ots.Audio: Ein Greenpeace-Team ist in der Region um Fukushima unterwegs. Sie führen Messungen durch und nehmen Proben, um darüber aufzuklären, wie sehr die Menschen tatsächlich gefährdet sind.
Geschrieben am 05-04-2011 |
Hamburg (ots) -
(Bekommt ihr was von den Arbeiten im havarierten Reaktor Fukushima
mit?)
Thomas Breuer:
Die Arbeiten im Atomkraftwerk Fukushima bekommen wir nicht direkt
mit. Da bekommen wir auch nur das mit, was die Regierung ????der
Betreiber Tepco veröffentlicht. Da haben wir hier vor Ort auch keinen
besseren Einblick.
(Wo wart ihr heute unterwegs? Was habt ihr gemacht?)
Thomas Breuer:
Wir waren in Minamisoma. Das ist eine kleine Stadt etwa 25
Kilometer nördlich von den havarierten Reaktoren Fukushima. Und wir
haben dort mit dem Bürgermeister gesprochen, der uns zur Hilfe
gerufen hat. Er würde gerne seine Stadt evakuieren lassen, bekommt
aber keine Unterstützung von der Regierung, da die offizielle
Evakuierungsfront nur 20 Kilometer beträgt. Sein großes Problem ist
derzeit, dass genau wegen der Haltung der Regierung, viele Menschen,
die der Regierung Glauben schenken, auch wieder in den Ort zurück
kommen, die direkt nach dem Unglück den Ort verlassen haben. Und das
ist natürlich katastrophal, weil der Reaktor nach wie vor nicht unter
Kontrolle ist und 25 Kilometer ist sehr, sehr nah dran, wenn Weiteres
passiert.
(Wie reagieren die Leute in Japan auf euch? Habt ihr schon Kontakt
zu Einheimischen gehabt?)
Thomas Breuer:
Wir haben über den Bürgermeister einen seiner Mitarbeiter zur
Seite gestellt bekommen, der uns durch Minamisoma und durch die
nähere Umgebung geführt hat. Dadurch haben wir auch Kontakt zu
Einheimischen bekommen. Es war aber auch so, dass als wir gemessen
haben, in einem Gemüsegarten, ist eine Bäuerin am Straßenrand
angehalten, die uns gesehen hat und hat uns gebeten, ob wir auch bei
ihr messen können. Das haben wir dann gemacht. Wir sind mit zu ihr
auf den Bauernhof gefahren, haben Spinat, den sie getestet haben
wollte, mitgenommen. Da ja eigentlich die Aussaatsaison kurz
bevorsteht, war hier auch eine ganz große Unsicherheit, kann sie
überhaupt aussäen? Was soll sie machen? Und hat uns dann noch gebeten
auch Bodenproben mitzunehmen, was wir auch gemacht haben. Die
Aufnahme durch die Einheimischen mit denen wir bisher Kontakt hatten,
war immer sehr, sehr neugierig und sehr, sehr freundlich.
ACHTUNG REDAKTIONEN:
Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio@newsaktuell.de.
Pressekontakt:
Simone Miller, Pressestelle, Greenpeace Deutschland, 040 / 30 618 343
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