Börsen-Zeitung: Wind, Sonne, Kohle, Kommentar zur Energiepolitik von Andreas Heitker
Geschrieben am 15-03-2011 |
Frankfurt (ots) - Den Explosionen in den japanischen
Atomkraftwerken folgten an den Börsen Kursexplosionen bei den Wind-
und Solartiteln. Allein am Dienstag legten im TecDax die
Solarworld-Papiere um 23% zu. Nordex verteuerten sich um 19% und
Q-Cells um 17%. Die Börsianer scheinen davon überzeugt zu sein, dass
die erneuerbaren Energien nach der Katastrophe in Japan vor dem ganz
großen Durchbruch stehen. Und zumindest in Deutschland positioniert
sich die Renewables-Branche auch schon entsprechend selbstbewusst.
2020 kann nach ihrer Einschätzung die Atomkraft in Deutschland
komplett überflüssig sein. Bis dahin soll knapp die Hälfte des Stroms
aus Sonne, Wind und Biomasse kommen.
Ganz so einfach wird das aber nicht. Sicherlich ist es in
Deutschland mittelfristig möglich, komplett aus der Atomenergie
auszusteigen, ohne das derzeitige Niveau an Versorgungssicherheit
aufs Spiel zu setzen. Aber damit die Erneuerbaren den Atomanteil von
heute 23% im deutschen Energiemix einmal komplett übernehmen können,
muss erst einmal die Infrastruktur entsprechend ausgebaut werden.
Dass die Stromnetze schon heute an ihrer Belastungsgrenze genutzt
werden, ist nicht neu. Wenn künftig Offshore-Windparks in der Nordsee
die Stromnachfrage in München oder Stuttgart decken sollen, dann
müssen erst einmal hunderte Kilometer neue leistungsfähige Leitungen
gelegt werden. Und das dauert.
Der Ausbau der Ökoenergien war in den vergangenen Jahren
beeindruckend. Aber die Einspeisung von Strom schwankt zeitweise noch
gewaltig. Die Grundlast können die über 20000 Windräder im Land und
die vielen Solardächer nicht zuverlässig abdecken. Investitionen in
Pumpspeicherkraftwerke oder auch die Elektromobilität werden dabei
helfen, diese Schwankungen besser ausgleichen zu können. Aber auch
hier gibt es keine kurzfristigen Lösungen.
Daher gibt es neben den Erneuerbaren auch noch einen zweiten
Profiteur des Japan-Unglücks: die Kohle. Weltweit steigt in nächster
Zeit der Druck auf die Politik, das Atom-Engagement herunterzufahren.
Risiken werden neu kalkuliert - und das gilt nicht nur für
Atommeiler, sondern auch für Kohlekraftwerke. Deutschland kann in
einer Dekade aus der Atomkraft aussteigen, aber nicht gleichzeitig
auch aus der Kohle. Das würde die erneuerbaren Energien überfordern.
Pressekontakt:
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Redaktion
Telefon: 069--2732-0
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