SEPA-Studie: Banken noch nicht ausreichend auf SEPA-Umstellung
vorbereitet
Geschrieben am 04-04-2011 |
Frankfurt am Main (ots) - Banken empfinden die von der
EU-Kommission vorgesehenen Umstellungsfristen als zu kurz. Hohe
Aktivität auf dem Sourcing Markt für Zahlungsdienste erwartet.
Europaweit sind Banken noch nicht ausreichend auf die vollständige
Umstellung auf die SEPA-Überweisung und -Lastschrift vorbereitet.
Dies geht aus einer Studie der Unternehmensberatung Capco, einem der
führenden globalen Anbieter von Beratungs- und
Transformationsdienstleistungen für die Finanzdienstleistungsbranche,
hervor. Im Hinblick auf die erwartete Festlegung eines verbindlichen
Umstellungsdatums seitens der EU-Kommission droht vielen Banken die
Zeit davon zu laufen.
"Readiness Gap" und mangelnde Akzeptanz seitens der Banken
Die Capco-Studie identifiziert dabei eine Lücke, eine so genannte
"Readiness Gap", im Hinblick auf die Bereitschaft der Banken, ihre
Systeme, Kapazitäten und Angebote vollständig auf SEPA umzustellen:
Derzeit werden im Euroraum lediglich 13 Prozent der Überweisungen im
SEPA-Format prozessiert, bei den Lastschriften liegt der Anteil bei
noch nicht einmal einem Prozent. Gründe hierfür sehen die
Capco-Experten v.a. in der mangelnden Akzeptanz des Formates - viele
Finanzinstitute stünden SEPA immer noch skeptisch gegenüber. So
rechneten rund 50 Prozent der Banken mit negativen Auswirkungen auf
ihre Gewinn- und Verlustrechnung, unter anderem aufgrund des Wegfalls
von Gebühren im europäischen Zahlungsverkehr und des
kostenintensiven, parallelen Betriebs zweier Systeme während der
Umstellungsphase.
Auch empfänden viele Banken den avisierten Zeitraum für die finale
Umstellung als zu kurz - derzeit wird davon ausgegangen, dass die
verbindliche Implementierung für SEPA-Überweisungen (SEPA Credit
Transfer) zum Ende 2012, die der SEPA-Lastschriften (SEPA Direct
Debit) zum Ende 2013 zu erfolgen hat. Nach ihrem Wunschtermin
gefragt, spricht sich ein Großteil der Finanzinstitute für ein
späteres Fristende aus - für SEPA-Überweisungen bis Ende 2014 und für
SEPA-Lastschriften bis Ende 2016. "Vor dem Hintergrund, dass die
finale Entscheidung seitens der EU voraussichtlich im Herbst 2011
erfolgen wird, wird der Zeitdruck für die Banken sehr groß", so
Christoph Auer, Zahlungsverkehrsexperte bei Capco.
"Eine wichtige Erkenntnis aus unseren Analysen ist aber auch die
absolute Notwendigkeit, ein verbindliches Enddatum für die Umstellung
zu setzen. Nur mit diesem Druck kann sichergestellt werden, dass SEPA
ein Erfolg wird. Eine Umsetzung auf freiwilliger Basis würde nicht
funktionieren", so Auer weiter.
SEPA-Readiness verschafft Wettbewerbsvorteil
Anhand der Studienergebnisse hat Capco Maßnahmen identifiziert,
die für eine erfolgreiche Umstellung auf SEPA entscheidend sind: "Die
Einführung moderner IT-Systeme und Bereitstellung entsprechender
Kapazitäten für Zahlungsverkehrstransaktionen sind die
Grundvoraussetzung", erläutert Bernd Richter, Partner beim
Beratungsunternehmen und Autor der Studie.
Ein weiterer entscheidender Faktor für die Banken ist die
frühzeitige Information der Endkunden über das SEPA-Format und die
damit verbundenen Vorteile. "Banken, die dies bereits getan haben
oder entsprechende Pläne zur Hand haben, können sich so einen
entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen", führt Richter weiter
aus.
Viel Bewegung auf dem Sourcing-Markt erwartet
Die Zahlungsexperten von Capco erwarten eine Vielzahl von
Aktivitäten auf dem Sourcing-Markt: Durch das Hinauszögern der
Umstellung verfügen viele Banken noch nicht über ausreichende
Kapazitäten. Diese werden darauf angewiesen sein, zumindest Teile
ihrer Wertschöpfungskette im Zahlungsverkehr auszulagern. Banken, die
bereits entsprechende Systeme und Kapazitäten haben, verschaffen sich
über ein Insourcingangebot einen weiteren Vorteil. Capco erwartet
hier einen Wettbewerb der "Big Player" um Insourcing-Volumina. Je
näher das verabschiedete Enddatum dabei rücke, desto größer sei die
Möglichkeit, für Insourcer sich auf dem Markt zu positionieren, so
Capco.
Aufbau der Studie
Die SEPA-Studie basiert auf zwei Säulen, zum einen auf der Analyse
des Feedbacks von Finanzdienstleistern auf das "Working Paper on SEPA
migration end-date" der Europäischen Kommission (EC), veröffentlicht
auf der Website der EC. Zum anderen auf einer Befragung großer
europäischer Banken von Seiten Capcos. Diese umfasste sowohl eine
Vertiefung der im Working Paper behandelten Punkte als auch Themen,
denen in der derzeitigen SEPA-Debatte nach Ansicht von Capco zu wenig
Bedeutung beigemessen wird.
Die vollständige Studie kann über den Pressekontakt angefordert
werden.
Über Capco
Capco ist ein führender globaler Anbieter von Beratungs-,
Technologie- und Transformationsdienstleistungen, die speziell für
die Finanzdienstleitungsbranche entwickelt wurden. Die Mitarbeiter
des Unternehmens kombinieren innovatives Denken mit hervorragender
Branchenkenntnis - so können wir unseren Kunden Consulting Expertise,
komplexe Technologielösungen, Package Integration und Managed
Services anbieten. Durch unseren gemeinschaftlichen und effizienten
Ansatz helfen wir unseren Kunden erfolgreich dabei, ihre Erträge zu
steigern, effektives Risikomanagement zu betreiben, Kosten zu
reduzieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Capco ist
spezialisiert auf die Bereiche Banking, Kapitalmärkte, Vermögens- und
Investmentmanagement, Finance, Risk & Compliance und Technologie. Wir
haben Standorte in allen führenden Finanzzentren Europas und
Nordamerikas.
Weitere Informationen finden Sie unter www.capco.com .
Pressekontakt:
wbpr Public Relations
Philip Kobel
Münchner Straße 20
85774 Unterföhring
T +49 89 - 995906-55
E-Mail: philip.kobel@wbpr.de
Web: www.wbpr.de
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