Neue OZ: Kommentar zu China / Indien / Wissenschaft / Bevölkerung
Geschrieben am 14-03-2011 |
Osnabrück (ots) - Die unterschätzte Gefahr
Klimakatastrophe, atomare Unfälle, Kriege um Wasser und Öl: Bei
der Bewertung drohender Gefahren für die Menschheit spielte
Frauenmangel in Asien bisher keine Rolle. Was zunächst kaum ernst
gemeint erscheint, entwickelt aber beim genaueren Hinschauen
erschreckende Dimensionen.
Dass vielen Frauen insbesondere in asiatischen Ländern der Zugang
zu Bildung verweigert wird und ihnen deshalb ein Schicksal als
Gebärmaschine und Küchensklavin droht, ist eine bekannte Folge einer
fragwürdigen Gesellschaftspolitik.
Vergleichsweise neu ist dagegen, dass Ärzte dank Ultraschall schon
im Mutterleib das Geschlecht eines Kindes bestimmen können. Seither
unterscheiden Millionen von Eltern in Ländern wie Indien, China und
Korea vor der Geburt nicht nur zwischen Junge und Mädchen, sondern
auch zwischen lebenswertem und lebensunwertem Leben. Der fatalen
Entscheidung zur Abtreibung folgt damit ein Männerüberschuss. Heirat
und Familie werden zum unerreichbaren Privileg.
Verlierer dieses Verteilungskampfes sind Millionen mittellose
Männer, die im Wettbewerb um eine Partnerin das Nachsehen haben. Es
bedarf keiner wissenschaftlichen Analyse, um zu erahnen, dass das
Nährboden für gewaltige Konflikte sein dürfte. Wer schon in jungen
Jahren keine Chance mehr sieht, seine Lebensziele zu verwirklichen,
hat nichts zu verlieren.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207
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