standardrate (Januar 2011: 775 EUR)

Im Januar 2011 stiegen die Zinsen weiter an, allerdings weniger
stark als in den Vormonaten. Die Standardrate erhöhte sich um 5 Euro
im Vergleich zum Dezember 2010 (Standardrate: 770 Euro) auf 775 Euro.
Nachdem die Talsohle im September 2010 erreicht war, steht die
Standardrate aktuell nahezu auf dem Niveau von April 2010
(Standardrate: 779 Euro). Im historischen Vergleich sind diese Kosten
für ein Darlehen noch immer sehr gering. Für die nächsten Monate
erwarten wir, gerade auch unter Berücksichtigung der jüngsten
Zinsäußerungen der EZB jedoch einen weiteren Anstieg der
Darlehenskosten.

Tilgungssatz (Januar 2011: 1,72%)

Aufgrund der ansteigenden Finanzierungskosten tilgten Schuldner im
Januar 2011 rund 3,37 Prozent weniger als noch im Vormonat. Der
Tilgungssatz lag zum Jahresauftakt bei 1,72 Prozent. Der anfängliche
Tilgungssatz reduziert sich bei gleichbleibenden Raten mit steigenden
Zinsen. Dieser Trend lässt sich eindeutig aus den letzten Monaten
ablesen. Viele Kunden steuern hierüber ihre tragbare, monatliche
Belastung.

Vergleicht man hingegen den aktuellen Tilgungssatz mit seinem
Vorjahreswert von 1,52 Prozent, wird deutlich, dass die Kunden das
günstigere Zinsniveau für höhere Tilgungen nutzten. Gegenüber dem
Vorjahresmonat wurden im Januar 2011 13,2 Prozent mehr getilgt.

Sollzinsbindung (Januar 2011: 10 Jahre und 7 Monate)

Traditionell liegt die am häufigsten gewählte Sollzinsbindung bei
10 Jahren. In den vergangenen Monaten waren die Konditionen für lange
Sollzinsbindungen und die Sonderprogramme einzelner Banken so gut,
dass die durchschnittliche Sollzinsbindung stetig anstieg. Die
entsprechenden Sondereffekte gibt es nun nicht mehr in dem Maße, so
dass Kunden wieder kürzere Sollzins¬bindungen wählen. Lange
Sollzinsbindungen bedeuten aber auch lange Zinssicherheit. Wir
empfehlen daher unseren Kunden, die darauf ausgerichteten Angebote
unserer Bankpartner konsequent zu nutzen.

Darlehenshöhe (Januar 2011: 150 TEUR)

Die durchschnittliche Darlehenshöhe erhöhte sich im Januar um
3.000 Euro auf rund 150.000 Euro. Dies ist der zweite starke Anstieg
innerhalb von zwei Monaten (von November 2010 auf Dezember 2010 stieg
die durchschnittliche Darlehenshöhe ebenfalls um 3.000 Euro). Es ist
zum einen anzunehmen, dass bonitätsschwache Haushalte, die eher
kleinere Darlehen nachfragen, auf Grund der gestiegenen Zinsen von
ihrer Finanzierung Abstand nehmen. Zum anderen gehen wir davon aus,
dass der Anteil solventer Investoren, die Immobilien als
Inflationsschutz oder Renditeobjekte favorisieren, gestiegen ist. So
ist z. B. zu beobachten, dass Immobilien in gefragten Großstadtlagen
nur sehr kurz auf dem Markt sind und schnell Käufer finden.

Beleihungsauslauf (Januar 2011: 77,74%)

Auch bei der Entwicklung des durchschnittlichen
Beleihungsauslaufes zeigt sich das Interesse an Immobilien als
Inflationsschutz. Liquide Mittel werden - nach den Turbulenzen der
Finanzkrise - tendenziell nach wie vor verstärkt in Immobilien
angelegt und weniger in andere Anlagen wie beispielsweise Aktien oder
auch Staatsanleihen investiert. Zusätzlich hat der Anteil von
Forwarddarlehen, die zwangsläufig niedrigere Beleihungsausläufe
aufweisen, zum Vormonat leicht angezogen. Entsprechend sinkt der
durchschnittliche Beleihungsauslauf auch im Januar auf mittlerweile
77,74 Prozent.

Darlehensarten

Erneut ist der Anteil an Forwardfinanzierungen leicht angestiegen;
der Anteil variabler Darlehen, die u. a. von risikofreudigen Kunden
genutzt werden, um auf fallende oder niedrig bleibende Zinsen zu
spekulieren, ist weiter leicht rückläufig. Hier spiegelt sich die
allgemeine Zinserwartung wieder: die meisten Experten gingen schon
vor Jean-Claude Trichets (Chef der Europäischen Zentralbank EZB)
Andeutungen von einer Zinserhöhungen aus. Kunden die in nicht allzu
ferner Zeit umfinanzieren wollen, müssen erkennen, dass das Thema
Preissteigerung weiter aktuell bleiben wird und in Folge dessen,
weitere Zinssteigerungen wahrscheinlich sind. Daher war eine Zunahme
des Anteils von Forwarddarlehen zu erkennen. Der leichte Anstieg bei
den KfW-Darlehen ist auf eine stärkere Nachfrage nach
Modernisierungskrediten zurückzuführen. Der Anteil dieser Darlehen
ist um 0,86 Prozent im Vergleich zum Vormonat gestiegen.

Über den Dr. Klein-Trendindikator "Baufinanzierung" (DTB)

Der DTB zeigt die monatliche Entwicklung der wichtigsten
Baufinanzierungs-Parameter. Dazu zählt neben der Darlehenshöhe, dem
Tilgungssatz und dem Beleihungsauslauf auch die Verteilung der
Darlehensarten. Die Standardrate zeigt zudem an, wie viel ein
durchschnittliches Darlehen von 150 Tsd. Euro an monatlicher Rate
kostet. Anders als oft schwer vergleichbare Durchschnittszinssätze,
ermöglicht die Standardrate dem Privatkunden die tatsächlichen Kosten
für die Finanzierung einer Immobilie zu vergleichen.

Die Ergebnisse des DTB werden monatlich aus Daten der
EUROPACE-Plattform errechnet. EUROPACE ist der einzige unabhängige
Marktplatz für Immobilienfinanzierungen in Deutschland. Der DTB
basiert auf rund zehntausend Finanzierungen mit einem monatlichen
Finanzierungsvolumen von bis zu 1,5 Mrd. Euro.



Pressekontakt:
Michaela Reimann
Group Communications Manager
Dr. Klein & Co. AG
Hansestraße 14
23558 Lübeck
Mobile: +49 (0) 151 / 58 04 - 1936
Tel.: +49 (0) 30 / 4 20 86 - 1936
Fax: +49 (0) 30 / 4 20 86 - 1999
E-Mail: michaela.reimann@drklein.de
Internet: www.drklein.de
Twitter: http://twitter.com/Dr_Klein_de


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