Elfenbeinküste: ÄRZTE OHNE GRENZEN sieht Gesundheitsversorgung der Bevölkerung gefährdet
Geschrieben am 25-03-2011 |
Abidjan/Berlin, 25. März 2011 (ots) - Gewaltausbrüche in der
Elfenbeinküste haben in den vergangenen Wochen zu hunderten
Verwundeten geführt und gefährden den Zugang der Bevölkerung zu
medizinischer Behandlung. Zehntausende sind vor den Konflikten in der
Hafenstadt Abidjan und im Westen des Landes geflohen. Auch viele
Ärzte und medizinisches Personal haben Gesundheitseinrichtungen im
Konfliktgebiet verlassen. Medikamentenengpässe verschärfen die Lage
zusätzlich.
In Abidjan ist nach Berichten der Gesundheitsbehörden fast das
gesamte Personal von sechs Krankenhäusern geflohen. Nur das
Krankenhaus Abobo-Süd in einem Vorort Abidjans arbeitet noch regulär.
ÄRZTE OHNE GRENZEN ist dort seit Ende Februar tätig. Die Mitarbeiter
kümmern sich zusammen mit den Gesundheitsbehörden um medizinische und
chirurgische Notfälle. Die Teams haben in den vergangenen drei Wochen
273 Notfallpatienten behandelt, 225 von ihnen hatten
Schussverletzungen. Frauen und Kinder sind an ihren Verletzungen
gestorben.
"Wir haben jeden Tag Schüsse gehört", sagt Dr. Okanta Chibuzo,
Notarzt von ÄRZTE OHNE GRENZEN, der gerade aus Abidjan zurückgekehrt
ist. "Wir haben jeden Tag 10 bis 15 Verwundete behandelt."
Am 17. März wurde der Marktplatz von Abobo angegriffen. Viele
Menschen wurden dabei verwundet. Die Teams von ÄRZTE OHNE GRENZEN
haben gemeinsam mit dem Krankenhauspersonal 66 Patienten mit
Schussverletzungen oder Granatsplitterwunden behandelt. Keiner der
Verwundeten konnte mit dem Krankenwagen gebracht werden. "Einige der
Verletzten wurden in Lastwagen ins Krankenhaus eingeliefert, mit
denen normalerweise Lebensmittel transportiert werden", sagt Dr.
Chibuzo. "Alle Einlieferungen waren dringende Notfälle."
Auch Patienten mit anderen Krankheiten brauchen Hilfe. Ihr Zugang
zu Gesundheitseinrichtungen ist aber aufgrund der Sicherheitslage
stark eingeschränkt, besonders für Kinder mit akuten Krankheiten, für
Schwangere und für Patienten mit chronischen Krankheiten. Die
Bewohner verlassen oft aus Angst ihr Haus nicht mehr, auch wenn sie
eine Behandlung bräuchten.
Die Gewaltausbrüche in der Elfenbeinküste haben zu großen
Fluchtbewegungen geführt. Die Bewohner Abidjans sind massenhaft in
improvisierte Aufnahmelager geflohen oder haben in ihren
Heimatdörfern Zuflucht gesucht. Auch aus dem Westen des Landes sind
seit Dezember Zehntausende nach Liberia geflohen. Die Teams von ÄRZTE
OHNE GRENZEN bieten in vielen Städten und Dörfern auf beiden Seiten
der Grenze Basisgesundheitsversorgung an, setzen mobile Kliniken ein
und unterstützen mehrere Krankenhäuser.
ÄRZTE OHNE GRENZEN leistet neutrale und unparteiische Hilfe. Die
Arbeit in der Elfenbeinküste wird ausschließlich durch private
Spendengelder finanziert, um völlige Unabhängigkeit zu gewährleisten.
Im Moment sind 35 internationale und 135 einheimische Mitarbeiter in
der Elfenbeinküste sowie 5 internationale und 25 einheimische
Mitarbeiter in Liberia tätig.
Pressekontakt:
Vermittlung von Interviews, Fotos und TV-Bildern: Stefan Dold, Tel.:
030 700 130 230, Pressestelle; www.aerzte-ohne-grenzen.de
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