Neue OZ: Kommentar zu Literatur
Geschrieben am 03-05-2011 |
Osnabrück (ots) - Spektakulär
Wer liest heute eigentlich noch Karl May? Für Winnetou ist doch
neben Vampiren und Zauberlehrlingen im Jugendzimmer längst kein Platz
mehr! Diese Behauptung wird zumindest in der nächsten Zeit wohl
niemand mehr so schnell aufstellen: Die erstaunlich vielen Vorleser
im Alter von 12 bis 85 Jahren aus der sächsischen Kleinstadt
Mittweida haben jetzt in beeindruckender Weise ein lebendiges
Gegenargument abgegeben. Ihr Lesemarathon ist nach sieben Wochen
erfolgreich beendet worden.
Ob jung oder alt, Entdecker oder Fan: Der Winnetou-Erfinder und
Bestsellerautor, der vor 99 Jahren starb, hat sie offenbar alle mit
seinem Gesamtwerk hinter Gittern rund um die Uhr gefesselt. In der
ehemaligen Zelle des Schriftstellers spürten die lesenden
"Blutsbrüder" zudem hautnah einem Stück seines Lebensweges nach - vom
Häftling zum Bestsellerautor. Spektakulär bleibt es auch nach der
Dauerlesung: Karl May soll das Weltall erobern. Keine Sorge, sie
schießen Old Shatterhand nicht zum Mond. Das wäre kontraproduktiv.
Ein russisches Raumschiff soll 2012 nur ein Dokument des Projekts zur
ISS befördern.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207
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