taz: Deutschland laut Innenausschuss-Bericht schlecht für Mega-Stromausfall gerüstet / "Tod sehr vieler Menschen" droht
Geschrieben am 04-04-2011 |
Berlin (ots) - Deutschland ist schlecht für einen mehrere Tage
oder gar Wochen andauernden Stromausfall gerüstet. Das geht aus einem
unveröffentlichten Bericht des Büros für Technikfolgen-Abschätzung
beim Deutschen Bundestag (TAB) hervor, der der "taz" vorliegt. Die
Autoren monieren, dass ein solcher Notfall in den "aktuellen Gesetzen
und Verordnungen nur ungenügend berücksichtigt" werde.
"Unterstellt man das Szenario eines mindestens zweiwöchigen und
auf das Gebiet mehrerer Bundesländer übergreifenden Stromausfalls,
kämen die Folgen einer Katastrophe nahe", heißt es in dem Bericht.
"Diese wäre selbst durch eine Mobilisierung aller internen und
externen Kräfte und Ressourcen nicht 'beherrschbar', allenfalls zu
mildern." In Auftrag gegeben hat den Bericht der Innenausschuss des
Bundestages.
Besonders dramatisch sind demnach die Folgen für Arztpraxen,
Krankenhäuser und Pflegeheime. Die Situation im Gesundheitswesen
verschärfe sich nach einem Mega-Blackout innerhalb einer Woche
derart, dass "vom weitgehenden Zusammenbrechen der medizinischen und
pharmazeutischen Versorgung auszugehen ist." Die Folge: "Spätestens
am Ende der ersten Woche wäre eine Katastrophe zu erwarten, d.h. die
gesundheitliche Schädigung bzw. der Tod sehr vieler Menschen."
Zwar sei die Wahrscheinlichkeit eines solch großen Stromausfalls
momentan gering, so die Autoren. Es sei aber "mit guten Gründen davon
auszugehen", dass das Szenario in Zukunft wahrscheinlicher werde. So
könnte der Klimawandel zu mehr Extremwetterereignissen führen. Auch
Terroranschläge oder Epidemien kämen als Ursache für einen großen
Stromausfall in Frage.
Die Technikfolgenforscher beim Bundestag plädieren deshalb dafür,
"nachhaltigere Optionen zur Bewältigung eines lang andauernden und
großflächigen Stromausfalls zu entwickeln". So könnten etwa durch
eine dezentrale Stromversorgung auf Basis erneuerbarer Energien
wichtige Infrastrukturen besser geschützt werden. "Regional begrenzte
Inselnetze" könnten selbst bei einem Mega-Blackout weiter Strom
erzeugen.
Pressekontakt:
taz - die tageszeitung
Redaktion Inland
Telefon: 030-25902-149 (Wolf Schmidt)
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
324700
weitere Artikel:
- Rupprecht: Übergangssystem muss auf den Prüfstand Berlin (ots) - Das Kabinett berät am Mittwoch über den
Berufsbildungsbericht 2011. Hierzu erklärt der bildungspolitische
Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Rupprecht:
"Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht. Mit unzähligen
Programmen versuchen Bund und Länder seit der Lehrstellenkrise unter
Rot-Grün unversorgte Ausbildungsplatzbewerber zu qualifizieren - mit
mäßigem Erfolg. Viele, die unter Bundeskanzler Gerhard Schröder die
Schule verlassen haben, sind heute noch immer ohne Berufsabschluss
und arbeitslos. mehr...
- Holzenkamp: Zukunftsorientierte Landwirtschaft nötig zur Sicherung der Welternährung Berlin (ots) - Der Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz hat sich heute im Rahmen einer Anhörung intensiv
mit der Frage der Welternährung, den Ursachen für Hunger und
möglichen Lösungsansätzen beschäftigt. Dazu erklärt der Vorsitzende
der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Franz-Josef Holzenkamp:
"Die Anhörung hat eines gezeigt: Bei der Lösung der
Welternährungsfrage darf es keine Denkverbote geben. Es darf keine
Polarisierung zwischen den verschiedenen mehr...
- Lübecker Nachrichten: Koppelin zu den "Lübecker Nachrichten": Rösler wäre guter FDP-Chef Lübeck (ots) - Der schleswig-holsteinische FDP-Landesvorsitzende
Jürgen Koppelin rechnet damit, dass Bundesgesundheitsminister Philipp
Rösler als Nachfolger von Guido Westerwelle für den Parteivorsitz
kandidiert. "Er wäre ein guter Bundesvorsitzender, davon bin ich
überzeugt", sagte Koppelin den "Lübecker Nachrichten"
(Dienstagausgabe).
Dabei sei, so Koppelin weiter, eins ganz wichtig: "Philipp Rösler
muss sein Team bestimmen können und die Möglichkeit haben, es in
bestimmte Positionen zu bringen." Das könne bis in die
Bundestagsfraktion mehr...
- 2+Leif: Grünen-Politiker Palmer fordert Atomkonsens aller Parteien Berlin - (ots) - Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer
(Bündnis '90 / Die Grünen) hat sich für einen überparteilichen
Konsens zum Atomausstieg ausgesprochen. In der SWR-Talkshow "2+Leif"
sagte Palmer am Montagabend: "Wir brauchen Klarheit. Wir brauchen ein
Gesetz. Und das Gesetz sollte so gestrickt sein, dass der Bundesrat
nicht mehr umgangen wird und dass dabei eine Mehrheit herauskommt,
die alle Parteien umfasst. Das sollte das Ziel sein. Wir brauchen den
Konsens, sonst gibt es keine Investitionssicherheit."
Im SWR forderte mehr...
- Neues Deutschland: zur deutschen Atom-Debatte Berlin (ots) - Als sich in den 70er Jahren in Westdeutschland die
Auseinandersetzungen um die Atomkraft zuspitzten, fuhr die
Kernenergie-Lobby ein Totschlagargument auf: »Die Lichter gehen aus!«
Gut drei Jahrzehnte später gibt man sich weniger plump, aber die
Warnung vor eventuellen Stromlücken in Süddeutschland weist in eine
ähnliche Richtung. Die seit gestern tagende Töpfer-Kommission sollte
sich davon genauso wenig beeindrucken lassen wie einst die
AKW-Gegner. Zum einen ist die Behauptung des Branchenverbands der
Energiekonzerne, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|