VDE-Teststatistik: Solartechnik auf dem Prüfstand / Weniger als die Hälfte der weltweiten Photovoltaik-Hersteller erfüllt Prüfkriterien
Geschrieben am 18-04-2011 |
Frankfurt a.M. (ots) - Rund 45 Prozent der 2010 getesteten
Solarmodule bestanden die Prüfungen im Rahmen der Zertifizierung mit
dem VDE-Zeichen auf Anhieb ohne Abweichungen, die restlichen Anbieter
mussten nachbessern - zum Teil in mehreren Anläufen. Etwa 15 Prozent
der Produkte wurden vom Hersteller am Ende zurückgezogen. Das ergeben
jetzt Statistiken des Offenbacher VDE-Instituts. "Photovoltaik-Module
wandeln Sonnenlicht direkt in Elektrizität mit einer Spannung bis
1.000 Volt um. Zugleich sind sie extremen Wetterbedingungen
ausgesetzt: Hitze, Frost und Feuchtigkeit. Deshalb müssen sie
ordnungsgemäß auf ihre Sicherheit und Effizienz bei der
Stromerzeugung geprüft und zertifiziert werden. Darum sind auch
Prüfsiegel so wichtig - zum Beispiel das VDE-GS-Zeichen für geprüfte
Sicherheit. Sie bieten dem Verbraucher die Gewissheit, eine
Solaranlage zu kaufen, die höchsten Qualitäts- und
Sicherheitsanforderungen genügt", so der VDE-Vorstandsvorsitzende,
Dr.-Ing. Hans Heinz Zimmer.
Nach den Erfahrungen des VDE ist der Qualitätsgedanke bei
europäischen Herstellern stark ausgeprägt, während die ersten
Photovoltaik-Module aus chinesischer Produktion bei den Tests
zunächst vielfach durchfielen. Mittlerweile haben die Anbieter aus
Asien aber aufgeholt: Insbesondere etablierte Hersteller liefern
heute qualitativ hochwertige Solaranlagen - vom VDE-Institut
gründlich geprüft und zertifiziert nach europäischer IEC-Norm.
Umfassende Qualitäts- und Sicherheitsprüfungen
Das VDE-Institut verfügt neben dem VDE-Fraunhofer ISE Testzentrum
in Freiburg über eigene Niederlassungen oder enge Kooperationspartner
in Shanghai und in Singapur. Anfang April ist das globale
VDE-Netzwerk durch ein neues Photovoltaik-Prüflabor in Albuquerque,
New Mexico, erweitert worden. Solarmodule werden in diesen Zentren
einer ganzen Reihe von Prüfungen unterzogen: Leistungsmessungen
gehören ebenso dazu, wie Beständigkeitsprüfungen unter wechselnden
klimatischen Bedingungen. Weiterhin wird die Langzeitstabilität mit
Blick auf die UV-Strahlung und die Beschaffenheit der elektrischen
Isolation und der Anschlüsse geprüft. Wird das Modul zusammen mit
einem Befestigungssystem angeboten, werden Statik und die Wetter-
sowie Korrosionsbeständigkeit der Konstruktion getestet. Zuletzt wird
die Sicherheit der Steckverbinder, Kabel und der Anschlussdosen
untersucht. Ist das Produkt schließlich auf Herz und Nieren geprüft,
erhält es das VDE-Zertifikat. "Unsere Prüfsiegel bieten dem
Verbraucher viele Vorteile: Neben norm- und qualitätsgerechten
Solaranlagen sichern sich Bauherren niedrigere Versicherungsprämien
und können leichter auf eine Bankfinanzierung zurückgreifen", erklärt
Zimmer. "Viele Finanzinstitute geben nur dann Kredite für die
Installation einer Solaranlage, wenn die Komponenten von einer
anerkannten Prüfinstanz - wie dem VDE - zertifiziert worden sind."
International aufgestellte Photovoltaik-Hersteller können vor
diesem Hintergrund auf vielfältige VDE-Serviceangebote rund um das
Prüfen und Zertifizieren von Solartechnik bauen. Ob unter tropischen
Bedingungen, im Wüstenklima oder in der gemäßigten Wetterzone
Mitteleuropas - das VDE-Institut testet Solarmodule unter allen
erdenklichen Wetterbedingungen, immer dort, wo sie produziert werden.
Darüber hinaus sorgen unangekündigte Inspektionen der
Fertigungsstätten und Stichproben vor dem Verschiffen für ein gleich
bleibendes Qualitätsniveau. Zu guter Letzt werden die Hersteller vom
VDE dazu verpflichtet, jedes einzelne Produkt einer eigenen
Endkontrolle zu unterziehen - als qualitätssichernde Maßnahme im
Sinne des Verbrauchers."Die VDE-Zeichen sind Premiummarken für
Produkte der Photovoltaik, die von Kunden wie Herstellern weltweit
geschätzt werden. Denn sie werden nicht nur als Prüfsiegel, sondern
als Auszeichnung verstanden. Prüf- und Zertifizierungsqualität mit
dem VDE-Zeichen ist für die Hersteller alles andere als Routine und
deshalb besonders vertrauenswürdig", so der VDE-Vorstandsvorsitzende.
Über den VDE:
Der Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik
(VDE) ist mit 35.000 Mitgliedern (davon 1.300 Unternehmen und 8.000
Studierende) und 1.000 Mitarbeitern einer der großen
technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas. Der VDE vereint
Wissenschaft, Normung und Produktprüfung unter einem Dach.
VDE-Tätigkeitsfelder sind der Technikwissenstransfer, die Forschungs-
und Nachwuchsförderung der Schlüsseltechnologien Elektrotechnik,
Elektronik und Informationstechnik und ihrer Anwendungen. Die
Sicherheit in der Elektrotechnik, die Erarbeitung anerkannter Regeln
der Technik als nationale und internationale Normen, Prüfung und
Zertifizierung von Geräten und Systemen sind weitere Schwerpunkte.
Das VDE-Zeichen, das 63 Prozent der Bundesbürger kennen, gilt als
Synonym für höchste Sicherheitsstandards. Mehr Informationen zum VDE
finden Sie unter: www.vde.com .
Pressekontakt:
Melanie Mora, Telefon: 069 6308-461, melanie.mora@vde.com
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