Börsen-Zeitung: Die Maschine läuft und läuft, Kommentar zum glänzenden Quartalsergebnis der Deutschen Bank von Bernd Neubacher
Geschrieben am 28-04-2011 |
Frankfurt (ots) - Im Jubel der Anleger über Ergebnisfortschritte
der Deutschen Bank in eigentlich allen Sparten könnte es glatt
untergehen: Der Handel ist der Volkswagen unter den Segmenten - er
läuft und läuft und läuft. Gerade der einzige operative Bereich, der
sein Resultat im Startquartal nicht binnen Jahresfrist verbesserte,
erstaunt in zunehmendem Maße: Ob nun wie im Startquartal 2010 die
Notenbanken die Märkte mit billigem Geld fluten oder wie zuletzt eine
Schuldenkrise grassiert, in Libyen Bürgerkrieg herrscht und in Japan
Atomreaktoren havariert sind - die Bank holt zuverlässig
Milliardengewinne herein. Im Handel, Beratungs- und Emissionsgeschäft
ging der Ertrag seit dem Vorjahresquartal zwar um 3% zurück.
Konkurrent Goldman Sachs freilich hat im Handel derweil 22% weniger
eingenommen. Es spricht einiges dafür, dass die Deutsche Bank mit
ihrem Bereich Corporate Banking & Securities ein Geschäft auf
Weltklasse-Niveau aufgebaut hat.
So kann sich Vorstandschef Josef Ackermann im Beifall des Marktes
sonnen. Die Zahlen im Startquartal lassen auch erkennen, dass er im
kommenden Jahr seinen Abschied mit dem angestrebten
Rekordsegmentergebnis von 10 Mrd. Euro im Rücken ankündigen kann -
glücklicherweise schlugen die Belastungen im Startquartal ja
außerhalb der operativen Segmentrechnung ein.
Auf längere Sicht allerdings könnte sich die schier unverwüstlich
scheinende Dynamik der Gewinnmaschine Handel und Investmentbank noch
zum Problem auswachsen. Schließlich hat das Investment Banking im
jüngsten Dreimonatszeitraum 76% zum Vorsteuerergebnis des Konzerns
beigesteuert, und dies in einem, gemessen an der Performance der
übrigen Bereiche binnen Jahresfrist, durchaus schwachen Quartal. Um
die Bank für den Erfolg in der Nachkrisenära von Basel III zu rüsten,
hat Ackermann versprochen, den Anteil des Privatkundengeschäfts samt
Vermögensverwaltung und Global Transaction Banking am Gewinn auf 50%
im Jahr 2014 zu hieven. Bis dahin werden die risikoärmeren und
weniger kapitalintensiven Aktivitäten des Konzerns allerdings noch
manchen Ergebniserfolg melden müssen - im Startquartal lag ihr Anteil
am Bruttoergebnis der operativen Segmente bei 37%.
Mit der neuen Struktur noch Eigenkapitalrenditen von 25% vor
Steuern zu erzielen ist eine Aufgabe, die Ackermann nach eigenen
Worten "in einigen Jahren" zwar wieder für lösbar hält, die aber
freilich seinem Nachfolger zufallen wird.
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