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"European Private Equity Outlook 2011" - Studie von Roland Berger zeigt deutliche Erholung des Private Equity-Marktes sowie neue Herausforderungen für die Branche

Geschrieben am 19-04-2011

München (ots) -

- Kapitalmarkt nach Finanzkrise erholt - langfristige Aussichten
dennoch unsicher
- Volumen von M&A-Transaktionen steigt vor allem in den Bereichen
Automotive, Investitionsgüter, Business Services und Konsumgüter
- Finanzierungsumfeld verbessert sich, aber große Übernahmen
bleiben die Ausnahme: Fokus auf Transaktionen mittlerer Größe
- Strategen und asiatische Investoren erhöhen M&A-Aktivitäten in
Europa
- Wertsteigerung durch Finanzierungshebel zunehmend schwieriger -
Fokus sollte auf Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle bei
Beteiligungsunternehmen liegen
- Refinanzierung von Transaktionen vor der Krise bilden
mittelfristig große Herausforderungen

Der europäische Private Equity-Markt hat seinen Tiefstand von 2009
überwunden und gewinnt spürbar an Dynamik. So legten die
M&A-Transaktionen bereits im Jahr 2010 um 52 Prozent auf 36
Milliarden Euro zu. Eine positive Tendenz, die sich 2011 fortsetzen
wird. Dabei werden Strategen und asiatische Investoren verstärkt
aktiv. Durch verbessertes Pricing und ein besseres
Finanzierungsumfeld steigt die Sicherheit bei mittleren Transaktionen
(MidCap). Zudem entscheiden immer mehr Investoren in letzter Sekunde,
ob sie das Unternehmen an einen Strategen oder Finanzinvestor
verkaufen oder ob sie auf einen Börsengang setzen (Dual Track Exits).
Mittelfristige Herausforderungen stellen die Wertsteigerung durch
innovative Geschäftsmodelle bei den Beteiligungsunternehmen sowie die
Lösung anstehender Refinanzierungen dar. Dies sind die wichtigsten
Ergebnisse der Studie "European Private Equity Outlook 2011" von
Roland Berger Strategy Consultants.

"Nach dem starken Einbruch 2009 ist 2010 neue Bewegung in den
Private Equity-Markt gekommen," erläutert Gerd Sievers, Partner bei
Roland Berger Strategy Consultants im Bereich Corporate Finance und
Autor der Studie. "Doch wir sind noch weit entfernt vom
Vorkrisenniveau." So hatte der europäische Private Equity-Markt 2008
ein Transaktionsvolumen von 54 Milliarden Euro erreicht - etwa 50
Prozent mehr als 2010.

Fokus auf Transaktionen mittlerer Größe

Die eingeschränkte Verfügbarkeit von Krediten und die Volatilität
der Märkte beschränken noch immer Akquisitionsmöglichkeiten und
Exit-Optionen. Leverage-Niveaus, die sich um das 3,5- bis 4-fache des
EBITDA eines Unternehmens bewegen, erfordern bei Übernahmen hohe
Eigenkapitalbeteiligungen. Große M&A-Transaktionen mit einem Volumen
von mehr als einer Milliarde Euro dürften daher die Ausnahme bleiben.
Gleichzeitig stehen den europäischen Private Equity Fonds
Cash-Reserven in Höhe von rund 170 Milliarden Euro zur Verfügung.
"Diese Liquidität wird zu einem starken Wettbewerb in den
Transaktionen führen, da diese zum Teil zeitnah vor einem Auslaufen
der Fonds investiert werden müssen. Weiter wird der Wettbewerbsdruck
durch strategische Investoren erhöht, die bei Transaktionen zunehmend
zurück an den Tisch kommen ", sagt Sievers. "Insbesondere in den
Segmenten Automotive, Investitionsgüter, Business Services sowie
Konsumgüter erwarten wir in diesem Jahr ein größeres Volumen von
M&A-Transaktionen."

Höhere Transaktionssicherheit

Im Jahr 2010 wurden nur knapp 74 Prozent der angekündigten
Übernahmen tatsächlich durchgeführt. 2008 waren es mehr als 80
Prozent und 2005 sogar mehr als 85 Prozent. Dieser Trend zeigt, dass
Banken die M&A-Risiken sorgfältiger prüfen. Die Verbesserung der
allgemeinen Marktbedingungen sowie der Performance vieler Unternehmen
im laufenden Jahr wird nun zu einer höheren Sicherheit der
Transaktionen beitragen. Voraussichtlich werden sich mehr Private
Equity-Investoren aus Sicherheitsgründen für Dual Track-Verfahren bei
der Veräußerung ihrer Portfoliounternehmen entscheiden. Dabei
entschließen sich Investoren erst in letzter Sekunde, ob sie das
Unternehmen an einen Strategen oder Finanzinvestor verkaufen oder ob
sie auf einen Börsengang setzen. Dieser Trend ist auch auf die
aktuelle Entwicklung an den Kapitalmärkten zurückzuführen, die sich
nach der Krise wieder stabilisiert haben.

Investoren aus Asien und Nahost in Europa

Nachdem sich asiatische Investoren im Krisenjahr 2009 bei der
Übernahme europäischer Unternehmen spürbar zurückgehalten hatten,
zeigten sie bereits 2010 wieder erhöhtes Interesse. Vor allem
strategische Investoren aus China und Indien sind auf dem
europäischen M&A-Markt sehr aktiv - so verdoppelte sich 2010 im
Vergleich zum Vorjahr die Zahl der M&A-Transaktionen in Europa, an
denen indische Investoren beteiligt waren von 9 auf 18. Die Zahl der
chinesischen Investoren bei europäischen Übernahmen nahm von 13 auf
18 zu. "Die Gründe für die verstärkte Beteiligung ausländischer
Investoren am europäischen M&A-Markt liegen auf der Hand: Durch den
Erwerb europäischer Unternehmen sichern sich ausländische Investoren
den Zugang zu wichtigen Technologien und westeuropäischen Kunden. Für
Käufer aus dem asiatischen Raum und aus Nahost ist dies ein wichtiger
Schritt, um die Internationalisierung des Geschäfts voranzutreiben",
sagt Berger-Experte Sievers. Die Transaktionen stellen die Verkäufer
dabei vor eine besondere Aufgabe: Sie müssen nicht nur sprachliche
Barrieren überwinden, sondern sich auch auf unterschiedliche
Vorgehensweisen bei Unternehmenskäufen einstellen.

Trend: Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle

Bis 2015 müssen voraussichtlich mehr als 100 Milliarden Euro
Fremdkapital aus Transaktionen vor der Krise refinanziert werden.
"Dabei stellt nicht nur die Zurückhaltung der Banken und des
Kapitalmarkts hinsichtlich großer Finanzierungen eine besondere
Herausforderung dar. In den letzten Jahren hat sich zudem die Zahl
der Finanzierer und Finanzierungsarten stark erhöht. Dadurch wird es
schwieriger, eine einvernehmliche Lösung bei zunehmender Komplexität
der Transaktionen zu finden", sagt Studienautor Sievers. "Die
Vermittlung zwischen Stakeholdern mit unterschiedlichen Interessen
spielt eine immer wichtigere Rolle. Das heißt: Refinanzierungspläne
werden zunehmend nachhaltigere Konzepte in instabilen Umgebungen
erfordern." Diesen Spagat werden Private Equity Fonds in Zukunft nur
dann meistern, wenn sie nicht nur ihre Finanzierungs-, sondern auch
ihre Geschäftsmodelle grundsätzlich überprüfen. "Wenn Private
Equity-Investoren bessere Margen und nachhaltiges Wachstum erzielen
wollen, müssen sie an neuen Geschäftsmodellen für ihre
Portfoliounternehmen arbeiten. Denn gute Verkaufserlöse lassen sich
heute nicht mehr durch schnelles Kaufen und Verkaufen erzielen." So
müssten sich Investoren verstärkt mit dem operativen Geschäft der
Portfoliounternehmen auseinandersetzen. Dabei kann es auch
erforderlich sein, mit Innovationen neue Marktfelder zu betreten, für
die Investitionen getätigt werden müssen. Denn nur so können
Investoren bei einer Veräußerung der Unternehmen Mehrwert schaffen.

Die Studie können Sie kostenlos downloaden unter:
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Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit rund 2000 Mitarbeitern
und 39 Büros in 27 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem
Weltmarkt aktiv. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 200 Partnern.



Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Claudia Russo
Roland Berger Strategy Consultants
Tel.: +49 89 9230-8190, Fax: +49 89 9230-8599
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