(Registrieren)

KfW-Gründungsmonitor 2011: Dynamisches Gründungsgeschehen im Konjunkturaufschwung

Geschrieben am 14-04-2011

Frankfurt (ots) -

- Höchste Gründerquoten in Stadtstaaten und wirtschaftsstarken
Bundesländern
- Neugründer schaffen 582.000 Arbeitsplätze
- Aber: Ein Drittel aller Gründer gibt in den ersten drei Jahren
auf

In Deutschland haben im vergangenen Jahr 936.000 Personen eine
selbstständige Tätigkeit begonnen, 66.000 oder 8 % mehr als im
Vorjahr. Die höchsten Gründerquoten im Bundesländervergleich (Anzahl
Gründer bezogen auf die Bevölkerung) verzeichnen die Stadtstaaten
Berlin, Hamburg und Bremen. "In den Ballungsräumen sind die
Gründungsvoraussetzungen besonders günstig: Dort treffen große lokale
Absatzmärkte mit einem breiten Angebot an Qualifikationen auf den
Arbeitsmärkten sowie einer ausgebauten Infrastruktur zusammen", sagt
Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, anlässlich der
Vorstellung des KfW-Gründungsmonitors 2011 heute in Frankfurt. In der
Länderrangfolge folgen die vier wirtschaftsstärksten Flächenstaaten
Baden-Württemberg, Hessen, Bayern und Nordrhein-Westfalen.
Ostdeutsche Bundesländer weisen dagegen geringere Gründerquoten auf.
"Eine höhere Kaufkraft in den wohlhabenden Regionen führt zu
günstigen Nachfragebedingungen. Neue Geschäftsideen haben dort
bessere Chancen, von den Kunden angenommen zu werden", sagt Dr.
Irsch.

In Neugründungen des Jahres 2010 wurden insgesamt rund 582.000
vollzeitäquivalente Stellen für Vollerwerbsgründer und angestellte
Mitarbeiter geschaffen. Damit übertrifft der Beschäftigungseffekt die
Werte der drei vergangenen Jahre deutlich (2008: 447.000; 2009:
517.000). Diese Entwicklung ist besonders erfreulich, da Gründer
nicht nur Stellen für sich selbst, sondern im Vorjahresvergleich
deutlich mehr neue Arbeitsplätze für Mitarbeiter geschaffen haben.

Die Dynamik, die von der großen Gründerzahl hierzulande ausgeht,
ist beachtlich: Auf jeden fünften der 4,4 Millionen Selbstständigen
in Deutschland kommt im Jahr 2010 ein neuer Gründer. "Für den
Erneuerungsprozess der Wirtschaft im fortschreitenden Strukturwandel
kommt Gründungen eine große Bedeutung zu: Sie beleben den Wettbewerb,
indem sie selbst als Anbieter auftreten und Bestandsunternehmen immer
wieder zu Effizienzsteigerungen und Neuerungen anhalten", sagt Dr.
Irsch.

Gründer haben in den ersten Jahren ihrer Geschäftstätigkeit mit
großen Risiken zu kämpfen: Nach einem Jahr sind noch 85 % aller
Gründer am Markt, drei Jahre nach Start hat ein Drittel (32 %) seine
Geschäftstätigkeit schon wieder beendet. "Auffällig ist, dass die
Bestandsfestigkeit einer Gründung nicht davon abhängt, ob sie ein
Chef oder eine Chefin vollzieht", sagt Dr. Irsch, "Frauen gründen
zwar seltener als Männer, mit vergleichbaren Projekten bleiben sie
jedoch genauso lange am Markt."

Weitere Untersuchungen zu den Arten des Gründungsabbruchs zeigen,
dass nur 4 % aller Schließungen in den ersten drei Jahren mit einer
Insolvenz einhergehen. Zumeist (57 % aller Fälle) erfolgt die Aufgabe
einer Gründung im Rahmen einer Liquidation. Vergleichsweise selten
finden auch eine Übergabe an einen Nachfolger (9 %) oder ein Verkauf
des Unternehmens (4 %) statt. Bei jeder vierten beendeten Gründung
(26 %) war das Projekt von vornherein zeitlich befristet angelegt.

Weitere Ergebnisse im Überblick:

- Hochqualifizierte unternehmen überproportional häufig den
Schritt in die Selbstständigkeit. 16 % aller Gründer des Jahres
2010 besitzen einen Universitätsabschluss, in der Bevölkerung
sind es nur 9 %.

- Der Anteil innovativer Gründungsprojekte ist gering. Lediglich 5
% aller Gründer starteten im Jahr 2010 nach Eigeneinschätzung
mit einer deutschlandweiten oder weltweiten Marktneuheit (2009:
4 %).

- Das Gründungsgeschehen ist hinsichtlich der benötigten Mittel
sehr kleinteilig. Nur jeder fünfte Gründer (22 %) setzt auch
externe Finanzmittel ein und in aller Regel (97 %) ist der
Finanzierungsbedarf dann geringer als 100.000 EUR.

- 14 % aller Gründer - 4 Prozentpunkte mehr als im vorangegangenen
Jahr - berichten von Finanzierungsschwierigkeiten. Unter den
Gründern, die zur Finanzierung ihres Projekts externe
Finanzmittel eingesetzt haben, begegnete sogar jeder Dritte (31
%) Problemen bei der Finanzierung seines Projekts (2009: 23 %).
Die häufigste Ursache hierfür sind unzureichende eigene Mittel
der Gründer, gefolgt von nicht erhaltenen Bankkrediten.

Die KfW-Gründungsförderung:

Die KfW Bankengruppe unterstützt Gründer mit verschiedenen
Produkten bei ihrem Start in die Selbstständigkeit - zum 01.04.2011
in verbesserter Form: Im Mittelpunkt steht die Verdoppelung des
Finanzierungshöchstbetrags für Darlehen mit Haftungsfreistellung im
Programm "KfW-Gründerkredit - StartGeld" von 50.000 EUR auf 100.000
EUR. Das gesamte KfW-Gründungsangebot finden Sie im Internet unter
www.kfw.de/gruenderkredite. Interessierte können sich auch bei den
KfW-Experten über die Informationshotline der KfW (01801-241124)
beraten lassen.

Der KfW-Gründungsmonitor

Der KfW-Gründungsmonitor ist die umfassendste Informationsquelle
zum Gründungsgeschehen in Deutschland. Er wird als repräsentative
Bevölkerungsbefragung seit dem Jahr 2000 erhoben. Aktuell wurden
50.000 in Deutschland ansässige Personen befragt, wobei Gründer
zahlreiche Fragen zu ihrer Person und ihrem Projekt beantworten. Den
KfW-Gründungsmonitor 2011 finden Sie auch im Internet unter
www.kfw-gruendungsmonitor.de.

Service: Eine Info-Grafik zum Thema "Mehr Gründer - mehr Jobs"
finden Sie zum kostenlosen Abdruck im Internet www.kfw.de/infografik.

Hinweis: Seit 12.04.2011 twittert die Pressestelle der KfW
Bankengruppe. Folgen Sie uns auf http://twitter.com/KfW.



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel. 069 7431-4400, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

326658

weitere Artikel:
  • map-report untersucht künftige Ablaufleistungen in der Lebensversicherung: Spitzenplätze für die HUK-COBURG-Lebensversicherung Coburg (ots) - Die künftigen Ablaufleistungen der HUK-COBURG-Lebensversicherung gehören zu den höchsten im Markt. Dies ergibt ein aktueller Vergleich des unabhängigen Brancheninformationsdienstes map-report zur Ablaufanalyse deutscher Lebensversicherer. Der map-report verglich dabei hochgerechnete Ablaufleistungen und Renditen für im Jahr 2011 abgeschlossene kapitalbildende Lebensversicherungen. Er legte in seinen Beispielrechungen einen Jahresbeitrag von 1.200 Euro für einen 30-jährigen Mann mit Laufzeiten von 12, 20 und mehr...

  • Nachrichten aus Berlin - Wirtschaft: Deutsch-Polnische Kooperation auf dem Gebiet Design und Technologie / Unternehmerreise nach Warschau und Posen Berlin (ots) - Berlin Partner und das Internationale Design Zentrum Berlin laden Berliner Kreative und Unternehmer zu einer Delegationsreise nach Polen ein. Schwerpunkte der Reise vom 7. bis 10. Juni 2011 sind Produkt- und Kommunikationsdesign, Informations-, Kommunikationstechnologien sowie neue Medien. Ziele der Reise sind Warschau und Posen. Auf dem Programm stehen für die mitreisenden Berliner Designerinnen und Designer Unternehmensbesuche in Posen und Warschau. In Posen wird ein gemeinsamer Workshop mit dem EU-Net Oderpartnership mehr...

  • Schallmauer durchbrochen: Der Bundesbürger verzehrt mehr als 40 kg Tiefkühlkost pro Jahr/ Die Lust auf tiefgekühlte Produkte setzt sich damit weiter fort Berlin (ots) - Die aktuellen Zahlen der Tiefkühlbranche belegen: Die Deutschen sind wahre Tiefkühlkost-Fans. Erstmalig wurde im Jahr 2010 die magische 40-Kilogramm-Schallmauer im Pro-Kopf-Verbrauch von tiefgekühlten Produkten durchbrochen: Der durchschnittliche Verbrauch eines jeden Bundesbürgers stieg von 39,3 Kilogramm (2009) auf 40,2 Kilogramm (2010) und damit um 0,9 Kilogramm pro Kopf (plus 2,3 Prozent). Der Gesamtmarkt für Tiefkühlkost (Lebensmitteleinzelhandel und Großverbraucherbereich, inklusive Heimdiensten und Discountern) mehr...

  • "impulse Karriereforum" erfolgreich gestartet: Weiterer Ausbau des Veranstaltungsformats geplant Hamburg (ots) - 14. April 2011 - Das erstmals veranstaltete "impulse Karriereforum" feierte vergangenen Freitag erfolgreiche Premiere in Stuttgart. Auf der neuen Recruiting-Veranstaltung der G+J Wirtschaftsmedien in Kooperation mit G+J Events für Deutschlands beste mittelständische und familiengeführte Unternehmen nutzten von Recruiting-Experten vorab ausgewählte Bewerber die Gelegenheit, sich bei den teilnehmenden Unternehmen der Region vorzustellen und über konkrete Einstiegsmöglichkeiten und Perspektiven zu informieren. "Mittelständische mehr...

  • Deutschland drittgrößter Musikmarkt weltweit Berlin (ots) - Trotz eines erneuten Umsatzrückgangs von 4,6 Prozent überholt der deutsche Musikmarkt 2010 den Markt Großbritanniens und belegt mit einem Umsatzvolumen von 1,669 Mrd. Euro hinter den USA und Japan Platz drei der Weltrangliste. Entgegen des weltweiten Trends machen in Deutschland laut der offiziellen Musikmarktstatistik des Bundesverbandes Musikindustrie e.V. die physischen Formate CD, DVD (Musikvideo), LP und MC noch immer 86,3 Prozent des Gesamtumsatzes aus: Allein der Verkauf von CDs sorgte für 1,131 Mrd. Euro und mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht