Bilanzpressekonferenz der R+V Versicherung AG / R+V 2010: Wachstum und Ergebnis in allen Konzernsegmenten erneut nachhaltig gesteigert
Geschrieben am 12-04-2011 |
Wiesbaden (ots) -
- R+V-Wachstum 2010 auf breiter Basis: Bestand um netto 240.000
Kunden und 1,2 Millionen Verträge ausgebaut
- Personenversicherungen: Leben-Neugeschäft bei laufenden
Beiträgen gegen Markttrend zweistellig gewachsen -
Segmentergebnis um 45,6 Prozent auf 133 Millionen Euro
gesteigert
- Schaden-/Unfallversicherungen: Erneut Marktanteile gewonnen -
R+V setzt auf risikogerechte Tarifierung im Kfz-Geschäft -
Segmentergebnis von 105 Millionen Euro (+ 13,4 Prozent)
- Wachstum der Kapitalanlagen von 55,6 auf 60,0 Milliarden Euro -
Kapitalanlageergebnis erneut deutlich um 12,1 Prozent auf 2,9
Milliarden Euro gestiegen
- Verwaltungskostenquoten in allen Segmenten unter Markt
- Jahresüberschuss um 29 Prozent auf 261 Millionen Euro erhöht
- Zunahme des IFRS-Eigenkapitals um 7,9 Prozent auf 3,4 Milliarden
Euro
- Guter Start 2011: Beitragswachstum im Inland von 4,9 Prozent
gegenüber 1. Quartal 2010
"R+V hat auch 2010 den stabilen Erfolgskurs der letzten Jahre dank
eines exzellenten Neugeschäfts und niedriger Verwaltungskosten
fortgesetzt und erneut ein sehr gutes Ergebnis erzielt", fasst
R+V-Vorstandsvorsitzender Dr. Friedrich Caspers das Geschäftsjahr
2010 zusammen. Grundlage dafür ist und bleibt die traditionell
bewährte Zusammenarbeit mit den Partnern in der genossenschaftlichen
FinanzGruppe. "Weitere Erfolgsfaktoren sind unsere marktgerechten und
attraktiven Produkte, die den Kundenbedürfnissen entsprechen.
Außerdem gehört R+V zu den finanzstärksten Versicherungsunternehmen
in Deutschland, wie unabhängige Ratings immer wieder bestätigen. Das
schafft Sicherheit und Vertrauen bei unseren Kunden und
Vertriebspartnern", erklärt Dr. Caspers. Mit dem Beitritt zum
Verhaltenskodex des GDV festigt R+V zudem ihre Position als Service-
und Qualitätsversicherer: "2010 haben wir wieder mehr als 400 neue
Arbeitsplätze geschaffen und unsere Mannschaft damit auf insgesamt
13.294 Beschäftigte erhöht", ergänzt der R+V-Chef.
Erfolgreicher Jahresauftakt 2011
Die R+V Gruppe ist im 1. Quartal 2011 gut gestartet: Die
Beitragseinnahmen im Inland lagen in allen Sparten über dem
Vergleichsquartal des Vorjahres. Insgesamt legte die Erstversicherung
in Deutschland um 4,9 Prozent zu. Die Lebens- und Pensionsversicherer
haben ihre Beiträge um 1,5 Prozent und die R+V Krankenversicherung um
18,2 Prozent gesteigert. Deutlich besser als der Markt erzielten die
R+V Schaden-/Unfallversicherungen Beitragszuwächse von 6,8 Prozent.
Als international tätiger Rückversicherer ist R+V in 2011 auch von
der Naturkatastrophe in Japan betroffen. Die Schadenhöhe liegt
voraussichtlich zwischen 60 und 100 Millionen Euro und wird keine
wesentlichen Auswirkungen auf das Konzernergebnis 2011 haben.
Rückblick 2010 R+V Gruppe:
Neugeschäft in der Lebensversicherung auf Rekordniveau des
Vorjahres - Krankenversicherung wieder mit zweistelligem Wachstum -
Schaden-/Unfallversicherung: sechs Prozent Beitragszuwachs und hohe
Marktanteilsgewinne in weiterhin stagnierendem Markt - Kundenzahl
steigt um netto 240.000 auf 7,6 Millionen, die Anzahl der Verträge um
rund 1,2 Millionen auf 20,8 Millionen
Im Geschäftsjahr 2010 haben die R+V-Erstversicherer ihre
Beitragseinnahmen in Deutschland um 2,6 Prozent auf 9,7 Milliarden
Euro gesteigert. Die gebuchten Brutto-Beiträge in der R+V Lebens- und
Pensionsversicherung lagen mit 5,6 Milliarden Euro auf dem hohen
Vorjahresniveau. Mit 2,74 Milliarden Euro wiederholten die Lebens-
und Pensionsversicherer ihr Rekordneugeschäft von 2009. Die laufenden
Neubeiträge konnte der Wiesbadener Versicherer um 14,7 Prozent auf
499 Millionen Euro steigern, während diese branchenweit mit -2,6
Prozent rückläufig waren. Die Einmalbeiträge gingen dagegen um 3,6
Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zurück. "Bei R+V sind keine
kurzfristigen, nicht nachhaltigen Anlagegeschäfte möglich. Damit
haben wir bewusst einen Verlust an Marktanteilen im
Lebensversicherungsgeschäft in Kauf genommen. Dass wir gleichzeitig
unsere laufenden Beiträge im Bestand und im Neugeschäft sowie die
Bestandsgröße nach Verträgen gegen den Markttrend gesteigert haben,
ist ein Indiz für die langfristige Stärkung unseres Wachstums",
erklärt R+V-Chef Dr. Caspers die Strategie im
Lebensversicherungsgeschäft. Besonders stark nachgefragt waren im
abgelaufenen Geschäftsjahr die klassischen privaten Vorsorgeprodukte:
Der gesamte Neubeitrag wuchs hier um 13,3 Prozent auf 1,7 Milliarden
Euro.
Die R+V Krankenversicherung AG steigerte ihre Beiträge vor allem
durch Neukundengewinnung um 13,7 Prozent auf 254 Millionen Euro und
wuchs damit mehr als doppelt so stark wie der Markt (+ 5,8 Prozent).
Inzwischen sind rund 500.000 Personen bei der R+V krankenversichert
(+38.000).
Die R+V Schaden-/Unfallversicherer der R+V Gruppe waren im Inland
in einem weiterhin stagnierenden und wettbewerbsintensiven Markt
erneut erfolgreich: Die Beitragseinnahmen kletterten um 6,0 Prozent
auf 3,9 Milliarden Euro. Damit steigerte R+V ihren Marktanteil von
6,7 auf 7,0 Prozent. In der Kfz-Versicherung, der umsatzstärksten
Kompositsparte, stiegen die Beiträge sogar um 7,9 Prozent auf 1,6
Milliarden Euro. Der Bestand wuchs um 258.000 Kfz-Verträge. Trotz
Tarifanpassung im Herbst 2010 blieb der gesamte Kfz-Bestand auch nach
dem Wechselgeschäft 2010/2011 stabil bei 3,5 Millionen versicherten
Fahrzeugen. Damit hat R+V ihre Marktposition als drittgrößter
Kfz-Versicherer in Deutschland weiter ausgebaut. Der Marktanteil
liegt bei 7,8 Prozent (2009: 7,2 Prozent).
Besonders erfolgreich ist R+V traditionell im Mittelstandsgeschäft
und bei Bündelprodukten. Wachstumsträger und deutlich besser als der
Markt war 2010 die Sachversicherung für Privat- und Firmenkunden (+
6,5 Prozent). Im Jubiläumsjahr ihres 50-jährigen Bestehens hat die
R+V-Kreditversicherung ihre Position als zweitgrößter deutscher
Anbieter weiter ausgebaut (+17,4 Prozent).
Zum Ergebnis des R+V Konzerns (IFRS):
Jahresüberschuss um 29 Prozent auf 261 Millionen Euro erhöht -
Kapitalanlageergebnis steigt um 12,1 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro
Der R+V Konzern konnte seine gebuchten Bruttobeiträge in 2010 um
5,5 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro steigern. Der
genossenschaftliche Versicherer zeichnet sich weiterhin durch hohe
Solvabilität aus und hat alle Stress-Tests der BaFin erneut
bestanden. Unterm Strich erwirtschaftete der R+V Konzern ein Ergebnis
nach Steuern in Höhe von 261 Millionen Euro (+29 Prozent). Das
Kapitalanlageergebnis kletterte auf 2,9 Milliarden Euro (+12,1
Prozent). Hier schlägt sich die risikobewusste und gleichzeitig
chancenorientierte Anlagepolitik bei R+V nieder. Die durchgerechnete
Aktienquote lag zum Jahresende bei 5,3 Prozent (Vorjahr: 4,9
Prozent), die Immobilienquote bei vier Prozent. Rund 80 Prozent der
60 Milliarden Euro Kapitalanlagen investiert R+V in stabile und
bonitätsstarke Zinsträger. Die Verwaltungskostenquoten sind bei R+V
in allen Segmenten deutlich niedriger als im Marktdurchschnitt.
Geschäftsergebnisse in den einzelnen Segmenten des R+V Konzerns:
Segment Personenversicherung: Deutliche Ergebnisverbesserung um
45,6 Prozent - konstant niedrige Verwaltungskostenquoten -
marktüberdurchschnittliche Gesamtverzinsung - Reserven gestärkt
Die gebuchten Beitragseinnahmen stiegen auf 5,9 Milliarden Euro
(+3,4 Prozent). Die Verwaltungskostenquote der R+V Lebensversicherer
liegt 2010 bei 1,9 Prozent und damit bereits seit Jahren unter dem
Markt. Das Segmentergebnis stieg um 45,6 Prozent auf 133 Millionen
Euro. Die R+V Lebensversicherung AG als größte Einzelgesellschaft
zählt mit einer Nettoverzinsung von 4,7 Prozent sowie einer
Reservequote von sechs Prozent zu den finanzstärksten
Lebensversicherern in Deutschland. "R+V wird auch künftig die
laufende Verzinsung attraktiv halten können. Aktuell beträgt die
Gesamtverzinsung der R+V Lebensversicherung AG mindestens 4,65
Prozent. Dank unserer Finanzstärke sind wir in der Lage, die
Garantieversprechen gegenüber unseren Kunden zu erfüllen",
kommentiert Dr. Caspers die staatlich verordnete Senkung des
Garantiezinses auf 1,75 Prozent zum 1.1.2012. Top-Ratings
bescheinigten auch 2010 wieder die hohe Attraktivität und
Leistungsfähigkeit der R+V-Produkte.
Segment Schaden-/Unfallversicherung: Erneut Wachstum gegen
Markttrend - Verwaltungskostenquote stabil - gestiegene
Schaden-Kostenquote aufgrund hohen Anteils Kfz-Geschäft -
Segmentergebnis um 13,4 Prozent gesteigert
Mit 5,2 Prozent Beitragswachstum auf 4,1 Milliarden Euro setzte
sich R+V erneut deutlich vom Wettbewerb ab. Ihre Kostenquoten konnten
die Schaden-/Unfallversicherer stabil halten, die
Verwaltungskostenquote lag mit 11,4 Prozent auf dem Vorjahresniveau
und erneut deutlich unter dem Branchendurchschnitt. Die
Versicherungsleistungen stiegen um 11 Prozent auf 3,25 Milliarden
Euro. "Wir verzeichnen 2010 eine Schaden-Kostenquote im
Kompositgeschäft von 103,7 Prozent", stellt Dr. Caspers fest. "Da gut
40 Prozent unseres Gesamtbestandes aus der Kfz-Versicherung kommen,
spüren wir hier den intensiven Preiskampf in KFZ besonders deutlich.
Mit einer Beitragsanpassung haben wir hier im Herbst 2010 für R+V die
Trendwende eingeleitet." Unterm Strich ist das Segmentergebnis auf
105 Millionen Euro gestiegen (+ 13,4 Prozent).
Segment übernommene Rückversicherung: Beitragseinnahmen und
Ergebnis zweistellig gewachsen
R+V hat ihre Beitragseinnahmen im Segment übernommene
Rückversicherung um 20,9 Prozent erstmals auf über eine Milliarde
Euro gesteigert. Vertragserneuerungen, die Akquisition neuer Kunden,
aber auch Wechselkurseffekte haben dazu beigetragen. Das Ergebnis des
Segments nach Steuern belief sich trotz mehrerer größerer
Elementarereignisse im Laufe des Jahres auf 24 Millionen Euro (+25
Prozent).
Neue regulatorische Vorschriften und Bilanzierungsstandards: R+V
sieht dringenden Nachbesserungsbedarf
Die Versicherungsbranche steht aktuell vor verschärften
regulatorischen Vorschriften. "Der derzeit diskutierte Solvency
II-Ansatz ist dringend zu überarbeiten. Insbesondere müssen die
Komplexität, die Volatilität und die Berichtspflichten reduziert
werden. Nachbesserungen sind zudem dringend notwendig bei der Methode
zur Bestimmung der Zinsstrukturkurve und bei der Kalibrierung
wichtiger Modellteile. Weiterhin gilt es das Proportionalitätsprinzip
anzuwenden und den Ansatz in allen Säulen zu entschlacken", so der
R+V-Vorstandsvorsitzende. Eine unveränderte Umsetzung würde die
Wettbewerbsfähigkeit der Versicherer und ihre Leistungsfähigkeit für
die Verbraucher gefährden.
Weitere Probleme sieht Dr. Caspers beim IFRS 4-Entwurf für
Versicherungen. Hier befürchtet er eine künstliche Volatilität und
Prozyklizität durch vollständige Ausrichtung auf Marktwerte und
weitgehend modellgestützte Berechnungen. Die Ergebnisse der komplexen
Bewertungsmodelle werden von hoher Subjektivität gekennzeichnet und
im Zeitablauf gegebenenfalls sehr volatil sein. Das Angebot
langfristiger Altersvorsorgeprodukte mit Garantien würde dadurch
beeinträchtigt. Dabei sollte es doch eine der Lehren aus der
Finanzmarktkrise sein, dass eben nicht alle wirtschaftlichen
Sachverhalte bzw. Situationen durch "Fair Values" abgebildet werden
können, prozyklische Wirkungen in Krisenzeiten sind sonst
vorprogrammiert. "Wir fordern einen Bilanzierungsstandard, der die
tatsächliche Geschäftsentwicklung widerspiegelt und nicht zu
Destabilität und zu Einschränkungen des Produktangebotes führt", so
Dr. Caspers. "Wir sehen insgesamt dringenden Nachbesserungsbedarf
beim IFRS 4-Entwurf ".
Unisex-Tarife schränken risikogerechten Versicherungsschutz ein
Kritisch sieht der R+V-Chef die vom Europäischen Gerichtshof
jüngst verordneten Unisex-Tarife: "Die Gleichstellung und
Gleichberechtigung von Mann und Frau ist ein hohes Gut. Wir sehen in
der Unisex-Rechtsprechung jedoch keinen Schritt hin zu mehr
Gleichberechtigung, sondern die Gefahr einer anders gelagerten
Diskriminierung bzw. nicht risikogerechter Tarife. Der Gesetzgeber
muss bei der Umsetzung des Urteils in nationales Recht jedoch
ausdrücklich klarstellen, dass das Urteil nur für Neuverträge nach
dem Stichtag gilt. In der Krankenversicherung ist - aufgrund des
unbeschränkten Tarifwechselrechtes - eine Anwendung auf den Bestand
zu ermöglichen."
Ausblick 2011: weiterhin positive Entwicklung
Die R+V Versicherung setzt auch im laufenden Geschäftsjahr ihre
nachhaltige Erfolgsstrategie fort. "Wir sind ein finanzstarkes
Unternehmen und haben erstklassige Produkte. 2011 werden wir weiter
in neue Arbeitsplätze investieren. Alles in allem sind wir im
Wettbewerb hervorragend positioniert und erwarten erneut Wachstum bei
den Beitragseinnahmen und weiterhin gute Ergebnisse", fasst Dr.
Caspers zusammen.
R+V Versicherung 2010 in Zahlen
R+V Gruppe (HGB) 2010 2009 Veränderung in %
Mio. Euro Mio. Euro
Gebuchte Bruttobeiträge 11.490 10.952 4,9
davon:
Erstversicherungsgeschäft
Inland 9.692 9.448 2,6
nach Segmenten:
Leben/Pension 5.576 5.580 -0,1
Private
Krankenversicherung 254 223 13,7
Schaden-/
Unfallversicherung 3.862 3.644 6,0
Mitarbeiter
am 31.12. 13.294 12.861 3,4
R+V Konzern (IFRS)
Gebuchte Bruttobeiträge 11.105 10.521 5,5
nach Segmenten:
Leben/Kranken 5.931 5.737 3,4
Schaden-/Unfallversicherung 4.099 3.896 5,2
übernommene
Rückversicherung 1.074 888 20,9
Versicherungs-
Leistungen (netto) 11.645 10.989 6,0
Kapital-
anlagen 60.008 55.597 7,9
Ergebnis aus
Kapitalanlagen 2.865 2.556 12,1
Konzernergebnis 261 202 29
Eigenkapital 3.391 3.144 7,9
Pressekontakt:
Rita Jakli
Konzern-Kommunikation
Raiffeisenplatz 1
65189 Wiesbaden
Tel.: 0611-533-2020
Fax: 0611-533-772020
Rita.Jakli@ruv.de
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