Neue OZ: Kommentar zu Energie / Atom
Geschrieben am 08-04-2011 |
Osnabrück (ots) - Irren ist menschlich
Man muss nicht so weit gehen wie der Münchner Kardinal Reinhard
Marx: Seiner Ansicht nach kann Atomkraft als "Teufelszeug" bezeichnet
werden. Das ist ein provokanter Begriff, der Aufmerksamkeit sichert.
Allein: Er führt auf Abwege. Es geht nicht um irgendwelche höheren
Mächte, sondern schlicht und einfach um das Werk von Menschen. Und
die können bekanntlich irren. Das ist nicht verwerflich. Wichtig
bleibt aber, aus Fehlern zu lernen.
Es ist deshalb überaus erfreulich, dass eine immer breitere
Mehrheit der Menschen kritisch auf die Kernkraft blickt. Denn sie ist
im schlimmsten Fall nicht beherrschbar. Mehr noch: Nicht einmal
Begleitprobleme wie die Abfallbeseitigung sind verlässlich gelöst,
und das, obwohl der Atommüll Hunderttausende von Jahren strahlt. Wer
gibt den heute Lebenden eigentlich das Recht, kommenden Generationen
eine solche Last zu hinterlassen?
Das Gebot der Stunde lautet nun, den Schwung der aktuellen Debatte
zu erhalten und sich nicht ins Bockshorn jagen zu lassen. Natürlich
wird ein Ausstieg aus der Kernkraft nicht frei sein von Problemen und
Widersprüchen. Wer will, mag auch mit dem sicherlich fragwürdigen
Bezug von Atomstrom aus dem Ausland argumentieren. Doch letztlich
zählt nur eins: der Umstieg auf erneuerbare Energien. Nur dieser Weg
garantiert eine Minderung der Risiken und stellt die
Energieversorgung zugleich auf langfristig stabile Säulen.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207
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