Südwest Presse: Kommentar zur Aussenpolitik
Geschrieben am 21-03-2011 |
Ulm (ots) - Als sich die rot-grüne Bundesregierung wenige Wochen
vor der Bundestagswahl 2002 weigerte, am bevorstehenden Irak-Krieg
teilzunehmen, empörten sich zwei Oppositionspolitiker besonders laut.
Die damalige CDU-Vorsitzende Angela Merkel reiste prompt nach
Washington, um US-Präsident George W. Bush ihr Missfallen über
Kanzler Gerhard Schröder (SPD) zum Ausdruck zu bringen, und FDP-Chef
Guido Westerwelle warf dem amtierenden Außenminister Joschka Fischer
von den Grünen vor, mit dem deutschen Alleingang das Vertrauen in die
Bundesrepublik schwer und nachhaltig zu erschüttern. Und heute? Da
müssen sich Merkel und Westerwelle nach der Enthaltung zur
Libyen-Resolution im UN-Sicherheitsrat ihrerseits gegen den Verdacht
wehren, aus wahltaktischen Gründen aus der Solidarität mit den
westlichen Verbündeten ausgeschert zu sein. Klar, ein weiteres
militärisches Engagement der Bundeswehr in einer gefährlichen
Krisenregion stieße bei den Bundesbürgern auf wenig Gegenliebe. Aber
deswegen Krach mit Frankreich, Großbritannien und den USA sowie den
Verlust außenpolitischer Glaubwürdigkeit riskieren? Der Einzug
Deutschlands in den New Yorker Sicherheitsrat wurde zu Beginn des
Jahres als großer diplomatischer Erfolg der schwarz-gelben Koalition
gefeiert. Doch schon in den ersten Monaten verirrt sich Berlin auf
einem selbst gewählten Sonderweg. Alle jetzt nachgereichten
Begründungen der Kanzlerin und ihres Außenministers können nicht
darüber hinwegtäuschen, dass die deutsche Position schwer zu erklären
ist - den eigenen Landsleuten wie den internationalen Partnern.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
322133
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur IAEA/Japan Bielefeld (ots) - Wenn die drittgrößte Industrienation der Welt
gegen eine atomare Katastrophe kämpft, ihre eigene Regierung bei
diesem Kampf aber recht hilflos aussieht, was wünscht man sich? Eine
Institution, die handelt - schnell und unabhängig. Die das Fachwissen
besitzt, eine Gefährdung der Sicherheit festzustellen und
Gegenmaßnahmen zu treffen. Eine, die es wert ist, für ihren Einsatz
mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet zu werden. Diese Institution
gibt es bereits. Sie heißt Internationale Atomenergiebehörde (IAEA).
Man mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zur NPD Sachsen-Anhalt Halle (ots) - Eines darf nicht vergessen werden: Die NPD ist mit
dem Wahlsonntag nicht tot. Noch immer sitzt sie in Sachen-Anhalt in
mehreren Kreistagen, Stadt- und Gemeinderäten. Dort ist sie mit ihren
knapp 30 Mandaten zwar kaum wahrnehmbar, hinter ihrer
bürgerlich-biederen Fassade aber so radikal wie eh und je. Natürlich
wird nun ein innerparteilicher Machtkampf entbrennen, so ähnlich wie
schon 2008. Die Gefahr ist groß, dass sich das demnächst wiederholen
und eine neue Parteiführung die Kommunen als Basis nutzen wird, um in
fünf mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Libyen Bielefeld (ots) - Also kein Afrika-Korps. Die Deutschen schauen
zu, wie Briten, Franzosen, Dänen, Norweger, Italiener, Spanier,
US-Amerikaner und vielleicht noch ein paar andere Nationen Libyens
Diktator Gaddafi in die Schranken weisen. Aber die Begründung des
deutschen Außenministers Guido Westerwelle ist bei aller Aufregung
und Sorge vor einer Isolierung in Europa nachvollziehbar.
Menschenrechte sind unteilbar. Wer »L« sagt wie Libyen, muss auch »E«
sagen wie Elfenbeinküste oder »S« wie Sudan. Wo ist die Grenze
zwischen Interventionspflicht mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Im Militärbündnis vertritt jedes Land seine eigenen Interessen - Die Nato ist nur noch ein zahnloser Tiger
Ein Kommentar von Anja Clemens-Smicek Düsseldorf (ots) - Nicht nur auf dem Papier, sondern vor allem mit
Blick auf ihre historische Leistung ist die Nato die mächtigste noch
verbliebene Militärallianz. Sie trug während des Kalten Krieges zur
Stabilisierung der Welt bei und hielt die Staatengemeinschaft auch in
stürmischen Zeiten bei der Stange. Doch das ist Nostalgie. Denn der
Libyen-Konflikt zeigt einmal mehr, dass die Nato heute, mehr als 60
Jahre nach ihrer Gründung, nur noch ein zahnloser Tiger ist. Das Wort
"Zerreißprobe" gehört längst ins ständige Vokabular des atlantischen mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zur SPD Sachsen-Anhalt Halle (ots) - Noch im Januar schien die Fortsetzung der
schwarz-roten Koalition ausgemacht- und ausgeschlossen, dass die
Sozialdemokraten den Ministerpräsidenten stellen könnten. Das änderte
sich mit den letzten Umfragen: Da konnte die SPD hoffen, entweder bei
Rot-Rot in die Staatskanzlei einzuziehen oder wenigstens aus einer
starken Position heraus der CDU Forderungen stellen zu können. Doch
die SPD legte nur magere 0,1 Prozentpunkte bei der Wahl zu. Sie steht
unerwartet schlapp da und niemand weiß, warum. Sie muss erstmal ihre
gefühlte mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|