Nach 2025 wird Zahl der Privathaushalte leicht abnehmen
Geschrieben am 30-03-2011 |
Wiesbaden (ots) - Die Gesamtzahl der Privathaushalte in
Deutschland wird bis 2025 voraussichtlich um rund eine Million auf 41
Millionen zunehmen. Danach zeichnet sich eine Trendwende ab. Wie die
neue Haushaltsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes bis zum
Jahr 2030 zeigt, führt die Tendenz zu mehr Einpersonen- und
Zweipersonenhaushalten in den kommenden fünfzehn Jahren zunächst
dazu, dass die Zahl der Privathaushalte trotz der erwarteten
Bevölkerungsschrumpfung weiter steigt. Dann wird jedoch der Punkt
erreicht sein, nach dem der Rückgang der Bevölkerung nicht länger
durch die "Zersplitterung" der Haushalte kompensiert wird. Ab Mitte
der 2020er-Jahre ist deshalb mit einem leichten Rückgang der Zahl der
Privathaushalte um circa 125 000 zu rechnen.
Regional ergeben sich zum Teil deutliche Unterschiede in der
Entwicklung der Privathaushalte. In den alten Flächenländern (das
heißt alte Bundesländer ohne die Stadtstaaten Bremen und Hamburg)
steigt die Haushaltszahl noch bis 2029 auf dann 31,6 Millionen (2009:
30,2 Millionen). In den Stadtstaaten wird zwischen 2009 und 2030 ein
leichter aber kontinuierlicher Anstieg von 3,3 Millionen auf 3,5
Millionen erwartet. In den neuen Ländern nimmt dagegen die Zahl der
Haushalte während des gesamten Vorausberechnungszeitraums von 6,7
Millionen im Jahr 2009 auf 6,0 Millionen im Jahr 2030 ab.
Der Anteil der Ein- und Zweipersonenhaushalte betrug in
Deutschland schon im Jahr 2009 etwa 74%, bis zum Jahr 2030 wird er
auf 81% steigen. Sowohl in den alten als auch in den neuen
Flächenländern werden dann in rund vier von fünf Haushalten lediglich
eine oder zwei Personen leben. Besonders hoch ist der Anteil der
kleinen Haushalte in den Stadtstaaten. Bereits im Jahr 2009 lebte
dort in jedem zweiten Haushalt nur eine Person. Bis zum Jahr 2030
steigt voraussichtlich der Anteil der Einpersonenhaushalte in Bremen
auf 54%, in Hamburg auf 55% und in Berlin sogar auf 58%. Der Anteil
der Haushalte mit zwei Mitgliedern bleibt in den Stadtstaaten relativ
stabil bei etwa 30%.
Die Haushalte mit drei oder mehr Mitgliedern, die vor allem aus
Familien mit Kindern bestehen, werden immer seltener. Ihre Anzahl
wird in Deutschland zwischen 2009 und 2030 um rund ein Viertel
abnehmen (- 26%) und ihr Anteil an allen Privathaushalten von 26% auf
19% sinken. Besonders gering ist der Anteil der Haushalte mit drei
oder mehr Personen in den Stadtstaaten.
Die dargestellten Ergebnisse beziehen sich auf die Trendvariante
der Haushaltsvorausberechnung 2010. Grundlagen dieser Modellrechnung
sind die Angaben des Mikrozensus zur Entwicklung der Privathaushalte
in den Jahren 1991 bis 2009 einerseits und die Ergebnisse der 12.
koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (Variante zur Untergrenze
der "mittleren" Bevölkerung) andererseits. In der Trendvariante
werden die langfristigen Veränderungen in der Verteilung der
Bevölkerung nach Haushalten unterschiedlicher Größe fortgeschrieben.
Daneben wurde auch eine Status-quo-Variante berechnet, in der die
Ausgangsverhältnisse im Haushaltsbildungsverhalten konstant gehalten
wurden. Beide Varianten spiegeln die Auswirkungen der künftigen
Bevölkerungsentwicklung auf die Haushaltszahl und -struktur wider.
Die Trendvariante berücksichtigt darüber hinaus die
Verhaltensänderungen der Bevölkerung bei der Bildung der
Privathaushalte und stellt somit ein umfassenderes Zukunftsmodell
dar.
Eine ausführliche Darstellung der künftigen Entwicklung der
Haushalte und der Bevölkerung in Deutschland und den Ländern enthält
die Neuauflage der Veröffentlichung "Demografischer Wandel, Heft 1,
Bevölkerungs- und Haushaltsvorausberechnungen" der Statistischen
Ämter des Bundes und der Länder. Sie kann im Internet-Angebot des
Statistischen Bundesamtes oder bei den Statistischen Landesämtern
bezogen werden. Weitere Ergebnisse stehen darüber hinaus unter
www.destatis.de --> Bevölkerung --> Vorausberechnung Haushalte zum
kostenlosen Download bereit.
Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung
unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Olga Pötzsch, Telefon: (0611) 75-3304, www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de
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