Mittelständisches Geschäftsklima im April: Abkühlung auf sehr hohem Niveau
Geschrieben am 03-05-2011 |
Frankfurt (ots) -
- Erwartungen haben oberen Wendepunkt durchlaufen und trüben sich
merklich ein.
- Lageurteile aber kaum schlechter als im Vormonat
- Beschäftigungspläne erstmals deutlich weniger expansiv als im
Vormonat
- Absatzpreiserwartungen im Mittelstand unverändert hoch, bei
Großunternehmen sogar auf neuem Spitzenwert
Die wirtschaftliche Stimmung der Mittelständler kühlt im April auf
sehr hohem Niveau ab. Das Geschäftsklima, der zentrale Indikator des
KfW-ifo-Mittelstandsbarometers, verschlechtert sich um 2,2 Zähler
gegenüber dem Vormonat auf 28,1 Saldenpunkte. Dies entspricht in etwa
dem Indikatorstand zu Jahresbeginn. Der Rückgang des Geschäftsklimas
beruht vor allem auf weniger optimistischen Geschäftserwartungen, was
auf eine langsamere konjunkturelle Gangart für das zweite Halbjahr
schließen lässt: Der entsprechende Teilindikator gibt um 3,9 Zähler
(und damit nahezu dem Zweifachen einer durchschnittlichen
Monatsschwankung) auf 17,5 Saldenpunkte nach. Demgegenüber
korrigieren die Mittelständler ihre Urteile zur aktuellen
Geschäftslage gegenüber dem Zwanzigjahreshoch aus dem Vormonat nur um
unbedeutende 0,4 Zähler auf 38,5 Saldenpunkte nach unten.
Sehr ähnlich ist die Stimmung bei den Großunternehmen. Auch bei
ihnen geht eine geringfügige Eintrübung der aktuellen Lageurteile
(-1,3 Zähler auf 45,0 Saldenpunkte) mit einer deutlichen
Verschlechterung der Geschäftserwartungen (-4,0 Zähler auf 16,8
Saldenpunkte) einher. Insgesamt gibt das Geschäftsklima der
Großunternehmen um 2,6 Zähler auf 30,9 Saldenpunkte nach.
Die Teilindikatoren für die vier Hauptwirtschaftsbereiche zeigen
im April fast ausnahmslos nach unten. Im Branchenvergleich besonders
ausgeprägt sind die Rückgänge in den beiden Sparten des Handels (mit
den Großunternehmen des Großhandels in der Spitze: -7,4 Zähler auf
32,6 Saldenpunkte), während sie im Verarbeitenden Gewerbe
durchschnittlich ausfallen. Positiver als der Gesamtindikator
entwickelt sich hingegen das Geschäftsklima im Bau. Während es bei
den mittelständischen Baufirmen knapp stagniert (-0,3 Zähler auf 23,4
Saldenpunkte), berichten die großen Baufirmen als einzige sogar von
einer leichten Klimaverbesserung (+2,6 Zähler auf 13,0 Saldenpunkte).
Bei den Absatzpreiserwartungen steht einem nahezu unverändert
hohen Indikatorwert im Mittelstand (-0,2 Zähler auf 20,8
Saldenpunkte) ein kräftiger Anstieg bei den Großunternehmen gegenüber
(+3,6 Zähler auf 21,9 Saldenpunkte), der diesen Teilindikator im
April sogar auf ein neues Allzeithoch seit Beginn der Berechnungen im
Januar 1991 führt.
Die Beschäftigungspläne der Firmen sind zwar weiterhin expansiv,
geben aber erstmals seit zwei Jahren deutlich nach, insbesondere im
Mittelstand (-3,0 Zähler auf 20,3 Saldenpunkte: Großunternehmen: 1,6
Zähler auf 26,1 Saldenpunkte). Sie kündigen damit - ähnlich wie die
allgemeinen Geschäftserwartungen - zwar eine Verlangsamung aber
keinesfalls ein abruptes Ende des Aufschwungs an.
Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW: "Der April brachte die
erwartete Abkühlung der wirtschaftlichen Stimmung auf hohem Niveau -
eine Entwicklung, die sich trendmäßig auch in den kommenden Monaten
fortsetzen dürfte. Bei den Erwartungen dürfte der obere Wendepunkt
durchlaufen sein. Dies kommt nicht unerwartet. Denn dank der
außerordentlich hohen Dynamik, mit der Deutschland aus der Krise
gewachsen ist, wird die Wirtschaftleistung bereits in diesem Frühjahr
(und damit rund zwei Jahre schneller als in unserer ersten
Einschätzung unmittelbar nach Rezessionsbeginn angenommen) wieder das
Niveau erreicht haben, das sie vor der Krise schon einmal hatte. Nach
diesem erfolgreichen Aufholprozess sollte sich das Tempo schon
deshalb etwas verlangsamen, um eine Überhitzung des Konjunkturmotors
zu vermeiden und so den Aufschwung zu verstetigen. Wir erwarten, dass
sich das Wirtschaftswachstum nach einem sehr starken, auch von
Witterungseffekten geprägten ersten Halbjahr im zweiten Halbjahr zwar
beruhigen, aber weiter deutlich aufwärts gerichtet bleiben wird. An
unserer Realwachstumsprognose von 3,0 % für dieses Jahr halten wir
ausdrücklich fest."
Die ausführliche Analyse mit Datentabelle und Grafiken zum
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist unter www.kfw.de in der Kategorie
"Research" abrufbar.
Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel.: 069 7431-4400, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de
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