Rentenbank mit gutem Start in das Jahr 2011
Geschrieben am 11-04-2011 |
Frankfurt am Main (ots) - Förderleistung und Betriebsergebnis
weiter auf hohem Niveau -
- 1. Quartal 2011: Rege Investitionstätigkeit in der
Landwirtschaft steigert Programmkreditnachfrage im Bereich
klassischer Finanzierungen, Liquiditätshilfen deutlich weniger
nachgefragt, neue Förderangebote für dioxingeschädigte
Landwirte, lebhafte Emissionstätigkeit, operatives Ergebnis
(HGB) auf Vorjahresniveau
- Geschäftsjahr 2010: Zweistelliges Wachstum der Programmkredite,
Zinsüberschuss gesunken, operatives IFRS-Konzernergebnis auf
Vorjahresniveau, IFRS-Bewertungsergebnisse sehr volatil,
Eigenkapitalkennziffern erneut verbessert: Kernkapitalquote 15,5
%, Gesamtkennziffer 24,5 %
Mit dem bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres 2011 zeigte sich
der Vorstand der Landwirtschaftlichen Rentenbank, Frankfurt am Main,
anlässlich der Bilanzpressekonferenz der Förderbank für die
Agrarwirtschaft ebenso zufrieden wie mit dem Jahresabschluss 2010.
Dies gilt sowohl für die Fördertätigkeit als auch für die
Ertragsentwicklung. "Die Belebung der Investitionstätigkeit in der
Landwirtschaft hatte im ersten Quartal 2011 eine deutliche Steigerung
der Förderkredite für Gebäude, Maschinen, Landkäufe und Biogasanlagen
zur Folge", so Vorstandsmitglied Dr. Horst Reinhardt. Wegen der
wieder günstigeren Wirtschaftslage im Agrarbereich seien allgemeine
Liquiditätshilfedarlehen allerdings deutlich weniger nachgefragt
worden als im Vorjahr. Das Zusagevolumen bei Programmkrediten habe
mit 1,2 Mrd. EUR (1,2) dennoch das hohe Niveau des Vorjahres
erreicht. Zufrieden äußerte sich Reinhardt auch über das
Emissionsgeschäft im 1. Quartal: "Unsere Emissionen waren
insbesondere bei internationalen Investoren und Zentralbanken wieder
sehr gefragt. Mit 4,6 Mrd. EUR haben wir schon fast die Hälfte
unseres Mittelbedarfs für 2011 zu günstigen Konditionen eingedeckt".
Vorstandsmitglied Hans Bernhardt erläuterte, dass sich Zinsüberschuss
und Betriebsergebnis trotz der seit Mitte 2009 zu beobachtenden
Normalisierung der Ertragslage weiter auf dem hohen Vorjahresniveau
bewegten. Im 1. Quartal 2011 habe das operative Ergebnis nach HGB
91,9 Mio. EUR (91,3) erreicht. Das operative IFRS-Ergebnis liege nur
leicht unter dem hohen Vorjahresniveau. Der IFRS-Abschluss sei aber
nach wie vor durch eine extrem hohe Volatilität der
Bewertungsergebnisse geprägt. Für die weitere Entwicklung im
laufenden Jahr gab Bernhardt einen optimistischen Ausblick: "Trotz
Normalisierung bleibt unsere Ertragslage auf hohem Niveau. Wir
verfügen damit über eine gute Basis für unsere Fördertätigkeit und
können unsere Förderangebote gegebenenfalls auch einem steigenden
Finanzierungsbedarf anpassen". "Als Förderbank leisten wir einen
wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Kreditversorgung im
Agrarsektor. Unabhängig davon werden unsere mittel- und langfristigen
Refinanzierungsangebote vor dem Hintergrund verschärfter
Liquiditätsanforderungen durch Basel III auch für die Hausbanken
schon jetzt noch attraktiver", so Horst Reinhardt.
Neues Förderangebot für dioxingeschädigte Betriebe
Bereits 2010 führten die Belebung der Investitionsdynamik in
Verbindung mit einer steigenden Nachfrage der Hausbanken nach langen
Refinanzierungslaufzeiten zu einem deutlich höheren Neugeschäft.
Obwohl die Betriebe aufgrund ihrer verbesserten wirtschaftlichen
Situation insbesondere in der zweiten Jahreshälfte weniger
Liquiditätshilfedarlehen nachfragten, wuchs das Zusagevolumen bei
Programmkrediten um rd. 11 % auf 6,0 Mrd. EUR (5,4). Insgesamt
summierte sich das Neugeschäft im Geschäftsjahr 2010 auf 12,2 Mrd.
EUR (10,7). Mit Blick auf die günstigere Wirtschaftslage
landwirtschaftlicher Betriebe ließ die Förderbank ihr hauseigenes bis
Ende 2010 befristetes Konjunkturprogramm auslaufen. Ende Januar 2011
legte sie speziell für dioxingeschädigte Betriebe ein
Liquiditätshilfeprogramm auf. Im Rahmen dieses Hilfsprogramms sagte
sie bis Ende März rd. 16 Mio. EUR zu.
Ertragsentwicklung 2010: Operatives Ergebnis trotz niedrigerem
Zinsüberschuss leicht über Vorjahr
Im Geschäftsjahr 2010 konnte das nach IFRS ermittelte operative
Konzernbetriebsergebnis vor Fair Value- und Hedge-Bewertung mit 296
Mio. EUR (293) an das hohe Niveau des Vorjahres anknüpfen, obwohl der
Zinsüberschuss auf 351 Mio. EUR (381) sank. Nach Abzug des
Bewertungsergebnisses aus Fair Value- und Hedge-Bewertung weist die
Förderbank in der GuV einen Konzernjahresüberschuss von 152 Mio. EUR
(-77) aus. Außerdem wurden negative Bewertungsergebnisse in Höhe von
230 Mio. EUR (Bewertungsgewinn: 267) erfolgsneutral in der
Neubewertungsrücklage verbucht. Das negative Bewertungsergebnis
spiegelt in erster Linie höhere Kreditspreads bei Wertpapieren wider,
die in der IFRS-Rechnung zu entsprechenden Wertminderungen dieser
Aktiva führen. "Als Nichthandelsbuchinstitut verfolgen wir eine
Buy-and-Hold-Strategie. Solange kein Kontrahent ausfällt, sind diese
Bewertungsverluste deshalb lediglich eine temporäre Größe, weil sie
in den folgenden Jahren als Bewertungsgewinne durch
Marktdatenänderung, Restlaufzeitenverkürzung oder Tilgung
zurückfließen", so Hans Bernhardt, Vorstand für Finanzen. Den starken
Schwankungen der IFRS-Bewertungsergebnisse hat die Förderbank durch
entsprechende Risikovorsorge und die Dotierung von Reserven und
Rücklagen Rechnung getragen.
Bilanzgewinn wird für Förderzwecke verwendet
Für die Gewinnverwendung ist der HGB-Abschluss maßgebend. Das
HGB-Betriebsergebnis erreichte 2010 366 Mio. EUR (347). Nach Abzug
von Abschreibungen, Zinsunterdeckungen bei Programmkrediten und
Zuführung von Reserven weist die Förderbank nach HGB einen
Jahresüberschuss von 47 Mio. EUR (45) aus. Der Bilanzgewinn von 11,8
Mio. EUR (11,3) wird ausschließlich für Förderzwecke verwendet. Er
wird je zur Hälfte dem Zweckvermögen und dem Förderungsfonds
zugeführt. Im Geschäftsjahr 2010 bildeten Zuschüsse für agrarbezogene
Forschungsprojekte und Weiterbildungsmaßnahmen des
landwirtschaftlichen Berufsstands wichtige Schwerpunkte des
Förderungsfonds. Aus ihren eigenen Erträgen setzte die Förderbank
darüber hinaus 79 Mio. EUR (82) zur Verbilligung der Programmkredite
ein. Aus Erträgen der Rentenbank wurde außerdem das Kapital der
Edmund Rehwinkel-Stiftung um 2 Mio. EUR erhöht. Die aus eigenen
Erträgen finanzierte Förderleistung der Bank erreichte damit
insgesamt 93 Mio. EUR (95).
Anteil der Programmkredite am Darlehensbestand erstmals über 50 %
Aufgrund des sehr lebhaften Neugeschäftes mit zweistelligen
Zuwachsraten verzeichneten die Programmkredite im Geschäftsjahr 2010
auch in der Bilanz erneut ein überdurchschnittliches Wachstum der
Darlehensbestände. Diese für spezielle Förderzwecke und
Hilfsmaßnahmen angebotenen und mit besonders günstigen Konditionen
ausgestatteten Kredite lagen am Jahresultimo mit 23,0 Mrd. EUR (19,6)
um 17,3 % über dem Vorjahr. Erstmals entfielen mehr als 50 % des
gesamten mittel- und langfristigen Darlehensbestandes auf diese
Fördersparte. Das Volumen aller mittel- und langfristigen
Förderdarlehen erreichte in der Bilanz 42,6 Mrd. EUR (41,8). Trotz
des leichten Anstiegs des Neugeschäfts bei verbrieften Finanzierungen
blieb der Wertpapierbestand mit 27 Mrd. EUR (28) leicht hinter dem
Vorjahresniveau zurück. In der Bilanz wuchs das Fördervolumen um 1,1%
auf insgesamt 66,5 Mrd. EUR (65,8).
Eigenkapitalausstattung solide: Kennziffern erneut gestiegen
Einschließlich der nachrangigen Verbindlichkeiten von 0,8 Mrd. EUR
(1,1) erreichten die aufsichtsrechtlich relevanten Eigenmittel 3,2
Mrd. EUR (3,0). Sowohl die nach der Solvabilitätsverordnung
errechnete Gesamtkennziffer als auch die Kernkapitalquote liegen mit
24,5 % (23,8) bzw. 15,5 % (15,3) deutlich über den gesetzlichen
Anforderungen. "Wir verfügen damit über sehr gute Voraussetzungen,
auch die mit Basel III zukünftig steigenden Mindestanforderungen zu
erfüllen", so Horst Reinhardt.
Zentralbanken erwerben wieder mehr Rentenbank-Emissionen
Größter Posten auf der Passivseite der Bilanz sind die verbrieften
Verbindlichkeiten mit 62,1 Mrd. EUR (61,6). Zur Refinanzierung ihres
mittel- und langfristigen Aktivgeschäfts nahm die Förderbank 2010
10,6 Mrd. EUR (10,0) auf, davon 82 % (48) bei internationalen
Investoren. Fast ein Drittel des Mittelaufkommens entfiel auf
Zentralbanken und andere offizielle Stellen, die im Vorjahr mit nur
12 % eine deutlich geringere Rolle spielten. Auch der Anteil des bei
Banken platzierten Emissionsvolumens lag mit 47 % (42) über dem
Vorjahr. Dagegen investierten Versicherungen, Unternehmen und
Pensionsfonds in geringerem Umfang in Rentenbank-Emissionen. Mit
einem Anteil von 42 % (21) nahm der US-Dollar wieder den ersten Rang
ein, gefolgt vom Euro, auf den 35 % (65) des Emissionsvolumens
entfielen. Das Euro-Medium-Term-Note-Programm (EMTN) blieb mit einem
Emissionsvolumen von 7,0 Mrd. EUR (5,8) das wichtigste
Refinanzierungsinstrument. Das Mittelaufkommen aus zwei
Globalanleihen erreichte insgesamt 2,0 Mrd. EUR. Den dritten Rang
nahmen Emissionen im Rahmen des Austral-Dollar-MTN-Programms ein. In
diesem Markt ist die Rentenbank mit einem Volumen von 7,4 Mrd. AUD
die drittgrößte Emittentin. Im kurzfristigen Bereich refinanziert
sich die Förderbank überwiegend durch das
Euro-Commercial-Paper-Programm (ECP). Im Jahresdurchschnitt war
dieses Programm mit 10,3 Mrd. EUR (8,9) ausgelastet.
Unsere vollständige Presseinformation finden Sie im Internet
unter: www.rentenbank.de
Pressekontakt:
Dr. Karin Gress,
Tel.: 069/2107-393, Fax:-6447,
E-Mail: gress@rentenbank.de
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