Der Tagesspiegel: Kurswechsel der FDP bei der Bildungspolitik
Geschrieben am 30-04-2011 |
Berlin (ots) - Der Bund soll nach dem Willen der FDP wieder
stärker in der Bildungspolitik mitmischen. "Die FDP will das
Kooperationsverbot im Grundgesetz aufheben, um begrenzte und
übergreifende Vorhaben im Schulterschluss zwischen Bund und Ländern
vorantreiben zu können", heißt es im Entwurf des Leitantrags für den
Parteitag Mitte Mai in Rostock, der dem "Tagesspiegel am Sonntag"
vorliegt. Die 13 Thesen zur Bildungspolitik, die unter Federführung
von FDP-Generalsekretär Christian Lindner erarbeitet wurden, sollen
am Montag vom Parteivorstand beschlossen werden. Ihren Kurswechsel
begründen die Liberalen damit, dass die Länder in den kommenden
Jahren durch die Schuldenbremse zu massiven Sparmaßnahmen gezwungen
seien. "Damit die Schuldenbremse nicht zu einer Bildungsbremse wird,
will die FDP handeln", heißt es in dem Entwurf.
FDP-Generalsekretär Christian Lindner begründete diesen Vorstoß
damit, dass die Bildungspolitik sich durch das Kooperationsverbot
"selbst gefesselt" habe. "Bei großen Aufgaben wie der Förderung von
Behinderten, Ganztagsschulen und mehr Studienplätzen müssen Bund und
Länder auch wieder kooperieren", sagte er dem "Tagesspiegel am
Sonntag". Wenn die FDP eine ideologische Abrüstung in der
Bildungspolitik wolle, dann müsse sie hier anfangen.
Die Kursänderung ist aber nicht ununmstritten: Der Entwurf, der am
Montag vom Parteivorstand beschlossen werden soll, sieht daher
anstelle der Abschaffung des Kooperationsverbots auch eine zweite
Variante vor, die auf dem Parteitag alternativ zur Abstimmung
gestellt werden soll. Diese Variante sieht eine Reform der
Bildungsfinanzierung vor. Danach soll der Bund das BAföG zu 100
Prozent bezahlen und ein Sofortprogramm zur besseren
Finanzausstattung von Schulfördervereinen auflegen. Außerdem sollen
Länder und Kommunen einen höheren Anteil an der Mehrwertsteuer
erhalten.
Die FDP will außerdem die Kultusministerkonferenz abschaffen. Sie
soll durch eine Bildungskonferenz ersetzt werden, in der nicht nur
die Länder entscheiden, sondern auch der Bund. Um den
"Entscheidungsstau" aufzulösen, sollen Entscheidungen in dem Gremium
nicht mehr einstimmig getroffen werden müssen, sondern nach dem
Mehrheitsprinzip. "Durch das Einstimmigkeitsprinzip bestimmt zu lange
schon der jeweils langsamste Tanker das Tempo des gesamten Konvois",
heißt es in dem Entwurf.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel,
Newsroom, Telefon: 030-29021-14909.
Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-29021 14013
E-Mail: cvd@tagesspiegel.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
329045
weitere Artikel:
- Der Tagesspiegel: Wagenknecht will nicht Linken-Chefin werden Berlin (ots) - Die Vizechefin der Linkspartei, Sahra Wagenknecht,
ist Spekulationen entgegen getreten, sie habe Ambitionen auf das Amt
der Parteivorsitzenden. "Ich habe definitiv nicht vor,
Parteivorsitzende zu werden", sagte Wagenknecht im Interview mit dem
"Tagesspiegel am Sonntag". Sie ließ offen, ob sie im Herbst als
Co-Chefin an der Seite von Gregor Gysi in der Bundestagsfraktion
kandidieren werde. "Es steht noch gar nicht fest, ob es eine
Doppelspitze in der Fraktion geben wird", sagte sie.
Inhaltliche Rückfragen richten mehr...
- LVZ: Linkspartei fordert erhöhte Pendlerpauschale angesichts explodierender Benzinpreise Leipzig (ots) - Angesichts der anhaltend steigenden Benzinpreise
fordert die Linkspartei eine deutliche Erhöhung der pendlerpauschale
zum Ausgleich. Klaus Ernst, Vorsitzender der Linkspartei, meinte
gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe): "Die
Benzinpreisexplosion trifft die Pendler hart. Die
Entfernungspauschale ist seit der Kürzung von 2004 nicht mehr an die
Preissteigerungen angepasst worden." Seit dieser Zeit seien aber die
Benzinpreise um rund 50 Prozent gestiegen. "Das ist eine schleichende
Steuererhöhung für mehr...
- Sicherungsverwahrung - Das Urteil / Live-Sendung vom Bundesverfassungsgericht am 4. Mai 2011 um 9.55 Uhr im Ersten Mainz (ots) - Das Thema Sicherungsverwahrung macht immer wieder
Schlagzeilen. "Kommen die Schwerverbrecher frei?" oder "Justizskandal
wird immer schlimmer" titeln die Boulevard-Zeitungen. Häufig bilden
sich aus Protest Bürgerinitiativen, wenn bekannt wird, dass in der
Nachbarschaft ein Mann lebt, der aus der Sicherungsverwahrung
entlassen wurde. Am kommenden Mittwoch, 4. Mai 2011, überträgt Das
Erste das Grundsatzurteil des Bundesverfassungs-gerichts zur
Sicherungsverwahrung live zwischen 9.55 Uhr und 10.25 Uhr.
Der Europäische mehr...
- LVZ: CDU von Hessen, Thüringen und Sachsen fordern Merkel und Röttgen auf, Energiepolitik nicht von Stimmungen abhängig zu machen Leipzig (ots) - Die CDU-Landesverbände von Hessen, Thüringen und
Sachsen haben unmittelbar vor dem für Montag geplanten
energiepolitischen CDU-Spitzendialog in Berlin an die Bundeskanzlerin
und CDU-Vorsitzende Angela Merkel appelliert, dafür zu sorgen, dass
bei der Energiewende "Deutschland nicht Maß und Mitte verliert". In
einem gemeinsamen dreiseitigen Papier, das der "Leipziger
Volkszeitung" (Montag-Ausgabe) vorliegt, verlangen die
Landesgeneralsekretäre Peter Beuth, Mario Voigt und Michael
Kretschmer, dass "die Energiepolitik mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Karol Wojtyla, der große Pole
Ein Kommentar von Wolfgang Radau Düsseldorf (ots) - Karol Wojtyla, der polnische Papst, war ein
außergewöhnlicher Mensch. Aufrecht gegen Kommunismus und
Bedeutungsverlust der Kirche. Gütig gegenüber Menschen, verzeihend
gegenüber seinem Attentäter. Klaglos im Leiden und Sterben.
Es bedurfte keiner wundersamen Heilung - die Polen, die wie kein
anderes Land mit ihrer katholischen Kirche leben, verehren Johannes
Paul II. eh wie einen Heiligen. Mit der Seligsprechung hat die
Amtskirche feierlich ihren Segen dazu gegeben. Und die Seele der
Polen gestreichelt, die mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|