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ots.Audio: Deutsche Automobilindustrie bei Innovationen für weniger Verbrauch und mehr Sicherheit vorn - Technischer Kongress berät unter anderem Fragen zu Umwelt, Energie und Elektromobilität

Geschrieben am 23-03-2011

Ludwigsburg (ots) -

Anmoderation:

Elektromobilität ist in aller Munde: Immer mehr Menschen auf der
Welt leben in Städten, so dass emissionsfreies Fahren ein wichtiges
Thema wird. Gleichzeitig sind die Ölreserven endlich. Und auch der
Zugang zu ihnen kann nicht immer garantiert werden, wie die aktuellen
Ereignisse in Nordafrika zeigen. Elektromobilität ist also eine
Schlüsseltechnologie der Zukunft - und die deutsche
Automobilindustrie ist gut aufgestellt. Matthias Wissmann, Präsident
des Verbandes der Automobilindustrie (VDA):

1. O-Ton Matthias Wissmann

Wenn vor kurzem in einer McKinsey-Studie gesagt wurde, dass bei
den Pilotfahrzeugen Elektromobilität die deutsche Automobilindustrie
im Vergleich zu anderen Pilotflotten weltweit die Nase vorne hätte,
dann veranlasst uns das nicht dazu, dass wir uns zurücklehnen und
sagen "Wir sind ja schon vorn", sondern im Gegenteil unsere
Anstrengungen noch zu erhöhen. (0:24)

Beim Technischen Kongress des VDA heute (Mi., 23.3.) und morgen in
Ludwigsburg diskutieren hochrangige Experten unter anderem über das
Thema Umwelt, Energie und Elektromobilität. Und auch Professor
Henning Kagermann von der Deutschen Akademie der
Technikwissenschaften, gleichzeitig Vorsitzender der Nationalen
Plattform Elektromobilität, bestätigt den Innovationsvorsprung der
deutschen Automobilindustrie:

2. O-Ton Prof. Henning Kagermann

Wenn Sie sich die Marketingstatistiken ankucken und man fragt
irgendjemanden: Wer wird das denn hinkriegen?, liegen ganz vorne die
großen deutschen Hersteller. Mit weitem Abstand. Denen traut man es
zu, weil sie in der Vergangenheit für Qualität standen. Man muss
nicht der erste sein, wenn man diese Stellung hat. Man muss aber das
Vertrauen rechtfertigen. Das heißt: Wenn wir liefern, dann müssen die
Produkte und Lösungen auch den Erwartungen des Marktes gerecht
werden. Deswegen brauchen wir überhaupt keine Angst haben, dass
irgendwelche anderen jetzt ganz schnell - wie man sieht - ja noch
nicht perfekte Produkte auf den Markt bringen. (0:38)

Das Ziel der Bundesregierung, im Jahr 2020 eine Million
Elektroautos auf deutschen Straßen zu haben, steht und fällt nicht
nur mit der Entwicklungsarbeit der Autohersteller, sondern auch mit
den Rahmenbedingungen für den Kauf von Elektrofahrzeugen. Denn, so
Professor Kagermann: Die Mehrkosten für ein Elektroauto werden sich
bis dahin nicht auf Null fahren lassen - und dann werden viele Kunden
ganz pragmatisch entscheiden.

3. O-Ton Prof. Henning Kagermann

Sind die wirklich bereit, mehr zu zahlen, nur weil sie jetzt grün
sein wollen? Wenn's an den Geldbeutel geht, ist das eine andere Sache
manchmal. Wir können, glaube ich, hier heute klar sagen: Ohne
entsprechende Rahmenbedingungen werden wir das Ziel von einer Million
nicht erreichen. (0:14)

Die Industrie hat ihre Hausaufgaben gemacht, so VDA-Präsident
Wissmann. In den nächsten Jahren rechnet er mit Forschungs- und
Entwicklungsinvestitionen im Bereich der alternativen Antriebe von 10
bis 12 Milliarden Euro. Das sind 40 Prozent aller Investitionen im
Antriebsbereich. Gleichzeitig werden 2020 aber nur rund 5 Prozent des
Fahrzeugbestandes aus diesem Sektor kommen.

4. O-Ton Matthias Wissmann

Das heißt: Wir finanzieren faktisch mit den Erlösen unserer
hervorragenden optimierten Verbrennungsmotorenfahrzeuge einen Teil
der Zukunft, die wir von alternativen Antriebsformen - Wasserstoff,
Brennstoffzelle, Elektro - uns eines Tages erhoffen. (0:22)

Aber auch in der weiteren Optimierung der Verbrennungsmotoren
sieht Wissmann noch reichlich Potenzial: Bis zu 25 Prozent weniger
Verbrauch und damit CO2-Emissionen lassen sich damit erreichen - eine
Fortschreibung dessen, was die Industrie bisher schon erreicht hat.

5. O-Ton Matthias Wissmann

Deutschland ist das einzige Land Europas, das die CO2-Emissionen
im Straßenverkehr in den letzten beiden Jahrzehnten unter das Niveau
von 1990 senken konnte. Und das, obwohl die Verkehrsleistung des
gesamten deutschen Straßenverkehrs in den letzten 20 Jahren um rund
35 Prozent gestiegen ist. (0:22)

Die Gesamtemissionen des Straßenverkehrs - wie Stickoxide,
Kohlenwasserstoffe oder Feinstaub sind in den letzten 20 Jahren um
bis zu 94 Prozent gesenkt werden. Und das Bekenntnis zum Umweltschutz
gilt weiterhin: Die Nationale Plattform Elektromobilität ist sich
einig, dass der Strom zum Betrieb der Elektrofahrzeuge aus
erneuerbaren Energien kommen soll. Auch vor dem Hintergrund der
Reaktorkatastrophe in Japan sagt VDA-Präsident Matthias Wissmann:

6. O-Ton Matthias Wissmann

Es ist offensichtlich, dass die Energiepolitik zusätzliche und
neue Akzente bekommen wird, ja, bekommen muss - dass aber
gleichzeitig natürlich auch diese neuen Akzente bezahlbar bleiben
müssen. Bezahlbar für den Verbraucher, aber auch bezahlbar für die
Industrie. (0:20)

Abmoderation:

Im weiteren Verlauf des VDA-Kongresses in Ludwigsburg diskutieren
die Experten aber nicht nur über Fragen von Umwelt, Energie und
Elektromobilität, sondern auch über das wichtige Thema
Fahrzeugsicherheit und Elektronik.

ACHTUNG REDAKTIONEN:

Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio@newsaktuell.de.



Pressekontakt:
VDA, Eckehart Rotter, 030 897842 120
all4radio, Wolfgang Sigloch, 0711 3277759 0


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