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Neue OZ: Kommentar zu Tarife / Bahn / GDL

Geschrieben am 15-04-2011

Osnabrück (ots) - Noch längst nicht im Zielbahnhof

Viele Bahnreisende können erst einmal erleichtert Luft holen: Kurz
vor Ostern hat sich die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)
endlich mit der längst kompromissbereiten Deutschen Bahn geeinigt.
Das ist vor allem für die Kunden ein wichtiges Signal, weil damit
keine Streiks im belebten Feiertagsverkehr drohen. Die GDL hat mit
dem Abschluss bewiesen, dass es einen Wettbewerb der Gewerkschaften
geben kann.

Dennoch: Das Ergebnis der Tarifeinigung ähnelt nur dem, was
bereits die große Eisenbahnergewerkschaft EVG mit der Deutschen Bahn
vereinbart hatte. Dafür wären nicht monatelange Verhandlungen nötig
gewesen. Deshalb erreicht die GDL auch nur eine Zwischenstation, in
den Zielbahnhof einfahren wird die kleine, aber mächtige
Spartengewerkschaft noch lange nicht.

Die zweite Wegstrecke wird erheblich schwieriger zu erreichen
sein. Denn es ist schwerer, die Weichen so zu stellen, dass es einen
einheitlichen Tarifvertrag gibt, der auch für die rund 6000 Lokführer
der Privatbahnen gilt. Bei der Deutschen Bahn konnte die GDL mit
geringem Aufwand große Teile des Personen- und Güterverkehrs
lahmlegen. Bei den Privatbahnen wird das schwieriger sein.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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