Westdeutsche Zeitung: Die Tage von Westerwelle als Parteichef sind gezählt =
Wibke Busch
Geschrieben am 31-03-2011 |
Düsseldorf (ots) - Nach außen bemüht sich die FDP-Führung trotz
der Wahlniederlagen von Stuttgart und Mainz derzeit um Normalität. In
der Partei aber brodelt es. Während Parteichef und Außenminister
Guido Westerwelle gestern nach China abreiste, mehren sich die
Stimmen aus den Reihen der Liberalen, die seinen Rückzug fordern.
Seine Tage an der Spitze der Partei sind insbesondere nach der
Schicksalswahl in Baden-Württemberg gezählt. Allein - bislang fehlt
die überzeugende Nachfolgelösung. Es sind drei junge Männer, auf
denen die Hoffnungen vieler Liberaler ruhen. Generalsekretär
Christian Lindner, Gesundheitsminister Philipp Rösler und der Chef
der NRW-FDP, Daniel Bahr. Ihre Namen fallen, wenn über die Besetzung
von Spitzenpositionen geredet wird - denn neben Westerwelle gelten
auch Wirtschaftsminister Rainer Brüderle und Fraktionschefin Birgit
Homburger als angeschlagen. Das Dreierteam soll die Partei aus der
Defensive bringen - mit einer inhaltlichen Neuaufstellung nach
personellen Rochaden. Dabei darf Lindner getrost als Kronprinz
gelten. Er ist das größte Talent der Partei, rhetorisch gewandt, in
der Partei beliebt und thematisch breit aufgestellt. Doch der
Wermelskirchener hält sich wie Bahr und Rösler zurück. Keiner wagt,
seinen Hut gegen Guido Westerwelle in den Ring zu werfen, der alle
drei in den vergangenen Jahren förderte. Mögliche Gründe dafür gibt
es viele: Loyalität gegenüber dem politischen Ziehvater, die Sorge,
sich als junger Politiker in einer schwierigen Phase die Finger zu
verbrennen und die Karriere damit schnell wieder zu beenden. Oder
einfach Abwarten, wie heftig der Gegenwind für Westerwelle noch wird
- und wie breit die Rückendeckung für einen potenziellen Nachfolger.
Gedankenspiele, Brüderle könnte als Übergangsvorsitzender den Weg für
Lindner bereiten, dürften nach der Protokollaffäre beendet sein. Neu
im Spiel für diese Aufgabe ist Justizministerin Sabine
Leutheusser-Schnarrenberger. Westerwelle hat allerdings auch die
Chance, durch eine enge Einbindung von Lindner, Rösler und Bahr ins
Führungsteam seine Position als Vorsitzender vorerst zu retten - um
dann den Übergang zum Kronprinzen zu moderieren.
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